von Heinz-Roger Dohms und Christian Kirchner, 24. November 2021
Frei nach Tolstoi* wollen wir heute einfach mal behaupten, dass alle gewöhnlichen Banken einander gleichen, jede ungewöhnliche Bank jedoch auf ihre eigene Weise ungewöhnlich ist.
Womit wir auch schon beim Bankhaus Obotritia wären, dessen Geschäftsmodell wir nach flüchtiger Lektüre des Geschäftsberichts so deuten, dass das in München (Ausfallstraße, viertes Obergeschoss) ansässige Institut über das Berliner Fintech Raisin (“Weltsparen”) Einlagen einsammelt, dieses Geld dann – unter anderem – in “Megatrends” investiert, dabei allerdings einen beträchtlichen Teil der via Raisin eingesammelten Mittel aus uns nicht ersichtlichen Gründen frohgemut bei der EZB ablädt (wobei: Auch das Abladen von Geld bei der EZB ist ja in gewisser Hinsicht ein Megatrend …).
Belegzitate:
Jetzt bestellen
Nun lässt sich über das Bankhaus Obotritia natürlich noch viel mehr erzählen als das, was wir bis hierhin schon erzählt haben, etwa …
… jedenfalls: All das wollten wir Ihnen heute Morgen eigentlich gar nicht erzählen, sondern hierauf sind wir bei einer kleinen Internet-Recherche gestern Nachmittag eher zufällig gestoßen. Was wir Ihnen eigentlich erzählen wollten, das ist, dass die Bafin dem Bankhaus Obotritia gestern einen ziemlich heftigen öffentlichen Rüffel verpasst hat. Wir zitieren:
Vom Bankhaus Obotritia war gestern Nachmittag zunächst keine Stellungnahme zu erhalten; sobald uns eine Stellungnahme vorliegt, werden wir diese ergänzen.
* In der Ursprungsfassung der Artikel hatten wir das Zitat peinlicherweise Dostojewski zugeordnet. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.