von Georgia Hädicke, 28. Januar 2025
Vorweg: Ist ja nicht so, als gäbe es in der deutschen Kreditwirtschaft keine Diversity-Bemühungen. Just dieser Tage lasen wir in der „Börsen-Zeitung“, dass sich laut einer DIW-Erhebung der Frauenanteil in den Vorständen der 100 größten hiesigen Banken seit Ende 2022 von 14% auf 21% erhöht habe – immerhin.
Was allerdings auch Teil der Wahrheit ist: Auf die beiden Verbünde lassen sich diese Zahlen bislang nicht übertragen. So stellte der Daten-Spezialist Peter Barkow neulich fest, dass weibliche Sparkassen-Vorstände weiterhin eine Rarität sind. Bei seiner entsprechenden Zählung kam Barkow gerade mal auf 70 – was einem Anteil von 8,2% entspricht, eine nur minimale Steigerung im Vergleich zu früheren Erhebungen.
Dazu passt der zugegeben rein anekdotische Eindruck, den wir selbst dieser Tage gewannen, als wir für unseren Personalien-Ticker die um den Jahreswechsel herum publik gewordenen Vorstandszugänge bei Sparkassen und Genobanken zusammentrugen. Insgesamt 17 neue Vorstände zählten wir („neu“ in dem Sinne, dass die Personalien zuvor noch nicht öffentlich bekannt waren) – doch nur eine einzige Frau war darunter. Und damit nicht genug, stießen wir beim News-Googeln auch noch auf diese beiden Meldungen hier:
1.) Die Sparkasse Stade-Altes Land verabschiedet per Ende März ihre Marktfolge-Expertin Astrid Knipping (war vor zweieinhalb Jahren von der Teambank gekommen). Und 2.) Die VR-MainBank trennt sich von der ebenfalls erst seit Mitte 2022 amtierenden Vorständin Jutta Ackermann. Begründung in dem einen Fall: „Unterschiedliche Vorstellungen […] über die zukünftige strategische Weiterentwicklung.“ Und in dem anderen: „Unterschiedliche Auffassungen über geschäftspolitische Positionen und die zukünftige strategische Ausrichtung.“
So gesehen stehen wir jetzt also zu Beginn dieses Jahres erst einmal bei „minus 1“. Sehen Sie hier die Liste mit den 17 neuen Vorständen, darunter 16 Männer:
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