von Christian Kirchner, 21. September 2023
Kleines Zwischenfazit gefällig? Gut 24 Monate, nachdem Mark Branson die Führung der Bafin übernommen hat? An Anlässen mangelt’s schließlich nicht!
Siehe:
Dabei ist gerade der letzte Fall interessant. Denn: Einerseits widerspricht er einer gerade in Berlin beliebten Klage über die Bafin (die Fintechs werden verprügelt und die Sparkassen verhätschelt). Andererseits befeuert er eine aktuell bei Payment-Managern beliebte Klage über dieselbe Bafin (nämlich: dass unter deutschem Aufsichtsregime margenträchtiges Geschäft schlechterdings kaum noch möglich sei).
Jedenfalls und wie auch immer: Ja, klar, auch in früheren Zeiten war die Bafin nicht immer nur der Papiertiger, als der er bisweilen verspottet wurde, erinnert sei an das Duell „Menke vs. Jain“. Gleichwohl verfestigt sich der Eindruck, dass der Bonner Tiger inzwischen das Beißen, zumindest aber das Brüllen („Rooaaarrr!“) gelernt hat. Während aufsichtliche Maßnahmen früher nur in Ausnahmefällen publik gemacht wurden, ist dies heute die Regel. Mit der Folge, dass in der „Ära Branson“ im Schnitt zwei bis drei Banken pro Monat öffentlich an den Pranger gestellt werden – so viele waren es früher pro Jahr. Und was hinzukommt: Das Wording dieser Verlautbarungen ist heutzutage nicht nur ziemlich explizit (man achte auf die rechte Spalte), sondern wurde zuletzt tendenziell auch immer schärfer (man achte auf die Fettungen in der rechten Spalte).
Hier die Übersicht, basierend auf insgesamt 80 Fällen seit 2017 (die jüngsten Anwürfe gegen die Deutsche Bank übrigens sind in der Tabelle nicht aufgeführt, weil sie nicht als aufsichtliche Maßnahme, sondern in Gestalt eines Verbraucher-Information daherkamen):
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