Sparkassen-Ticker

Von Einlagen-Mirakel bis Kosten-Explosion: Alle Sparkassen-News aus August und September

In unserem Sparkassen-Ticker beleuchten wir nicht nur die großen Sparkassen wie die Haspa – sondern auch die (ganz) kleinen. Und natürlich haben wir auch ein Auge drauf, was sonst so los ist im Verbund. 

Hier der Ticker für August und September 2023:

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Hinweise auf starken Kostenanstieg bei den Sparkassen

Nachdem die Sparkassen ihre Kosten in den beiden zurückliegenden Jahren so gut im Griff hatten wie keine andere Bankengruppe (siehe unsere aktuelle Analyse hier), bahnt sich vor dem Hintergrund von Inflation und Lohnerhöhungen eine deutliche Trendwende an. Darauf lässt nun auch das am Freitag vorgestellte Zahlenwerk der hessisch-thüringischen Kommunalinstitute schließen. Diese nämlich rechnen für dieses Jahr mit einer Erhöhung des Verwaltungsaufwands um 9% auf 2,16 Mrd. Euro (was gemessen an der aktuellen Bilanzsumme übrigens einem Wert von 1,42% entspräche). Zuletzt hatten auch schon die baden-württembergischen Sparkassen mitgeteilt, für dieses Jahr mit einem Anstieg des „ordentlichen Aufwands“ von knapp 9% zu kalkulieren.

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Kurz getickert

  • Bei den Sparkassen scheint das Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung im ersten Halbjahr um weit mehr als die Hälfte eingebrochen zu sein. Dieser Rückschluss ergibt sich, da nach BaWü (–60%), Westfalen-Lippe (–58%), Ostdeutschland (-48%) und Rheinland-Pfalz (–55%) nun auch die Daten für Hessen-Thüringen vorliegen. Das Minus hier: 57%. Auffällig: Bei den insgesamt 48 hessischen und thüringischen Sparkassen beginnt im Kreditgeschäft mit Privatkunden sogar der Bestand zu sinken, nämlich um 0,3% auf 38,8 Mrd. Euro. Mitteilung (PDF)

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Blog

In unserer Berichterstattung zum „Depot-A-Hammer“ (siehe weiter unten) war ja offen geblieben, ob die Bundesbank wirklich alle nach HGB bilanzierenden deutschen Banken meinte, als sie im jüngsten Monatsbericht von „den nach HGB bilanzierenden deutschen Banken“ sprach. Kurzum: Tat sie nicht. Sondern: Es ging, wie uns auf Nachfrage erklärt wird, lediglich um jene HGB-Institute, „für die eine Zuordnung der Wertpapiere zum Anlage- und Umlaufvermögen auf Ebene des Einzelinstituts möglich ist“ – sprich: vor allem um Sparkassen und Genobanken. Aber z.B. nicht um die Deutsche Bank. Damit konkretisiert sich die Rechnung zum „Depot-A-Hammer“ nun wie folgt: Betroffen sind rund 1.200 Institute mit einer Bilanzsumme von aggregiert etwa 5.000 Mrd. Euro. Bei diesen hat die Buba im Geschäftsjahr 2022 alles in allem „Kursverluste auf Wertpapiere des Bankbuchs von gut 70 Mrd. Euro“ diagnostiziert. Als Abschreibungen ergebniswirksam verbucht wurden hiervon aber nur gut 10 Mrd. Euro. Und der Rest? Wurde über den Verbrauch stiller Reserven (etwa 20 Mrd. Euro) bzw. den Aufbau stiller Lasten (etwa 40 Mrd. Euro) geregelt. Wer beten möchte, kann dies gerne tun.

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Was beim Cyber-Angriff auf die Deutsche Leasing wirklich passiert ist

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Mehr als 100 Mrd. Euro „Depot A“-Verluste.* Doch nur rund 15% davon wurden gezeigt

Die „Depot A“-Verluste der deutschen Banken infolge der Zinswende sind viel umfangreicher als bislang bekannt. Wie aus gestern vorgestellten Zahlen der Bundesbank hervorgeht, summierten sich die Wertminderungen im vergangenen Jahr auf rund 1,5% der Bilanzsumme – was einem Umfang von mehr als 100 Mrd. Euro* entsprechen dürfte. Zur Einordnung: Sparkassen und Genobanken, auf die der überwiegende Teil der Verluste entfällt, hatten bei ihren Bilanz-PKs im März lediglich Abschreibungen von aggregiert knapp 15 Mrd. Euro offengelegt – ein Bruchteil dessen, was nun die Bundesbank in den Raum stellt. Dabei stehen die Angaben wohlgemerkt nicht in Widerspruch zueinander. Sondern: Wie die Bundesbank in ihrem September-Bericht schreibt, hat die Kreditwirtschaft nur knapp ein Sechstel ihrer gesamten Verluste (nämlich rund 0,2% gemessen an den besagten 1,5%) auch tatsächlich durch die GuV laufen lassen. Ein Drittel wurde derweil über den Verbrauch stiller Reserven absorbiert – und rund die Hälfte (also grob gesagt mindestens 50 Mrd. Euro!!!) als stille Lasten verbucht. Nun mag natürlich sein, dass das, was den Bankenverbänden zufolge für die gezeigten Verluste gilt (nämlich, dass die Abschreibungen durch Zuschreibungen größtenteils wieder aufgeholt werden), für die nicht ausgewiesenen Verluste erst recht gilt. Und doch: Die schiere Größe der Zahlen, um die es hier plötzlich geht, erscheint immens. Zumal die Bundesbank schreibt: „Auf Einzelinstitutsebene (besteht) die Bilanz bei jedem zehnten Institut zu mehr als einem Drittel aus Wertpapieren.“

*Die Bundesbank gibt die Bilanzsumme der deutschen Banken mit insgesamt rund 10.600 Mrd. Euro an. Hiervon 1,5% wären sogar 159 Mrd. Euro. Allerdings wird in Bezug auf die „Depot A“-Verluste explizit von den „nach HGB-Instituten bilanzierenden Instituten“ gesprochen. Dabei bleibt unklar, ob damit die Banken gemeint sind, die ausschließlich nach HGB bilanzieren (also v.a. Sparkassen und VR-Banken) – oder alle Banken, die einen HGB-Abschluss erstellen (was ja z.B. auch auf die Deutsche Bank zutrifft). Aufklären ließ sich die Sache gestern leider nicht.

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Sechs Erkenntnisse aus der Ertragslage-Statistik (jenseits des „Depot A“-Knalls)

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DSGV-Präsident Schleweis und die EZB-Zinsentscheide

EZB-Entscheid: Die Zins-Kakophonie innerhalb der deutschen Kreditwirtschaft

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Kurz getickert

  • Im Sparkassen-Sektor zeichnet sich eine weitere Fusion ab. So haben die Sparkasse Münsterland-Ost (mit einer Bilanzsumme von 12,6 Mrd. Euro zuletzt die Nr. 17 im DSGV-Ranking) und die Sparkasse Beckum-Wadersloh (mit 1,1 Mrd. Euro lediglich die Nr. 313) beschlossen, einen etwaigen Zusammenschluss „ergebnisoffen“ zu prüfen. Zur Einordnung: Münsterland-Ost war 2021 mit einem Betriebsergebnis vor Bewertung von nur 0,38% gemessen an der Bilanzsumme unterwegs (wobei zur Begründung für den schlechten Wert auf periodenfremde Effekte verwiesen wurde);  Beckum kam auf auskömmliche 0,74%.

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Warum Heiko Beck nun doch DWP-Bank-Chef bleiben könnte – jedenfalls bis 2025

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Podcast (#116): Kann EPI wirklich (noch) zum Erfolg werden, Herr Schmalzl?

In gewisser Weise spiegelt sich in der European Payments Initiative die Geschichte vieler bankeneigener Bezahl-Initiativen. Am Anfang stand eine gute (oder wenigstens gut gemeinte) Idee. Der anfänglichen Euphorie folgten allerdings bald die ersten Rückschläge. Und im Frühjahr 2022 schließlich – sah es so aus, als sei EPI gescheitert, bevor es überhaupt losgegangen war. Noch mal zur Erinnerung: Der Bruch ging seinerzeit nicht nur quer durch die europäische Bankenbranche. Sondern auch quer durch die deutsche Kreditwirtschaft. Die DZ Bank hatte sich ebenso zurückgezogen wie die Commerzbank, und falls es innerhalb der DK damals überhaupt noch jemanden gab, der weiterhin fest an die European Payments Initiative glaubte – dann dürfte das Joachim Schmalzl gewesen sein, Chairman der „EPI Company“ und für Zahlungsverkehr zuständiger Vorstand des deutschen Sparkassen-Verbands. Mithin: Wenn man so will, dann ist Schmalzl (Ex-McKinsey, Ex-BHF-Bank, Ex-Sparkasse-KölnBonn und seit 2016 beim DSGV) der Mann, der die European Payments Initiative gerettet hat. Schließlich soll es Anfang nächsten Jahres nun tatsächlich losgehen. Allerdings – und hier beginnen dann die Fragezeichen: Mit der ursprünglichen Idee eines eigenständigen europäischen Payments-Schemes haben die finalen Pläne nicht mehr allzu viel zu tun. Stattdessen soll EPI in Form einer digitalen Bezahl-Wallet an den Start gehen. Ist das nicht zu dünn? Kommt das nicht zu spät? Und welches Kundenbedürfnis, das die Paypals dieser Welt nicht längst befriedigen, soll von EPI denn überhaupt befriedigt werden? Über diese Fragen haben wir für die heutige Folge von „Finanz-Szene – Der Podcast“ mit Joachim Schmalzl gesprochen, genauso wie über Themen wie die Girocard (wo kommt das erstaunliche Wachstum her?) oder die neuen Co-Badge-Karten (wo die Sparkassen ja unbestritten einen besseren Job gemacht haben als andere deutsche Banken). Auf geht’s: Finanz-Szene (frei zugänglich)

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Visa? Bafin! Warum Payone seine Hochrisiko-Sparte aufgegeben hat

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Fintech-Blogger Maik Klotz heuert bei den Sparkassen an

„Stirbt die #Girocard und wird zu Kompost?“ Solche und ähnliche Fragen wirft Maik Klotz, Mitglied des berühmt-berüchtigten Fintech-Blogger-Ensembles von „Payment & Banking“, regelmäßig in den sozialen Medien auf. Nun fallen die Antworten zwar meist gemäßigter aus, als es die Fragen vermuten ließen (im konkreten Fall: „Wohl eher nicht“) – als ausgewiesener Fan der etablierten Bankenbranche ist Klotz bis dato trotzdem nicht aufgefallen. Entsprechend erstaunt reagierten Mitarbeiter des DSGV, als Ihnen der kritische Blogger gestern als neuer Kollege vorgestellt wurde. Auf Anfrage von Finanz-Szene bestätigt ein Sprecher: Ja, Klotz sei jetzt Mitarbeiter des deutschen Sparkassen-Verbands, er werde als „Schnittstelle zwischen Payment-Projekten des Verbands und den Verbundpartnern“ fungieren und „Technologie-Trends für die Fachabteilung einordnen“. Da werden Erinnerungen wach ans Jahr 2020. Damals heuerten vier andere „Payment & Banking“-Blogger (Jochen Siegert, André Bajorat, Kilian Thalhammer und Rafael Otero) völlig unvermittelt bei der Deutschen Bank an. Manche der neuen Kollegen erwarteten damals einen kulturellen Clash. Doch gut drei Jahre später? Sind die vier immer noch da.

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Sparkassen halten Derivate-Absatz hoch – und setzen vor allem auf die LBBW

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Cyber-Kriminalität (auch) bei Sparkassen: Daten weg – und alle Fragen offen

Cyber-Kriminalität bei Banken: Daten weg – und alle Fragen offen

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Haspa mit fulminantem Gewinn – aber auch mit fast 2.000% mehr Zinsaufwand

Ähnlich wie bei der Apobank (siehe hier) und der Berliner Sparkasse (siehe weiter unten) lässt die Zinswende auch den Gewinn der Hamburger Sparkasse in ungeahnte Höhen schießen. Dank eines signifikant verbesserten Zinsüberschusses (+38% auf 442 Mio. Euro) und eines dramatischen Shifts bei den Pensions-Rückstellungen (das sonstige betriebliche Ergebnis fiel mit 8 Mio. Euro diesmal positiv aus) weist die größte Sparkasse der Republik für Januar bis Juni ein Ergebnis vor Bewertung von 254 Mio. Euro aus – eine glatte Verdopplung im Vergleich zum H1/22. Würde man sich den Spaß machen, das Ganze aufs Gesamtjahr hochzurechnen und dann durch die durchschnittliche Bilanzsumme zu teilen, käme man auf einen relatives Ergebnis von 0,88%, einen Wert, den die Haspa seit Ewigkeiten nicht mehr erreicht hat.

Obwohl der Vorstand im Halbjahres-Bericht sehr nonchalant von einer „Normalisierung des Zinsniveaus“ spricht, würde wir freilich bezweifeln, dass der Sechs-Monats-Gewinn von einer Viertelmilliarde Euro ebenfalls ein „New Normal“ bedeutet. Dass die Zinswende nämlich auch ihre Kehrseite hat, zeigt sich schon jetzt bei den Einlagen (–1% auf 38,6 Mrd. Euro) und mehr noch beim Zinsaufwand. Der ist nämlich um fast 2.000% (!!!) auf 216 Mio. Euro gestiegen.

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Sparkassen: Cyber-Attacke auf Leasing-Tochter war viel schlimmer als bekannt

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Kurz getickert

  • Nach den baden-württembergischen (–60%), den westfälisch-lippischen (–58%) den ostdeutschen (-48%) und der Berliner Sparkasse (–49%) haben nun auch die rheinland-pfälzischen Sparkassen einen drastischen Einbruch ihres Baufi-Geschäfts im ersten Halbjahr eingestanden. Konkret: minus 55% (Mitteilung)
  • Im Gegensatz zur Berliner Sparkasse haben die Ost-Sparkassen (zu denen das Berliner Institut aus verbandspolitischen Gründen nicht gezählt wird) höchst plausible H1-Zahlen präsentiert: Kredit-Neugeschäft minus 36%. Einlagen minus 2%.

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Wenn ein ING-Diba-Kunde an einem Fraspa-Automaten 400 Euro abheben will …

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>10% weniger Baufi-Bestand??? Die verblüffenden Zahlen der Berliner Sparkasse

Die Berliner Sparkasse hat verblüffende Zahlen fürs erste Halbjahr vorgelegt. So ging bei den Hauptstädtern nicht nur – wie nahezu überall – das Baufi-Neugeschäft deutlich zurück, in ihrem Fall um 49% auf nur noch 261 Mio. Euro zurück. Sondern: Darüber hinaus reduzierte sich auch der Bestand, und zwar gleich um 11% auf nur noch gut 5 Mrd. Euro (was wir in dieser Form noch nirgendwo gesehen haben und was wir für mathematisch auch schwer zu begreifen halten). Zur Begründung war am Dienstag von einer „Berechnungsveränderung“ die Rede, ansonsten hätte es keine Abweichungen gegeben. Was genau damit gemeint ist, ließ sich bis zum Abend nicht klären, genauso wenig wie die Frage, wie es einer Sparkasse im Post-TLTRO-Zeitalter gelingt, mal eben die Bilanzsumme um mehr als 10% auf 54 Mrd. Euro auszuweiten. Spektakulär übrigens auch die Vervierfachung des Vorsteuer-Ergebnisses auf 160 Mio. Euro. Immerhin gab es hier eine nachvollziehbare Begründung – nämlich ein sattes Plus beim Zinsergebnis (+28% auf 525 Mio. Euro).

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Stadtsparkasse Düsseldorf unter „Peek & Cloppenburg“-Gläubigern

Die Pleite von Peek & Cloppenburg dürfte nicht nur bei der KfW zu wahrnehmbaren Verlusten führen. Dass der Staatsbank bei dem Modehändler eine Abschreibung in dreistelliger Millionenhöhe blüht, hatte im Juli ja schon der „Spiegel“ vermeldet. Wie sich nun der „Wiwo“ (Paywall) und dem „Finance Magazin“ (Paywall) entnehmen lässt, dürften auch weitere Gläubigerbanken wie die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Deutsche Bank und die Commerzbank betroffen sein. So habe der Umfang des Bankkredits bei mehr als 300 Mio. Euro gelegen. Hiervon seien aber nur 187,5 Mio. Euro von der KfW gedeckt gewesen. Zusätzliche Sicherheiten gebe es keine, die Insolvenzquote liege bei gerade einmal 11%.

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Deka fährt Vertrieb massiv nach oben – aber nicht mit eigenen Produkten

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Wussten Sie schon?

… dass die Sparkasse Kaiserslautern unter Verweis auf fehlendes Personal insgesamt 27 Filialen schließt? Die Maßnahme ist zwar eine vorübergehende, angelegt auf vier Wochen, wie die „Rheinpfalz“(Paywall) berichtet. Allerdings: Von „vorübergehend“ war ja auch die Rede, als in der Corona-Pandemie tausende Filialen da draußen dichtgemacht wurden; manche haben danach nie wieder geöffnet.

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Kurz getickert

  • Die Sparkassen haben im ersten Monat nach dem (vermeintlichen) Maestro-Aus bereits 2,8 Mio. neue Girocards mit alternativer Co-Badge-Funktion ausgegeben – gemessen an rund 46 Mio. Sparkassen-Girocards insgesamt.
  • Die westfälisch-lippischen Sparkassen haben im ersten Halbjahr Kredite in Höhe von 8,2 Mrd. Euro vergeben – verglichen mit dem Vorjahr ein Minus von 41% (wobei der Rückgang in der Baufinanzierung sogar 53% betrug). 

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Einlagen-Mirakel bei Sparkassen: Warum steigt mancherorts die Depositenbasis?

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Rätsel um das 2022er-Ergebnis der Sparkasse Pforzheim Calw gelöst

Das Rätsel um das 2022er-Ergebnis der Sparkasse Pforzheim Calw ist gelöst. Wie berichtet, hatte das sechstgrößte deutsche Kommunalinstitut in seinem 21-seitigen Bericht zur Bilanz-PK kaum eine relevante Kennzahl offengelegt (siehe hier). Bei Lektüre des mittlerweile einsehbaren Geschäftsberichts drängt sich der Verdacht auf, dass der Vorstand vor allem die bilanziellen Folgen der Zinswende vor der Öffentlichkeit verbergen wollte. So verfünffachte sich das negative Bewertungsergebnis auf satte 151 Mio. Euro (gemessen an einem „Depot A“ von gut 3 Mrd. Euro) – Verluste, die das Management offenbar dazu veranlassten, durch das vorzeitige Closing von Swap-Geschäften ergebnistechnisch gegenzusteuern (mit der Folge, dass der Zinsüberschuss um die Hälfte auf 314 Mio. Euro explodierte). So blieb nach Bewertung trotzdem ein Gewinn von rund 90 Mio. Euro, gemessen am Geschäftsvolumen ein Wert von 0,53%.

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Kurz getickert

  • Exklusiv: Das bankeneigene Frankfurter Blockchain-Startup Swiat hat seine Eigentümerstruktur offengelegt. Laut einem Handelsregister-Eintrag halten die Deka, die LBBW und Standard Chartered jeweils 30%; die restlichen 10% entfallen auf den Frankfurter Software-Entwickler Comyno. Bei der Besetzung des Top-Managements vertrauen die Eigner derweil auf interne Lösungen. So wird nach Finanz-Szene-Informationen neben CEO Henning Vollbehr (ein früherer Deka-Manager) der bisherige StanChart-DACH-Manager Timo Reinschmidt als COO in die Swiat-Geschäftsführung einziehen.

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Linktipps

Wie ist eigentlich der Status quo bei den letztes Jahr von uns enthüllten Kooperationsplänen zwischen den Sparkassen und Payback? Eine Bestandsaufnahme: IT-Finanzmagazin

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Expansions-Blues bei der Haspa. Besetzungs-Ärger in NRW. Alle Sparkassen-News aus dem Juli

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