Podcast (#59)

Das wundersame Comeback des Karl Matthäus Schmidt

Offen gesagt: Irgendwann war man des Evangeliums nach Karl Matthäus dann doch ein bisschen überdrüssig. Ja, klar, das mit den Provisionen ist irgendwie suboptimal. Und, ja, das mit dem Honorar ist in der Theorie das flauschigere Modell. Bloß: Was soll man denn machen, wenn die Kunden es in der Praxis nicht nachfragen?! Und so beschlich einen manchmal das Gefühl, an Karl Matthäus Schmidt, dem Gründer der Berliner Quirin Bank und Apostel der Honorarberatung, sei die Zeit so ein bisschen vorbeigezogen.

Während Schmidt wie eh und je gegen das Provisionsmodell zu Felde zog, schossen anderswo in der Hauptstadt völlig neue Player aus dem Boden. Investment-Fintechs wie Raisin oder Trade Republic, die sich mit den alten Glaubensfragen gar nicht erst aufhielten – und stattdessen binnen kürzester Zeit auf Kundenzahlen und Bewertungen kamen, von denen die Quirin Bank (Börsenwert vor zwei Jahren: nur noch rund 60 Mio. Euro) nicht mal mehr zu träumen wagte.

Indes: Vielleicht kam der Abgesang auf Quirin zu früh! Seit einiger Zeit verdichten sich nämlich die Anzeichen, dass Karl Matthäus Schmidt – als Gründer der Consorsbank ja fast so etwas wie der Urvater der „Generation Neobroker“ – in die Erfolgsspur zurückgefunden hat. Belege:

  1. Der hauseigene Robo Advisor Quirion, eher gemächlich gestartet, hat inzwischen 45.000 Kunden und seine Assets binnen Jahresfrist auf 1,2 Mrd. Euro verdoppelt
  2. Die Quirin Bank selber verzeichnete zuletzt einen Anstieg der Kundengelder um 33% und macht urplötzlich wahrnehmbar Gewinn
  3. Der Kurs der Quirin-Aktie hat sich binnen 18 Monaten verdreifacht (!), zuletzt lugte die Marktkapitalisierung erstmals über die 200-Mio.-Euro-Marke

Was ist da passiert? Und ist das Geschäftsmodell der Quirin Bank am Ende vielleicht sogar nachhaltiger als das mancher Hype-Fintechs? „Finanz-Szene – Der Podcast“, heute mit Karl Matthäus Schmidt.

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