von Christian Kirchner, 31. Oktober 2022
Es sind zwei Welten, die da aufeinanderprallen. Auf der einen Seite steht Ulrich Coenen, ein Mann des digitalen Zeitalters, ganz früher mal Innovationschef bei E-Plus, später für die digitale Transformation der Commerzbank zuständig, seit zwei Jahren Co-Chef und „Chief Digital Officer“ des genossenschaftlichen IT-Dienstleisters Atruvia. Coenen soll die Volks- und Raiffeisenbanken fit machen für die neue Zeit, in der die Konkurrenz nicht mehr auf der anderen Straßenseite sitzt und „Sparkasse“ heißt, sondern überall lauert und mal als Neobank, mal als Vergleichsportal und mal als „Embedded Finance“-Tool die eigenen Kunden abgreift.
Die Herausforderung ist also gewaltig. Doch Coenen will sich ihr stellen und er weiß auch schon wie: Die VR-Banken sollen nämlich zum Vorreiter für Smart-Data-Lösungen werden, die „keine bloße Option“ mehr seien, sondern „ein zwingender Imperativ“, wie der Manager es in einem Gastbeitrag für die „BÖZ“ formulierte. Hier indes kommt nun die andere Seite ins Spiel – die Datenschützer. Die haben sich zuletzt auf den Genosektor regelrecht eingeschossen, verurteilten die Hannoversche Volksbank zu einem Bußgeld in Höhe von 900.000 Euro und drohen auch das sektorweite, von BVR und Atruvia aufgesetzte „Smart Data Project“ zu torpedieren (siehe unsere große Recherche hier).
Und nun? Geben die Genossen klein bei oder wollen sie ihr Datenprojekt auch gegen behördliche Widerstände vorantreiben? Darüber haben wir mit Ulrich Coenen für die heutige Folge von „Finanz-Szene – Der Podcast“ ebenso gesprochen wie über die Cloud-Technologie, über neue Konkurrenten wie Mambu, über die steigenden Energiekosten der eigenen Rechenzentren und über die Frage, wie viel Geld die Volks- und Raiffeisenbanken vor Ort eigentlich in den nächsten Jahren für die Innovationsfreude der Atruvia werden berappen müssen.
Auf geht’s:
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