"Landes- & Hypobanken"-Ticker

Alle relevanten News zu Landes- und Hypobanken im Oktober & November

In unserem „Landes- und Hypobanken“-Ticker widmen wir uns der LBBW ebenso wie der Aareal Bank, der BayernLB ebenso wie der Deutschen Pfandbriefbank. 

Lesen Sie hier unseren Ticker für Oktober und November:

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Kurz getickert

  • Die Helaba hat im Zuge der Zusammenlegung ihres Edelmetallgeschäfts mit dem der LBBW bislang 70% der entsprechenden LBBW-Kunden gewonnen (Bloomberg/Paywall)
  • Nach der LBBW ringt sich mit der Helaba eine weitere Landesbank dazu durch, ihren Beschäftigten den sogenannten Inflationsbonus zu zahlen. Höhe: 1.500 Euro (Bloomberg, via Yahoo
  • Die Bafin hat die LBBW wegen mangelhaften Umgangs mit einem Verdacht auf Insiderhandel zu einer Geldbuße von 498.000 Euro verdonnert. Die baden-württembergische Landesbank habe es unterlassen, die Aufsicht „unverzüglich über den begründeten Verdacht zu unterrichten, dass ein Auftrag vorliegt, der bezüglich eines Finanzinstruments einen Insiderhandel darstellt“, teilte die Bonner Behörde gestern mit. Die LBBW betonte zwar, dass sich der Verdacht nicht gegen einen Mitarbeiter, sondern gegen einen Kunden richte – einen Reputationsschaden dürfte das Institut trotzdem davontragen.
  • Der hessische Finanzminister Michael Boddenberg wirbt für mehr Konsolidierung unter den Landesbanken (eine Forderung, der man insofern einen Hauch Relevanz beimessen kann, als das Land Hessen ja an der Helaba beteiligt ist). Zur Begründung argumentiert der CDU-Politiker, innerhalb der S-Finanzgruppe seien viele der Ansicht, „dass am Ende ein bis zwei Zentralinstitute reichen, die sich um die Belange der Sparkassen kümmern“ (Handelsblatt/Paywall)
  • Der Regierungswechsel in Niedersachsen beschert der NordLB einen neuen Aufsichtsratschef. Anstelle des bisherigen Finanzministers Reinhold Hilbers (CDU) übernimmt dessen grüner Nachfolger Gerald Heere die Position (Mitteilung)

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Viel Neugeschäft – kaum Risiko? Fünf Lehren aus den 9M-Zahlen der NordLB

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Chefwechsel bei der DZ Hyp: Barthauer übernimmt für Reutter

Führungswechsel bei der DZ Hyp, also beim deutlich größeren der beiden Hypothekenfinanzierer im genossenschaftlichen Bankensektor: Wie am Freitag mitgeteilt wurde, wird der langjährige Vorstandschef Georg Reutter seinen per Ende Juli 2023 auslaufenden Vertrag „aus persönlichen Gründen“ nicht weiter verlängern. Die Nachfolge ist bereits geregelt: Auf den Chefposten bei der DZ-Bank-Tochter wird die unter anderem für die Marktfolge zuständige Vorstandskollegin Sabine Barthauer rücken – eine Personalie, die übrigens ganz hervorragend zu unserer dieser Tage getroffenen Feststellung passt, dass immer mehr Banken hierzulande auf weibliche CEOs setzen

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Welche Banken sich (noch) vorm Inflationsbonus drücken

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Warum Moody’s die BayernLB für etwas resilienter hält als LBBW und Helaba

Moody’s bescheinigt den drei größten deutschen Landesbanken Helaba, BayernLB und LBBW eine hohe Resilienz auch in einer drohenden Rezession. Zwar sollten alle drei Institute angesichts der starken Kapitalausstattung die Schwierigkeiten der kommenden Monate schultern können, so die Ratingagentur – aus dem Terzett steche aber die BayernLB noch einmal leicht positiv vorher. Hintergrund: Die BayernLB habe eine etwas stärkere Kapitalisierung und über die Tochter DKB eine größere Retail-Refinanzierung, was sich insbesondere positiv auf die Zinskosten auswirken sollte.

Die Kernkapitalquote der BayernLB lag zum Ende des dritten Quartals bei 16,1%, bei der Helaba und der LBBW – die keine Quartalsergebnisse vorlegen – lag sie mit jeweils bei 13,9% zum Ende des Halbjahres deutlich darunter. Insgesamt bewertet Moody’s alle drei Landesbanken mit der vierthöchsten Ratingnote „Aa3“, bei der Helaba und der LBBW ist der Ausblick zudem „stabil“, bei der BayernLB sogar „positiv“.

Als zentrales Risiko macht Moody’s trotz des optimistischen Blicks auf alle drei Landesbanken das im Vergleich zu anderen europäischen Banken überdurchschnittliche Kreditengagement im Gewerbeimmobilienmarkt und in energieintensiven Branchen aus. Bei der LBBW sei der Fokus aus energieintensive Branchen mit knapp einem Drittel des Kreditbuchs besonders ausgeprägt, bei der Helaba wiederum der Anteil von 51% der auf den Gewerbeimmobilienmarkt. Gleichwohl hätten alle drei Landesbanken über einen kompletten Konjunkturzyklus hinweg bewiesen, mit konservativen Kreditvergabestandards zu arbeiten.

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Wenn die Zinswende ausfällt. Vier Erkenntnisse zu den PBB-Zahlen

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Exklusiv: Erste große deutsche Bank sondiert Rückbau des China-Exposures

Man mag es aus heutiger Sicht kaum glauben, aber die Meldung „Unicredit erwägt Übernahme der russischen Bank Otkritie“ stammt aus welchem Jahr? Genau, 2022! Mitte Januar war es, als die Nachricht über die Ticker lief. Einen Monat später rollten dann die ersten russischen Panzer über die ukrainische Grenze, und wieder einen Monat später vermeldeten die Nachrichtenagenturen: „Unicredit erwägt Rückzug aus Russland“ – womit über die Zeiten, in denen wir leben, eigentlich alles gesagt ist, denn was gestern noch galt, gilt heute schon nicht mehr, und morgen gilt dann möglicherweise sogar das Gegenteil. Doch nun zu unseren eigenen Banken: Diese haben ja insofern Glück (wobei Glück vermutlich nicht das richtige Wort ist), als dass ihr eigenes, jedenfalls direktes Russland-Exposure relativ gering ausfällt, verglichen mit besagter Unicredit, aber auch verglichen mit der Abhängigkeit der deutschen Wirtschaft gegenüber Russland insgesamt.

Trotzdem bedeutet der Ukraine-Krieg natürlich auch für die Risikomanager hiesiger Kreditinstitute eine Zeitenwende. Soll man in autoritären Staaten überhaupt noch Geschäfte machen, gar nicht mal aus moralischer, sondern zunächst einmal aus betriebswirtschaftlicher Sicht gefragt? In Bezug auf Russland haben unsere Banken diese Frage mehr oder weniger beantwortet. Doch was ist mit China??? Denn: Xis China mag zwar berechenbarer sein als Putins Russland. Anlass zur Gelassenheit geben die jüngsten Nachrichten aus Peking allerdings nicht wirklich. Und so ist nur folgerichtig, dass nun erste deutsche Banken verstärkt über ihr dortiges Exposure nachdenken – wobei ein großes Institut sogar schon konkret eine Reduzierung eruiert. Unsere Recherche: FS Premium

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Die fünf spannendsten Aspekte zu den Q3-Zahlen der BayernLB

Die Münchner Landesbank hat von Juli bis September einen Vorsteuergewinn von 104 Mio. Euro erwirtschaftet. Auf 9M-Sicht summiert sich das Ergebnis damit auf jetzt 381 Mio. Euro – und da der Vorstand im Schlussquartal noch mit einem „Sonderertrag“ aus einem Immobilienverkauf rechnet, wurde die Prognose für das Gesamtjahr von zuletzt ≥ 500 Mio. auf ≥ 600 Mio. Euro erhöht. Hier für die BayernLB-Watcher noch fünf Beobachtungen: FS Premium

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Die fünf spannendsten Aspekte zu den Q3-Zahlen der Aareal

Dank eines breit angelegten Ertragsanstiegs (bei stabilen Kosten!) hat die Aareal ihren Vorsteuergewinn im dritten Quartal auf 66 Mio. Euro mehr als verdoppelt – und das trotz frischer Risikovorsorge fürs Russland-Exposure. Die Prognose fürs Gesamtjahr? Wurde bestätigt, was einen Betrag am unteren Ende der von 210 Mio. bis 250 Mio. Euro reichenden Spanne bedeutet. Hier für die Aareal-Watcher noch fünf Beobachtungen. FS Premium

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Deka wildert für Private-Banking-Offensive (ausgerechnet!) bei der Helaba

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Kurz getickert

  • Auch die LBBW zahlt nun Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unabhängig vom Beschäftigtenstatus 2.000 Euro Inflationsausgleich in zwei Raten
  • Die Hamburger Privatbank M.M. Warburg (deren Eignerfamilien zuletzt ja schon die Degussa Bank an die OLB weitergereicht hatten) trennt sich von ihrem 60%-Anteil an der M.M. Warburg & Co. Hypothekenbank. Der Immobilienfinanzierer, der zuletzt auf eine Bilanzsumme von gut 1,8 Mrd. Euro kam, soll auf die Münchener Hyp verschmolzen werden (Mitteilung)
  • Zahlreiche ostdeutsche Sparkassen – darunter Rostock und Magdeburg – haben (weitere) Abschreibungen auf ihre NordLB-Anteile vorgenommen, berichtet die „Wirtschaftswoche“
  • Die Münchener Hyp beklagt einen eklatanten Rückgang ihres Neugeschäfts. So ging die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen im dritten Quartal um rund die Hälfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück (Mitteilung

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Wenn Banken mit ihrem Vergütungsbericht auf den Weihnachtsmann warten

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Kurz getickert

  • Moody’s sieht infolge der Energiekrise vor allem vier deutsche Banken von steigenden Kreditausfällen bedroht – nämlich Commerzbank, BayernLB, Helaba und LBBW. Bei den genannten Instituten liege der Anteil der Kredite an Energie- und Versorgungsunternehmen über dem EU-Durchschnitt, so die Ratingagentur (Reuters, via Wiwo).
  • Nochmal LBBW: Die Landesbank hat gemeinsam mit der Schweizer Investmentbank Vontobel das erste digitale Wertpapier auf der D7 Handelsplattform der Deutschen Börse begeben.
  • Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden laut Informationen der „Wirtschaftswoche“ fünf einstige Manager der Depfa-Bank wegen „besonders schwerer Steuerhinterziehung“ angeklagt. Es gehe um Geschäfte aus den Jahren 2004-2006 und einen Steuerschaden von rund 40 Mio. Euro.

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Lobby-Erfolg für Pfandbriefbanken: Bafin ändert Beleihungswert-Regeln

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Die PBB läuft der ING Diba bei den Zinsen den Rang ab

Fünf Monate ist es her, dass die ING Deutschland als erste größere Bank hierzulande das Verwahrentgelt abschaffte (siehe -> Warum die Zins-Entscheidung der ING Diba die Branche aufwühlt) – nun buhlt sie sogar wieder offensiv um Einlagen. So teilte die größte deutsche Online-Bank gestern mit, dass sie ab dem 6. Dezember 0,3% Zinsen auf Tagesgeld zahlt (Neukunden erhalten für die ersten vier Monate für bis zu 50.000 Euro Guthaben sogar 1,0%). Interessant ist nicht nur der Vorstoß als solcher, sondern auch, dass die neuen Konditionen erst in acht Wochen in Kraft treten sollen. So verschafft sich die ING Diba noch reichlich Karenzzeit, in der sie zuschauen kann, wie die Konkurrenz auf den Paradigmenwechsel reagiert. Wie Vorstandschef Nick Jue am Donnerstag vor Journalisten zudem erklärte, legt die Oranje-Bank ab sofort bei Sparbriefen je nach Laufzeit 30-50 Basispunkte obendrauf und zahlt für ein Jahr nun 1% und für fünf Jahre 1,8% Zinsen – jedenfalls bis 100.000 Euro.

Freilich: Die ING Diba ist nicht das erste und auch nicht das einzige Institut, dass die Zinsen hochfährt. So hatte per Ende September bereits die Deutsche Pfandbriefbank die Zinssätze für Tagesgeld von 0,25% auf 0,75% verdreifacht. Für zwölfmonatiges Festgeld stieg der Zins von 1,25% auf 1,75%, für fünfjähriges von 2,0% auf 2,5%. Laut Berechnungen des Portals fmh.de waren die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen zuletzt binnen weniger Wochen von 0% auf 0,19% gestiegen. Noch massiver fiel der Sprung beim einjährigen Festgeld aus. Zahlten Banken Mitte September noch 0,67%, waren es zuletzt schon wieder 1,03%.

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Kurz getickert

  • Die NordLB stellt ihr sogenannte dokumentäres Exportgeschäft für die Sparkassen ein – und empfiehlt den Kommunalinstituten, die Dienstleistung stattdessen künftig über die Helaba zu beziehen (Mitteilung)

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Zahl der „Millionäre“ bei deutschen Banken steigt auf breiter Front

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