von Bernd Neubacher und Heinz-Roger Dohms , 29. August 2023
In unserem „Landes- und Hypobanken“-Ticker widmen wir uns der LBBW ebenso wie der Aareal Bank, der BayernLB ebenso wie der Deutschen Pfandbriefbank.
Lesen Sie hier unseren Ticker für Juli und August 2023:
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Die größte deutsche Landesbank war in diesem Jahr auch die ungeduldigste – und verbreitete schon Anfang August ihre Halbjahreszahlen (siehe –> 691 Mio. Euro! Wo der Rekord-Gewinn der LBBW herkommt). Dabei ging das schwäbische Frühvogeltum allerdings zulasten der Detailtiefe, beispielsweise, was die Performance der einzelnen Sparten ging. Wir haben uns darum gestern über den nun endlich veröffentlichten vollständigen H1-Bericht gebeugt – und tatsächlich noch ein paar Erkenntnisse gewonnen, die wir für teilenswert halten. Voilà: FS Premium
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Gibt es eigentlich zwei Märkte für Landesbanken? Einen, in dem die LBBW und teilweise auch die BayernLB unterwegs sind? Und einen, in dem sich die Helaba tummelt? Die H1-Zahlen der Frankfurter jedenfalls lesen sich ziemlich ernüchternd. Unsere Analyse: FS Premium
Die Münchener Hyp hat Zahlen vorgelegt, die auf den ersten Blick komplett großartig aussehen – ganz so großartig aber dann doch nicht sind. Zwar konnte der genossenschaftliche Immobilien-Spezialist sein Zins- und Provisionsergebnis im H1 um ein Drittel (!) auf 208 Mio. Euro hochfahren. Hierzu trug neben einem um 11% gestiegenen Zinsüberschuss aber vor allem ein krass gesunkener Provisionsaufwand bei (bei dem es sich wiederum um eine Funktion des um 62% eingekrachten Neugeschäfts handelte). Zu allem Überfluss konnte die Münchner Hyp im Zuge der Übernahme der Warburg’schen Hypothekenbank auch noch außerordentliche Erträge in Höhe von gut 85 Mio. Euro ausweisen. Machte unterm Strich einen auf 153 Mio. Euro grob verzweieinhalbfachten Gewinn vor Steuern und 340f.
Wieso die starke Performance unserer Banken mehr als eine Momentaufnahme ist
Bei der Aareal Bank schlägt die Krise bei amerikanischen Gewerbeimmobilien zum ersten Mal so richtig ein. Im zweiten Quartal musste der Wiesbadener Hypothekenfinanzierer für US-Büroimmobilien rund 100 Mio. Euro zusätzliche Risikovorsorge bilden – davon ein Drittel „aus Bewertungsanpassungen von ausgefallenen Immobiliendarlehen“. Zweite Hiobsbotschaft: Der Umbau der IT-Tochter Aareon wird ein gutes Stück teurer als gedacht, mit der Folge, dass sich die zu Jahresbeginn noch auf 100 Mio. Euro avisierten Sonderbelastungen für 1.) den „forcierten Abbau leistungsgestörter Kredite“ und 2.) für „Effizienzsteigerungen bei Aareon“ nun auf 120 Mio. Euro belaufen. Diese Kosten seien im ersten Halbjahr „nahezu vollständig“ verbucht worden. Da die Aareal Bank zugleich allerdings weiterhin enorm von der Zinswende profitiert (Zinsüberschuss im Q2 um 40% auf 240 Mio. Euro rauf), reichte es von April bis Juni immer noch zu einem Betriebsergebnis von 25 Mio. Euro. (Mitteilung)
691 Mio. Euro! Woher der Rekord-Gewinn der LBBW kommt – und woher nicht
Helaba findet neue Risikochefin bei der direkten Konkurrenz
Sechs Lehren aus dem Stresstest – und zwei große Tabellen zu den deutschen Banken
Wie viel DeuBa, Helaba & Co. mit US-Gewerbeimmos zu schaffen haben
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Sämtliche „Landes- & Hypobanken“-Meldungen aus dem Juni
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