Personalien-Ticker

Massen-Exodus bei Donner & Reuschel – sowie >50 weitere April-Personalien

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den April 2025:

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Exklusiv: Donner & Reuschel erlebt Massen-Exodus im Zuge des Vitt-Abgangs

Donner & Reuschel kommt auch nach dem Abgang von Vorstandschef Marcus Vitt vergangenen Sommer personell nicht zur Ruhe. Laut Recherchen von Finanz-Szene haben seit letztem Juli mindestens zehn Manager aus der zweiten und dritten Reihe das Haus verlassen – wobei eine auffällige Häufung von Wechseln auf die letzten Wochen entfällt. Unter den jüngsten Abgängen ist zum Beispiel die ESG-Expertin Susanne Geber, die erst Mitte 2022 von der DWP Bank zu Donner & Reuschel gewechselt war und bei der Hamburger Privatbank zuletzt als Bereichsleiterin unter anderem das Thema Governance verantwortete. Aufgeschlagen ist Geber stattdessen nun beim Sparkassen-Acquirer Payone, wo sie sich als Executive Director um „Legal, Compliance und Corporate Governance“ kümmert. Ein weiterer namhafter Abgang bei Donner & Reuschel ist derweil Felix Miederer, der seit Mitte 2023 als Generalbevollmächtigter für IT und Organisation zuständig zeichnete. Miederer machte jüngst rüber zu Swiat, der Blockchain-Tochter der Deka, wo er nun als COO firmiert. Angeblich stehen die vielen Abgänge an der Binnenalster in keinem übergeordneten Zusammenhang. Es handele sich bei den Wechseln um „persönliche Entscheidungen“, die bereits „vor geraumer Zeit getroffen“ worden seien, richtet ein Sprecher auf Anfrage aus …

NamePosition bei Donner & ReuschelBisWechsel zu
Susanne GeberBereichsleiterin Governance & ESGMärz 2025Payone
Dominique GöllerBankdirektorin Alternative InvestmentsMärz 2025
Sicore (Immobilien)
Ivan FeriancekHead of Fixed IncomeMärz 2025DJE Kapital
Felix MiedererGeneralbevollmächtigter IT & OrganisationMärz 2025
Swiat (Deka Blockchain-Tochter)
Sadettin YildizChief Investment OfficerMärz 2025k.A.
Tobias RegeleHead of Global Macro & DerivativesDez. 2024Commerzbank
Ulrich GuessHead of Risk Control & Deputy Head of Bank SteeringOkt. 2024Sixel Group
Dennis LehnhoffAbteilungsdirektor Institutionelle KundenOkt. 2024Mercer
Stefanie HofbauerAbteilungsleiterin Private Banking & UnternehmerkundenSept. 2024
Bank für Tirol & Vorarlberg
Peter MuggesserAbteilungsdirektorJuli 2024
St. Galler Kantonalbank DE

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BNP Paribas regelt Arends-Nachfolge im deutschen Wealth Management intern

Die BNP Paribas besetzt die Leitung des Wealth Managements nach der Trennung von Michael Arends (siehe unseren Scoop vom Mittwoch -> Deutsche BNP Paribas trennt sich von Wealth-Management-CEO Michael Arends) intern neu. Wie das „Private Banking Magazin“ zuerst berichtete, soll Beat Bachmann, der seit 2022 das Wealth Management der BNP Paribas in der Schweiz und den Schwellenländern verantwortet, nun auch das Geschäft in Deutschland übernehmen. Die Bank wollte dies auf Anfrage nicht kommentieren.

Nach Finanz-Szene-Informationen wird die zweite Führungsebene mit einer BNP- sowie einer HSBC-Managerin besetzt. Eva Meyer, bislang Chief Sustainability Officer und Mitglied des Group Management Board der deutschen BNP-Niederlassung, soll neue Marktleiterin werden, die bisherige HSBC-Private-Banking-Chefin Liv Wyen derweil das strategische Kundengeschäft verantworten. Ein Sprecher der Bank bestätigte lediglich, dass beide nach der Integration des HSBC-Private-Bankings in das Wealth Management der BNP eine „wichtige Rolle“ in der kombinierten Einheit übernehmen werden. 

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Kurz getickert

  • Atruvia ernennt Julia Japec zur Nachfolgerin des scheidenden Vertriebsvorstands Ralf Teufel – die 40-Jährige war 2022 von der Commerzbank zu dem genossenschaftlichen IT-Dienstleister gestoßen und firmierte bei der Atruvia zuletzt als „Executive Portfolio Steering and Pricing“.
  • Bei FlatexDegiro soll der Generalbevollmächtigte und bisherige „Global Head of Risk Control“  Evgeni Kaplun den bisherigen Risikovorstand Matthias Heinrich beerben – vorbehaltlich des Bafin-Plazets. Heinrich werde das Haus verlassen, „um sich neuen Herausforderungen zu widmen“, wurde mitgeteilt.
  • Bei der PSD-Bank Nord scheidet André Thaller nach sieben Jahren aus dem Vorstand aus. Mit dem Abschied des 57-jährigen Marktvorstands reduziert sich die Zahl der Gremiumsmitglieder, die sich im Zuge der Fusion mit der PSD-Bank Kiel im Herbst 2023 auf drei erhöht hatte, wieder auf zwei.
  • Die Helaba entsendet eine neue CEO zu ihrer auf Kommunalfinanzierung spezialisierten Plattform Komuno – Sonja Nink, bislang bei der Landesbank im Bereich Kreditrisikomanagement für Immo-Finanzierungen unterwegs, folgt dort auf Nathaniel Neudecker (der ja, siehe weiter unten, zur DZ Privatbank rübergemacht hat)

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Abgänge

WerWoLetzte PositionGeht zu
Eileen HügleHypo-VereinsbankDirector Sektorteam Energy, Utilities & Infrastructure50 Hertz (Netzbetreiber)
Martin BrühlUnion InvestmentGeschäftsführer UI Real Estatek.A.
Marco KretschmannFürstlich Castell’schen BankLeiter institutionelle KundenQcoon (Family Office)
Marco WedemeierNordLBSenior Director in LondonDanske Bank

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Deutsche BNP Paribas trennt sich von Wealth-Management-CEO Michael Arends

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DZ Bank regelt Vorstands-Nachfolge bei Privatbank-Tochter – HSBC-Managerin im Anflug

Die DZ Bank regelt die Vorstands-Nachfolge bei ihrer Luxemburger Private-Banking-Tochter. Bekannt war ja schon, dass Chief Investment Officer Stefan Bielmeier die Führung der DZ Privatbank per Jahresende verlässt. Wie nun gestern verlautete, wird darüber hinaus auch Stefan Müller „altersbedingt“ aus dem Vorstand ausscheiden (allerdings erst per Ende September 2026, kurz nach seinem 65. Geburtstag). Neu in den Vorstand zieht zum einen Alexandra Schmidt-Mintgen ein – die 48-Jährige kommt von der in Deutschland auf dem Rückzug befindlichen Düsseldorfer HSBC. Zweiter neuer Vorstand wird Frank Stuhlmüller, der von der Konzernmutter zur Private-Banking-Tochter wechselt.

Die beiden designierten neuen Vorstände werden zunächst als Generalbevollmächtigte starten. Stuhlmüller, der unter anderem das Risiko-Controlling und das Kreditrisiko-Management verantworten soll, tritt zum 1. Juli seinen Dienst an – abgesehen von einem Abstecher bei einer Multibanken-Plattform verbrachte der heute 45-Jährige seine bisherige Berufslaufbahn bei der DZ Bank, zuletzt als „Co-Lead für das Client Lifecycle Management“. Schmidt-Mintgen wiederum steigt zum 1. Januar bei der DZ Privatbank ein. Sie brachte es bei der HSBC Deutschland von der Analystin bis zur COO fürs Deutschland-Geschäft. Als künftige Vorständin soll Schmidt-Mintgen bei der Luxemburger Geno-Tochter unter anderem die Fondsdienstleistungen und die IT verantworten.

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Kurz getickert

  • Der frühere Investmentbanker Hans-Herrmann Lotter, unseren Leserinnen und Leser auch durch diese Geschichte hier bekannt, soll neuer AR-Chef des Frankfurter Online-Brokers FlatexDegiro werden. Mitteilung (PDF)
  • Die Münchner Hypothekenbank bekommt derweil einen neuen stellvertretenden AR-Chef, nämlich Wolfgang Seel, Vorstandschef der VR-Bank Neu-Ulm.

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Exklusiv: Nächste Führungskraft verlässt Insti-Geschäft der Deka

Der Umbau des institutionellen Geschäfts der Deka führt zum nächsten Abgang auf Management-Ebene. Wie Finanz-Szene erfahren hat, hat auch Susanne Hellmann das Zentralinstitut der Sparkassen verlassen. Die 59-Jährige hat seit 2018 den Vertrieb an externe institutionelle Anleger geleitet und damit die Einheit, die am stärksten von den jüngsten Umstrukturierungen des Großkunden-Vertriebs betroffen ist (siehe hier). Hellmann habe „nach der aktiven Mitgestaltung der Reorganisation mit deren Abschluss für sich die Entscheidung getroffen, ihre berufliche Laufbahn bei der Deka zu beenden“, teilt ein Sprecher mit. Ihre Position werde nicht nachbesetzt.

Ganz überraschend kommt Hellmanns Abschied im Zuge der Neuordnung der Sparte nicht. Bemerkenswert ist der Exodus von Führungskräften aber allemal. Zur Erinnerung: Bereits im Juni vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass der Bereichsleiter für den Vertrieb an institutionelle Kunden, Thomas Leicher, die Deka verlässt. Es folgten drei weitere Abgänge auf Führungsebene. Schließlich gab die Deka vor wenigen Wochen bekannt, dass auch der Vertrag von Vertriebsvorstand Torsten Knapmeyer nicht verlängert wird (siehe -> Nach Umbau: Vertriebsvorstand Knapmeyer verlässt die Deka, bleibt aber erst noch).

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Kurz getickert

  • Till Hufnagel, der sich hierzulande als Manager des etwa bei der Comdirect oder Aareal Bank engagierten Aggro-Investors Petrus Advisers (siehe hierzu unseren Podcast aus 2021) hervorgetan hat, gründet eine neue Private-Equity-Gesellschaft namens Spur Value Partners.
  • Elmar Kausch, bis 2022 bei der Deutschen Bank und dort zuletzt Chef der Berliner Finanzberatungs-Tochter, ist ausweislich seines Social-Media-Profils zum Monatswechsel als „Bereichsleiter Zentrale Privatkunden“ bei der LBBW aufgeschlagen.

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Interne Wechsel

WerWoSeitNeue Position
Wolfgang Graf VitzthumCommerzbank2009
MD – Head of Sustainable & Transition Finance Advisory
Lars FahnenbrockHSBC Deutschland2021
Geschäftsführer Vertrieb – HSBC Asset Management DE
Felix SchneiderKfW DEG2018Global Head of Venture Capital

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Exklusiv: Markus Pertlwieser wird Deutschland-Chef von Nordnet

Die schwedische Nordnet Bank besetzt den Chef-Posten für ihr noch aufzubauendes Deutschland-Geschäft zum 1. Mai mit einem Topshot der hiesigen Banken- und Fintech-Welt. Nämlich: Markus Pertlwieser, früher einmal  „Chief Digital Officer“ der Deutschen Bank und zuletzt verantwortlich für die Berliner KMU-Neobank Penta (die 2022 den Exit an den französischen Konkurrenten Qonto hinlegte). Wie Finanz-Szene vorab erfahren hat, wird die Personalie am heutigen Donnerstag intern verkündet. Für Pertlwieser ist das Engagement bei den Schweden die erste feste Executive-Position seit dem Penta-Exit – zwischenzeitlich war er auf diversen Beratungsmandaten in der Branche unterwegs, unter anderem für PwC.

Für Nordnet wiederum ist die Verpflichtung ein personeller Coup: Die Schweden hatten im Januar eher zurückhaltend den Launch in Deutschland für das zweite Halbjahr 2026 avisiert – Details zum Teamaufbau und Produktumfang hierzulande waren bislang nicht bekannt. Wie aus einer aktuellen Investoren-Präsentation hervorgeht, handelt es sich bei Nordnet um eine Direktbank mit rund 2 Mio. Kunden in Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland. Der Fokus des Instituts liegt auf Retail-Investments, Private Banking und Sparprodukten für die Altersvorsorge – ein Angebot, das laut der Präsentation zum Großteil auch in den deutschen Markt übertragen werden soll.

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Oddo BHF in München – wo der Standortleiter auch nebenher reichlich zu tun hat

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Kurz getickert

  • Die DZ Bank besetzt die frei werdende Position von Firmenkunden-Leiter Stefan Beismann (der bekanntlich in den Vorstand aufsteigt) intern – und zwar mit Peter Philipp, bislang für die Großkunden in BaWü und der Schweiz zuständig. 

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BayernLB-Chef Winkelmeier bleibt dauerhaft CFO – dafür kommt neuer IT-Vorstand

Die BayernLB reagiert auf die Probleme beim Großprojekt „Kopernikus“ (siehe dazu unseren Scoop hier) mit der Schaffung eines eigenen Vorstandsressorts nur für die IT. Hintergrund: Bis Dezember hatte der langjährige Finanzchef Markus Wiegelmann in Personalunion auch als COO fungiert. Als sich allerdings abzeichnete, dass sich das „Kopernikus“-Projekt deutlich verzögert, übertrug der Aufsichtsrat die Finanzfunktion interimistisch auf Vorstandschef Stephan Winkelmeier. Parallel wurde Wiegelmanns Ausscheiden per Juni 2025 publik gemacht. Bis dahin soll er sich komplett auf seine COO-Tätigkeit und also auf „Kopernikus“ fokussieren.

Wie am Freitag auf der Bilanz-PK verlautete, soll CEO-Winkelmeier nun dauerhaft auch CFO bleiben. Dafür wird eine neue IT-Chefin (oder ein neuer IT-Chef) gesucht, der faktisch dann die meisten von Wiegelmanns COO-Aufgaben übernehmen dürfte. Die entsprechende Suche befinde sich auf der Zielgraden, hieß es. Wie die BayernLB bei ihrer Bilanz-PK ebenfalls mitteilte, sind allein 2024 rund 120 Mio. Euro in „Kopernikus“ geflossen (konkret geht es bei dem Projekt um die Einführung einer neuen Banksteuerung). In diesem Jahr dürfte ein ähnlicher Aufwand anstehen, insgesamt rechnet man im Umfeld der Landesbank inzwischen mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag für das gemeinsam mit SAP betriebene Projekt.

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Kurz getickert

  • Die DZ Privatbank macht Nathaniel Neudecker zu ihrem „Head of Digital Strategy and Innovative Business Models“. Neudecker ist einstiger Commerzbanker und war zuletzt CEO der auf Kommunalfinanzierung spezialisierten, zur Helaba gehörenden Plattform Komuno.
  • Inmitten der Führungsquerelen beim Genoverband (siehe hier und hier) ist der im vergangenen Jahr von ZEB* gewechselte Berater Florian Martl zum Geschäftsführer der zum Verband gehörigen Bankberatung aufgestiegen.
  • Das auch hierzulande aktive französische „Banking as a Service“-Fintech Swan hat einen neuen DACH-Chef – nämlich Florian Thiel, der zuletzt bei dem KMU-Kreditkarten-Anbieter Pliant die Partnerschaften verantwortete.

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Zugänge

WerWohinPositionKommt von
Florian GraeberUnion InvestmentVertriebsdirektor Vermögensmanagement
Volksbank Raiffeisenbank Würzburg
Stephan HautkappeIKBLeiter Niederlassung NRWHypo-Vereinsbank
Andrew HinrichsenDeutsche BankTeamleiter Private Markets DeutschlandUBS

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Teamleiter-Exodus im Münchener Private Banking der Hypo-Vereinsbank

Auf dem Münchener Private-Banking-Markt kommt es innerhalb weniger Wochen bereits zum zweiten Mal zu einem Massen-Exodus bei einem großen Player. Nachdem im Januar zunächst Oddo BHF großflächige Kündigungen verzeichtete, verliert nun auch die HypoVereinsbank gleich neun Mitarbeiter auf einen Schlag, wie das „Private Banking Magazin“ als erstes berichtete – und wie eine HVB-Sprecherin Finanz-Szene bestätigte. Konkret geht es um drei (der insgesamt fünf) Teamleiter sowie um sechs Berater. Zur Einordnung: Die fünf in der bayerischen Landeshauptstadt ansässigen Private-Banking-Teams der HVB (ein weiteres ist für Wealth Management zuständig) zählen mit Assistenten insgesamt rund 100 Leute. Vor wenigen Monaten hatte die Bank ihr Geschäft mit Vermögenden umgestaltet und dabei die Bereiche Private Banking und Wealth Management stärker getrennt. Wohin es die neun Mitarbeiter zieht, ist noch unklar. Die HVB-Sprecherin sagte, man habe die Vakanzen teils gefüllt, teils noch nicht.

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Kurz getickert

  • Der neue Mehrheitsgesellschafter der Solarisbank bereitet laut „Manager Magazins“ (Paywall) einen etwaigen CEO-Wechsel vor. „Es braucht jetzt jemand Neues, der mit frischer Kraft die Strategie für die nächsten fünf Jahre angeht“, zitiert der Artikel einen Insider. Parallel zur Suche nach einem möglichen neuen Vorstandschef würden aber auch Gespräche mit Amtsinhaber Carsten Höltkemeyer (Vertrag bis 2026) geführt.
  • Auch die BayernLB setzt auf personelle Kontinuität auf ihrer Führungsebene (ein Trend, der aktuell bei vielen hiesigen Banken zu beobachten ist). So wird der Vertrag von Firmenkundenchef Johannes Anschott ebenso bis März 2031 verlängert wie der seines für die gewerbliche Immobilienfinanzierung zuständigen Vorstandskollegen Gero Bergmann.
  • Das Bundesfinanzministerium soll in der neuen Legislaturperiode unter SPD-Führung stehen, haben die Koalitionsparteien mitgeteilt. Als Favorit für das Amt gilt laut übereinstimmenden Medienberichten Parteichef Lars Klingbeil.

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„Rote Liste“: Sparda Hessen trennt sich von Vorstandschef Müller

Die Sparda-Bank Hessen und ihr Vorstandschef Markus Müller gehen getrennte Wege – und zwar schon ab morgen: Zum 11. April scheidet der 60-Jährige nach zehn Jahren im Vorstand und davon acht Jahren als Vorstandschef aus der Führung aus, teilte die Bank gestern Nachmittag mit (just, als in Berlin der Koalitionsvertrag präsentiert wurde). An Müllers Stelle tritt sein bisheriger Stellvertreter Michael Weidmann, 50 Jahre alt und seit 2012 im bisher dreiköpfigen Vorstand der Bank. Dessen bisherige Position will die Bank erst nachbesetzen, wenn „Aufgaben und Ressortzuschnitte überarbeitet“ worden sind.

Die bundesweit viertgrößte Sparda-Bank, die ihre Kundengelder bekanntlich eher in Wertpapiere als in Kredite steckt (siehe unseren Deep Dive –> Die Bank, die geführt wie ein Aktiendepot), war zuletzt ins Schlingern geraten. 2023 verdoppelte die Bafin die Eigenmittel-Anforderungen „für andere Risiken als das Risiko einer übermäßigen Verschuldung“. 2024 förderte eine Sonderprüfung „insbesondere Mängel mit Auswirkungen auf den ordnungsgemäßen Betrieb der Geschäfte und die Funktionsfähigkeit des Risikomanagements“ zutage. Und Mitte vergangenen Monats meldete Finanz-Szene, dass das Institut auf der knapp 40 Problembanken umfassenden „Präventions-Liste“ des BVR steht. 2023 waren Einlagen in Höhe von immerhin 6% der Bilanzsumme abgeflossen (siehe hier).

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Kurz getickert

  • Auch die BayernLB setzt auf personelle Kontinuität auf ihrer Führungsebene (ein Trend, der aktuell bei vielen hiesigen Banken zu beobachten ist). So wird der Vertrag von Firmenkundenchef Johannes Anschott ebenso bis März 2031 verlängert wie der seines für die gewerbliche Immobilienfinanzierung zuständigen Vorstandskollegen Gero Bergmann.
  • Marcus Vitt, der letzten Sommer plötzlich als Vorstand der Hamburger Privatbank Donner & Reuschel ausgeschieden war (siehe dazu auch -> Vom Aufsichtsrat „abberufen“ – wie verlief der Abgang von Donner-Chef Vitt?), schlägt als Vorstand bei der Düsseldorfer Software-Firma „The Platform Group“ auf.
  • Anja Finke, bislang bei Mastercard Deutschland für internationale Banken, Fintech und Plattformen verantwortlich, heuert ausweislich ihres Social-Media-Profils als „Senior Advisor Emerging Payments“ beim DSGV an.
  • Die BBVA bedient sich in Frankfurt für ihr hiesiges Projektfinanzierungs-Geschäft diesmal bei der Deka – von dort wechselt der „Head of PPP and Public Finance“ Dirk Henrichs (Ex-HVB, Ex-ING) zu der spanischen Großbank.
  • Bei der Deutschen Bank übernimmt Tobias Hecklau, der zuletzt auf verschiedenen Positionen in der Corporate Bank unterwegs war, nun den Posten als COO fürs Wealth Management und Private Banking Germany.

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Interne Wechsel

WerWoSeitNeue Position
Philipp GillmannBarclays2020
MD / Global Head of Transportation & Logistics
Sven ThieleUnion Investment2021
Functional Head Agile & Digital Transformation
Dominique JägerDKB2023CL Employee Experience
Constanze MaldenerInvestify Tech2020
Geschäftsführerin und Chief Compliance Officer
Christoph JohnscherKfW2002Bereichsleiter IT
Marta Lambert VinosKfW2008Bereichsleiterin Transaktions-Management
Gaetano PannoKfW2014Bereichsleiter Non-Financial Risk

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Kurz getickert

  • Die Berliner Sparkasse (a.k.a. LBB)  holt den bisherigen Risikochef der Berlin Hyp, Alexander Stuwe, in den Vorstand – der Immobilienfinanzierer gehörte bis zum Verkauf an die LBBW im Jahr 2022 ja zum LBB-Konzern.
  • Der frühere ING-Diba-Vorstand Daniel Llano Manibardo hat am 7. April plangemäß seinen neuen Job als CEO der in Gründung befindlichen deutschen Retailsparte von J.P. Morgan angetreten (immerhin dieses transatlantische Projekt geht also erstmal weiter, trotz allem)

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Nach Vertriebsproblemen – Vorstand Knapmeyer verlässt die Deka, bleibt aber erst noch

Da hat die Deka am Freitag also einen gleich doppelten bzw. sogar dreifachen Vorstandswechsel angekündigt. Es wird ausscheiden, erstens: Matthias Danne, aktuell zuständig für das Asset Management. Und es wird ausscheiden, zweitens: Torsten Knapmeyer, aktuell zuständig für den Vertrieb. Während in Dannes Fall die Nachfolge allerdings schon geregelt ist (übernehmen wird die heutige Risikovorständin Birgit Dietl-Benzin, deren Position damit, drittens, ebenfalls frei wird), bleibt sie in Knapmeyers Fall erst einmal offen. Und nicht nur deshalb ist diese Personalie besonders interessant. Die Gemengelage: FS Premium

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Kurz getickert

  • Bei der Frankfurter Procredit Gruppe scheidet Vorstandschef Hubert Spechtenhauser per Ende Februar 2026 aus – und wird ersetzt durch Vorstandskollegin Eriola Biboll.

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Komplett-Umbau des OLB-Aufsichtsrats: AR-Chef Bartsch geht, Katerbau kehrt zurück

Bei der Oldenburgischen Landesbank wird im Zuge der Übernahme durch die Crédit Agricole der Aufsichtsrat nahezu komplett umgebaut. Gleich vier Mitglieder haben ihre Mandate niedergelegt – nämlich der Vorsitzende Axel Bartsch, sein Stellvertreter Dr. Manfred Puffer und die einfachen Mitglieder Michele Rabà und Sascha Säuberlich. Neuer AR-Chef ist John Denhof, zuletzt sieben Jahre Chef der slowenischen Zentralbank. Zum Vertreter bestellen die (Noch-)Eigner um den Finanzinvestor Apollo den Ex-Credit-Suisse-Mann Sebastian Schäfer. Neu eingerückt sind zudem Mikhail Rychev und Karin Katerbau, letztere war bis 2022 Vorständin bei der OLB.

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Kurz getickert

  • Heiko Mittelhamm, der bislang bei der HSBC in Frankfurt für das M&A-Geschäft in Deutschland und Österreich verantwortlich war, wechselt in gleicher Funktion zur ING Deutschland.
  • Oddo BHF holt für ihren „Corporate Advisory“-Bereich Andreas Bienert (kommt von der Investmentbank Lincoln International) und Edward de Stigter (kommt von DC Advisory) als Managing Partner.
  • Und nochmal ING Deutschland: Haruyo Terada, zuletzt bei der Unicredit zuständig für „ESG Advisory“, übernimmt bei der Oranje-Bank in Frankfurt den Posten als „Head of Sustainable Solutions Group“.

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Wenn ein Bankvize die Konkurrenz verklagt – und rund 30 weitere Personalien

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