Personalien-Ticker

Sämtliche rund 50 Banken- und Fintech-Personalien aus dem November

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den November 2024:

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Kurz getickert

  • Die Sparkasse Pforzheim Calw (mit einer Bilanzsumme von 18 Mrd. Euro die Nummer sieben im DSGV-Ranking) regelt die Nachfolge des Mitte 2025 scheidenden Vorstandschefs Hans Neuweiler intern. Wie bereits vermutet, avanciert Vizechef Sven Eisele zum neuen Vorstandsvorsitzenden.
  • Die Atruvia – also der IT-Dienstleister der Volks- und Raiffeisenbanken – und ihr „Client Services“-Vorstand Ralf Teufel trennen sich. Der Vertriebsspezialist habe sich „entschieden, seinen in 2025 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern“, heißt es in einer Mitteilung. Die Nachfolge-Suche läuft.
  • Der Chef des Sparda-Verbands und frühere hessische Wirtschaftsminister Florian Rentsch (FDP) soll laut „FAZ“ neuer „Finanzplatz-Beauftragter“ der hessischen Landesregierung werden – zusätzlich zu seiner Rolle bei den Sparda-Banken und obwohl die FDP in Hessen in der Opposition sitzt.

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Linktipp

Ein Banker unter Haien: Wussten Sie schon, dass der neue N26-Treasurer Harald Bänsch 1.) zu den (wie wir einem Fachportal entnehmen) „bekannten Gesichtern der Meerwasserszene“ gehört, 2.) einen „Fachhandel für Meerwasseraquaristik, Anlagenbau sowie Import tropischer Meerestiere“ betreibt (oder zumindest betrieben hat) und 3.) einer der Autoren des mutmaßlichen Standardwerks „Haie im Mittelmeer“ ist? Gibt’s bei Amazon, übrigens auch in der englischen Fassung, „Sharks of the Mediterranean – An Illustrated Study of All Species“. Gehört bei Lichte betrachtet unter jeden Weihnachtsbaum. Jetzt für 41,14 Euro als Taschenbuch oder für 25,75 Euro die Kindle-Ausgabe: Amazon

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Commerzbank holt Carsten Schmitt als CFO von der Danske Bank zurück

Die Commerzbank ist bei ihrer Suche nach einem neuen CFO nun doch nicht intern, sondern zumindest so halb extern fündig geworden: Wie die Frankfurter Großbank gestern mitteilte, soll Carsten Schmitt, einst lange Jahre für die Coba aktiv, derzeit allerdings „Executive Vice President“ bei der Danske Bank, im kommenden Jahr auf Bettina Orlopp folgen. Die Personalie kommt insofern überraschend, als in den vergangenen Wochen der aktuelle „Head of Group Finance“ der Commerzbank, Andreas Böger, als Nachbesetzung gehandelt worden war. Dessen vermeintliche Favoriten-Position sei am Ende allerdings weniger eindeutig gewesen als nach außen hin kolportiert, hieß es gestern im Umfeld der Bank. Der Aufsichtsrat habe einstimmig Schmitt unterstützt.

Schmitt jedenfalls verfügt über ein Profil, das die Commerzbank im Abwehrkampf gegen eine Übernahme durch die Unicredit durchaus gebrauchen kann. So hat er, seit er vor drei Jahren von Frankfurt nach Kopenhagen wechselte, nicht nur internationale Erfahrung gesammelt – sondern bei der Danske Bank leitet er passenderweise den Bereich „Konzernstrategie und M&A“. Für die Commerzbank arbeitete Schmitt bereits von 1997 bis 2021, zuletzt als Bereichsvorstand des Segments Group Finance. Vorbehaltlich der Zustimmung der Bafin soll er „spätestens im Frühjahr“ die Orlopp-Nachfolge antreten.

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Kurz getickert

  • Der hessisch-thüringische Sparkassenverband kürt den SPD-Landrat und Verwaltungschef der Kreissparkasse Gotha, Onno Eckert, zum neuen Vorsitzenden.
  • Die ING Diba holt für den Mehrwerte-Bereich „Value Added Services“ den Produkt-Experten Robert Kusber, ehedem DKB und zuletzt bei der Sparkassen-Tochter S-Kreditpartner Leiter des Teams für „Karten-Innovationen“.
  • Die Deutsche Bank macht den bisherigen Lazard-Mann Alexander Hecker zum „Vice Chairman of Global M&A“, wie „Bloomberg“ (Paywall) berichtet. Hecker begann seine Karriere einst in Frankfurt, arbeitet seit aber seit 15 Jahren von New York aus und wird das auch bei der Deutschen Bank tun.

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Die Neubesetzungen im Kapitalmarktgeschäft der LBBW auf einen Blick

Dass Daniel Wrobel im Kapitalmarktgeschäft der LBBW zum Bereichsvorstand für „Financial Institutions & Corporates“ aufsteigt – das hatten wir ja schon berichtet (siehe unten). Darüber hinaus unterzieht der neue Kapitalmarkt-Vorstand Dirk Kipp die Sparte allerdings einem generellen Facelifting – was die folgenden internen Neu- bzw. Umbesetzungen mit sich bringt:

  • Jan Henrik Sandvik, Leiter des Bereichs Institutional Clients
  • Patrick Seifert, Leiter des Bereich DCM & Corporates
  • Thilo Roßberg, Leiter des Bereich Traded Markets
  • Joachim Erhardt, Leiter des Bereichs Credit Markets & Capital Management

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Interne Wechsel

WerWoSeitNeue Position
Sven WürttembergerDWS2017CEO DWS Schweiz
Theo BraunBayernLB2009Leiter Firmenkunden-Segment Life Sciences
Christoph KieningHypo-Vereinsbank2000Head of Corporate Region Munich

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Kurz getickert

  • Die LBBW hat am 19. November über Umbauten in ihrem Kapitalmarktgeschäft informiert. Der letztes Jahr von Wells Fargo gekommene Daniel Wrobel steigt zum Bereichsvorstand auf.
  • Exklusiv: Die Deka besetzt die vakante Position des Bereichsleiters für das institutionelle Geschäft fürs Erste intern – nämlich mit Dieter Carls, der beim Fondsanbieter bislang für die baden-württembergischen Sparkassen zuständig zeichnet. „Finanz-Szene“ hatte zuvor bereits über weitreichende personelle Umbauten in der Sparte berichtet (siehe weiter unten).

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Gestorben

  • Friedrich von Metzler ist tot. Der Frankfurter Bankier und langjährige Chef des Bankhauses Metzler verstarb am Sonntag „im Kreise seiner Familie“, wie die Privatbank am Nachmittag mitteilte – er wurde 81 Jahre alt. Friedrich von Metzler leitete, bis er 2018 die operative Führung abgab, fast ein halbes Jahrhundert lang die Geschicke des familieneigenen Instituts und gehörte in dieser Zeit zu den prägenden Köpfen des Finanzplatzes Frankfurt. Hier die offizielle Mitteilung der Bank, hier der Nachruf in der „Süddeutschen Zeitung“ (Paywall), hier ein „Manager Magazin“-Porträt (Paywall) aus dem Jahr 2014 mit dem passenden Titel „Der Citoyen“.

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Topshots auf dem Absprung – Deka stellt Insti-Geschäft auch personell neu auf

Die Deka stellt ihr institutionelles Geschäft nicht nur organisatorisch (siehe hier unseren Scoop aus dem Oktober), sondern auch personell neu auf. Schon im Juni hatten wir berichtet, dass der zuständige „Head of Institutional Clients“ Thomas Leicher den Fondsanbieter der Sparkassen verlässt (um sich „beruflich neu zu orientieren“, wie es damals hieß – bis jetzt ist allerdings noch kein neuer Arbeitgeber bekannt geworden). Nun hören wir aus dem Umfeld des Instituts, dass drei weitere Topshots die Sparte verlassen. Dabei handelt es sich um

  • Matthias Kowallik (Leiter der Abteilung Sparkassen und Finanzinstitute)
  • Sebastian Arend (Leiter der Gruppe Großsparkassen und Finanzinstitute) und
  • Georg Kayser (Head of Institutional Sales ETF)

Die Deka hatte im vergangenen Jahr ein 19 Mrd. Euro schweres Großmandat verloren – dem Vernehmen handelte es sich bei dem abtrünnigen Kunden um die Vermögensanstalt des Bundes und der Länder (VBL). Von diesem Schock hat sich die Insti-Sparte bislang nicht wirklich erholt. Ein Sprecher der Deka wollte die drei Personalien am Freitag nicht kommentieren, die Betroffenen reagierten nicht auf Anfragen via Linkedin.

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Kurz getickert

  • Der in die Kritik geratene Vorstandschef der „meine VR“ aus Rosenheim, Wolfgang Altmüller (siehe unser Porträt –> Big in Bavaria), hat seinen Aufsichtsratsposten beim angeschlagenen Agrarhändler Baywa niedergelegt.

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BBVA holt AML-Expertin von N26 fürs deutsche Digital Banking

Vor fünf Monaten wurde ruchbar, dass die spanische Großbank BBVA hierzulande eine Digitalbank-Offensive plant (siehe unseren Auslandsbanken-Ticker aus dem Juni), nun wird das erste hochrangige Hiring für das Projekt sichtbar. Ausweislich ihres Social-Media-Profils verantwortet die bisherige N26-Managerin Anne-Christine Wegener seit Monatsbeginn den Bereich Compliance und Anti-Geldwäsche bei der Digital-Banking-Einheit der BBVA in Frankfurt. Die frühere Commerzbankerin Wegener (bei der Frankfurter Großbank war die Anti-Korruptionsexpertin von 2017 bis 2021 tätig) war 2022 zu N26 gewechselt und dort zuletzt als „Global Head of Anti-Financial Crime“ tätig.

Die Besetzung ist in zweierlei Hinsicht aufschlussreich: Zunächst einmal, weil die Spanier beim Aufbau ihrer hiesigen Digitalbank offenbar andere Schwerpunkte setzen als J.P. Morgan in Berlin. Während sich die Amerikaner zum Start vor allem auf Stellen im Produktmanagement fokussierten, scheint BBVA vor allem den Fokus auf aufsichtsrechtliche Anforderungen zu legen. Derzeit sind für die Einheit in Frankfurt nur drei Stellen ausgeschrieben, gesucht werden AML-Experten und Juristen. Und N26? Verliert zwar eine Compliance-Führungskraft – darf sich in Sachen Geldwäsche- und Betrugsprävention nun aber offenbar als Talent-Jagdgrund verstehen. Durchaus ein Entwicklungsschritt.

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Kurz getickert

  • Bei der ING Diba steigt der Generalbevollmächtigte Nikolaus Maximilian Linaric wie geplant zum Risikovorstand auf – seine Vorgängerin Sigrid Kozmiensky war im Juli zur BayernLB gewechselt (siehe unsere Personalien-Ticker aus dem April).

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Abgänge

WerWoLetzte PositionGeht zu
Stefanie HofbauerDonner & ReuschelAbteilungsleiterin Private Banking & UnternehmerkundenBTV Vier Länder Bank (Österreich)
Thomas BayreutherN26Director Group Treasury, Capital Markets & Corporate FinanceFOCAM (Family Office)
Stephanie FrenzelSolarisVP People & Organisation
Home To Go (Vermietungs-Plattform)
Lars MerleFinanzen.[net]Chief Commercial Officern/a

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Helaba klärt COO-Nachfolge: Für Rhino kommt HSBC-Bankerin Rauner

Nach knapp fünfmonatiger Suche präsentiert die Helaba die Nachfolge für ihren im Juli 2025 ausscheidenden Chief Operating und Chief Information Officer Christian Rhino: Fündig geworden ist die Landesbank (bzw. dem Vernehmen nach der Headhunter Egon Zehnder) bei HSBC Continental Europe in Gestalt von Sonja Rauner. Die 48-Jährige war insgesamt 19 Jahre für den britischen Bankkonzern tätig und zuletzt „Head of Operations“ bei der in Paris ansässigen Europa-Einheit, wo auch die zur Niederlassung heruntergestufte HSBC Deutschland angesiedelt ist. Wann die Managerin konkret zur Helaba kommt, dazu machte das Institut gestern keine Angaben – offenbar sind noch Modalitäten um Rauners Ausscheiden bei HSBC zu klären, und ohnehin müssen Bafin und EZB der Personalie noch zustimmen.

Für ihre neue Vorstandsrolle ist vor allem Rauners Erfahrung aus einem SAP-Kernbankenprojekt, an dem sie 2018/19 in ihrer damaligen Funktion als Leiterin Operations von HSBC Deutschland beteiligt war, nützlich. Denn wie bereits berichtet, geht Noch-COO Rhino inmitten des bis zum Jahr 2027 veranschlagten SAP-IT-Großprojekts „Atlas“. Zudem erhöht die Helaba mit dieser Personalie die Zahl der weiblichen Mitglieder im sechsköpfigen Vorstand binnen kurzem von null auf zwei, nachdem im Dezember 2023 Tamara Weiss als Risikovorständin von der LBBW gekommen war.

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Kurz getickert

  • Die DWS verliert überraschend ihren „Global Chief Investment Officer“ und Schweiz-CEO Björn Jesch. Zu seinem Nachfolger kürt die Deutsche-Bank-Fondstochter Vincenzo Vedda, der dort bislang das globale Portfolio-Management verantwortet und künftig drei Bereiche leiten wird. 
  • Bei der UBS Deutschland steigt die bisherige Regionalleiterin Sükriya Aclan zur Verantwortlichen für das hiesige Wealth Management auf. Ihr Vorgänger Philipp Neuhofen verlasse das Institut auf eigenen Wunsch.
  • Die Sparkasse KölnBonn, mit einer Bilanzsumme von knapp 30 Mrd. Euro die drittgrößte Sparkasse hierzulande, befördert Kathrin Ullrich zur Bereichsleiterin Private Banking – Ullrich war im Sommer von der Sparkasse Harburg-Buxtehude gewechselt. Sie beerbt Sophia Schwind, die den Posten aus Altergründen abgibt.
  • Mandat abgestaubt (#1): Carola Gräfin von Schmettow, bis 2021 Vorstandschefin der HSBC Deutschland und bis April dieses Jahres noch im Aufsichtsrat der HSBC Continental Europe, wird nun Aufsichtsrätin bei dem Hamburger Online-Lotterie-Anbieter Zeal Network.
  • Mandat abgestaubt (#2): Marcus Chromik, bis Ende 2023 Risikochef der Commerzbank und seit April dieses Jahres im Aufsichtsrat der Unicredit, zieht in den Beirat des Berliner Payment-Fintechs Unzer ein (Vorsitzender jenes Gremiums ist übrigens Ex-Coba-Chef Martin Blessing).
  • Berenberg macht Sven Friske, zuletzt Niederlassungsleiter bei Julius Bär in Frankfurt, zum „Head of Growth“ – zudem soll Friske ab April den Frankfurter Standort der Hamburger Privatbank leiten. Julius Bär füllt die entstehende Lücke derweil aus den eigenen Reihen, nämlich mit Markus Mrasek.

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Zugänge

WerWohinPositionKommt von
Thomas CzichonVolksbank pur (Karlsruhe)Bereichsleitung FirmenkundenHypo-Vereinsbank
Marco HöchstBethmann BankHead of Special MandatesBerenberg
Christian GäblerIKBDirektor Capital MarketsErste Abwicklungsanstalt
Alexander LangerScalable CapitalTeamlead EditorialGruner + Jahr (Medien)

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Vorstandschef von Skandal-Volksbank Düsseldorf Neuss muss gehen

Nach der von „Finanz-Szene“ aufgedeckten Verwicklung der Volksbank Düsseldorf Neuss in einen 100 Mio. Euro schweren internationalen Betrugsfall hat Vorstandschef Rainer Mellis am Freitag sein Amt niedergelegt. Der Aufsichtsrat und Mellis wollten durch den Schritt „sicherstellen, dass eine weitere Aufklärung vorbehaltlos, transparent und ohne Ansehen von Personen erfolgen kann“, heißt es in einer Mitteilung. Dankesworte enthält das Statement keine, auch die Würdigung fällt karg aus („Der Aufsichtsrat erkennt das langjährige Engagement von Herrn Mellis für die Volksbank Düsseldorf Neuss an“). Die Volksbank hatte 100 Mio. Euro, die ein französischer Konzern bei ihr deponiert hatte, in die Türkei transferiert – angeblich auf Basis einer gefälschten E-Mail. Nun gilt das Geld als verloren. Zu den Behörden, die in dem Fall ermitteln, gehört auch die Staatsanwaltschaft Düsseldorf.

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Commerzbank will CFO-Nachfolge bereits zu Wochenbeginn regeln

Bei der Commerzbank soll angeblich schon an eine Vorentscheidung über die Frage fallen, wer anstelle der jüngst zur Konzernchefin aufgestiegenen Bettina Orlopp künftig das Finanzressort verantwortet. Wie „Bloomberg“ (Paywall) unter Berufung auf „mit der Angelegenheit vertraute Personen“ berichtet, kommt der Nominierungsausschuss heute zusammen, um einen endgültigen Kandidaten zu bestimmen. Womöglich noch im November könnte der Aufsichtsrat die Entscheidung dann formal absegnen. Nach jetzigem Stand sind „Bloomberg“ zufolge noch verschiedene interne und externe Kandidaten im Rennen. Gute Chancen würden Andreas Boeger angeräumt, seit anderthalb Jahren der „Head of Group Finance“ der Commerzbank und zuvor mehrere Jahre lang Finanzchef der Polen-Tochter mBank.

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Kurz getickert

  • Unter den 95 frisch gekürten Partnern bei Goldman Sachs finden sich auch zwei deutsche Banker: Erstens Axel Höfer, der bei der US-Investmentbank den Bereich für Industrieunternehmen in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) leitet, und zweitens Jans Meckel, Vizechef der EMEA-Abteilung für „Fixed Income, Currencies and Commodity Derivatives“.
  • Die Aareal Bank hat den einstigen Deutschbanker und zwischenzeitlichen Elinvar-Manager Stephan Manz zum neuen Chief Operating Officer berufen.

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„Effenberg-Bank“ kürt Bafin-Mann zum neuen Vorstandschef

Die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden macht den bisherigen Bafin-Sonderbeauftragten Christian Gervais zum neuen Vorstandschef. „Mit seiner Bereitschaft, in den Vorstand einzutreten, beweist er sein Interesse, unsere Bank nachhaltig zu begleiten und die Dinge, die seit seiner Bestellung zum Sonderbeauftragten angestoßen wurden, auch in die Umsetzung zu bringen“, wird Aufsichtsratschef Markus Ernst in einer entsprechenden Mitteilung zitiert. Um die Bestellung Gervais‘ hatte es in den letzten Tagen die in Schmalkalden übliche Aufregung gegeben. Laut einem lokalen Medium soll sich in der Bank und in deren Umfeld angeblich Widerstand gegen den Bafin-Mann formiert haben. Was wirklich dran war an diesen Berichten – wer weiß das schon? Was freilich trotzdem feststeht: Ein einfaches Pflaster dürfte die thüringische Skandalbank für den von außen gekommenen Gervais nicht sein. Ein anderer „Externer“, nämlich der erst im Sommer zum AR-Chef gekürte frühere Commerzbanker Christian Kirchner, hatte diese Position bereits wenige Wochen später „aus persönlichen Gründen“ wieder aufgegeben.

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Kurz getickert

  • Stühlerücken in den Leasing-Gesellschaften des öffentlichen Bankensektors: Bei der Sparkassen-Tochter Deutsche Leasing scheidet Georg Hansjürgens aus dem Vorstand aus – und wird ersetzt durch Thomas Söhlke, bislang Geschäftsführer der LBBW-Tochter MMV Leasing. Dessen Position übernimmt Guido Feldhaus, der parallel dazu Chef der SüdLeasing und der SüdFactoring bleibt, die beide ebenfalls zur LBBW gehören.
  • Dem Vorstandschef der KfW, Stefan Wintels, winkt eine baldige Verlängerung seines im Oktober 2025 auslaufenden Vertrags – so zumindest berichtet es der „Platow-Brief“ (Paywall). Demnach soll der Verwaltungsrat der Staatsbank bereits in seiner Dezember-Sitzung über eine zweite Amtszeit für den früheren Citigroup-Mann entscheiden.
  • Pikanter Wechsel innerhalb der deutschen Fintech-Szene: Florian Timm, als „Group* Lead Customer Service“ bislang für den Kundendienst des Berliner Neobrokers Trade Republic verantwortlich, hat in vergleichbarer Rolle, aber hierarchisch offenbar eine Stufe drüber („Managing Director Client Success“) beim Münchner Erzrivalen Scalable Capital angeheuert.

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Zugänge

WerWohinPositionKommt von
Kenneth Overgaard-NielsenComputopChief Operation OfficerNexi Group
Mandy SchwabFinanzen.[net]Chief Commercial OfficerBurda (Medien)
Jennifer BernhardIKBDirector Corporate Structured FinanceCommerzbank
Thomas RöschSMBC Group FrankfurtCo-Head Credit Department EuropeCommerzbank

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*In der Ursprungs-Version hatten wir versehentlich „Global“ statt „Group“ geschrieben. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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19 (!) frische Vorstände bei Sparkassen und Volksbanken. Und alle Oktober-Persos

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