von Christian Kirchner, 8. August 2022
Als Achim Brunner im Januar 2008 als neuer Vorstandschef der (so hieß sie damals noch) Raiffeisenbank Oberursel antrat – da schien das Schicksal der Kleinbank mit gerade mal 5.000 Mitgliedern, 226 Mio. Euro Bilanzsumme und knapp 0,5 Mio. Euro Betriebsergebnis vorgezeichnet: Ein paar Jahre würde man vielleicht noch durchhalten. Danach aber würde es nur noch um die Frage gehen, welchem ihrer beiden expansionsfreudigen Nachbarn sich die Oberurseler an den Hals werfen – der aus dem Süden vordringenden Frankfurter Volksbank? Oder doch der aus dem Norden vorstoßenden Volksbank Mittelhessen?
Es ist dann alles doch ein bisschen anders gekommen. Brunners einstige „Non-Profit-Bank“ verfügt heute nämlich über eine Bilanz von mehr als 1 Mrd. Euro, bietet keck ein kostenloses, bundesweites Online-Konto – und hat im vergangenen Jahr ein fast schon surreal starkes Betriebsergebnis vor Bewertung von 2,17% gemessen an der Bilanzsumme erwirtschaftet. Womit das mittlerweile in Bad Homburg ansässige Institut, das sich jetzt posh als „Raiffeisenbank am Hochtaunus“ beziehungsweise „Meine Bank“ anreden lässt, dreimal so profitabel ist wie die VR-Banken im Schnitt.
Wie Brunner das gemacht hat? Dieser Frage haben wir uns vor einiger Zeit schon mal in unserem Stück „Hyp, Hyp, hurra: Das irre Kreditbuch der Raiba Hochtaunus“ gewidmet. Antwort: Brunner lässt seine Bank seit einigen Jahren massiv und bundesweit im Bereich der gewerblichen Immobilienkredite expandieren – und erreicht damit Ertragsdimensionen, die für andere lokale Banken undenkbar wären.
Ist das nun genial? Oder ist es Harakiri? Und was für Geschäfte betreibt die „Raiffeisenbank im Hochtaunus“ da eigentlich genau? Wir freuen uns sehr, dass sich Achim Brunner in unserem Podcast diesen und anderen Fragen gestellt hat.
Auf geht’s!
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