Personalien-Ticker

Baaders stille Häutung. Creditshelfs stiller Aderlass. Und ≈70 weitere Juli-Köpfe

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den Juli 2023:

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Exklusiv: Das große Marktfolge-Revirement bei Baader

Die personellen Umbauten in der Marktfolge der Baader Bank greifen deutlich tiefer als bislang bekannt. Wie berichtet, hatte der Münchner Wertpapier-Spezialist am 13. Juli überraschend die Demission von Finanz- und Risiko-Vorstand Dietmar von Blücher verkündet – nachdem der Manager bereits per Mitternacht sein Mandat niedergelegt hatte. Recherchen von Finanz-Szene zeigen nun aber, dass sich die Baader Bank im ehemaligen Verantwortungsbereich Blüchers (Internal Audit, Compliance, Group Corporate Security, Risk Management, Accounting, Controlling, Credit sowie Back Office) schon seit längerem häutet:

  • Per April trat Alexander von Felbert (zuvor Airbus) als neuer „Head of Risk Management and Regulatory Reporting“ in die Bank ein
  • Dagegen hat der vormalige „Head of Risk Strategy & Management“ Thomas Rothenberger die Baader Bank nach neun Jahren verlassen – und Anfang Juli als „Head of Financial Risk Management“ bei der ehemaligen Commerzbank-Tochter Ebase angeheuert (als Hintergrund zu Ebase empfehlen wir übrigens unser kleines Archiv-Stück –> Schotten kapern deutsche Banken)
  • Von der Commerzbank wiederum war im vergangenen Jahr bereits Jens Schumann „Head of Group Controlling“ nach München gewechselt (um der Genauigkeit die Ehre zu geben: Eigentlich sitzt Baader in Unterschleißheim bei München)  gekommen
  • Vor einigen Monaten stieß (wie bereits vermeldet) Karin Seyfried nach zwölf Jahren BayernLB als „Head of Group Audit“ zur Baader Bank
  • Und nicht zu vergessen (und wie ebenfalls schon vermeldet) Florian Schopfs, der nach seiner LBBW-Stippvisite kürzlich als „Head of Business Administration Management” nach München Unterschleißheim zurückkehrte

Bei Baader heißt es, man wolle mit den Neuzugängen „die internen Kontrollstellen optimieren bzw. zu stärken“. Der entsprechende Prozess habe allerdings schon „vor längerer Zeit“ begonnen – ein Hinweis, der vermutlich der (nach unseren Informationen in der Tat falschen) Interpretation vorbeugen soll, die Wechsel könnten in Zusammenhang mit dem Bafin-Rüffel letztes Jahr stehen, siehe unseren Aufsichts-Ticker aus dem November. Ganz abgeschlossen scheinen die personellen Umbauten übrigens noch nicht zu sein. Für die interne Revision wird gerade noch eine Spitzenkraft mit „guten Kenntnissen im Aufsichtsrecht (insbesondere MaRisk und WPHG)“ gesucht. Und auch die Stelle Blüchers soll perspektivisch wiederbesetzt werden, teilt die Baader Bank auf Anfrage mit (nachdem der einst vierköpfige Vorstand ja aktuell nur noch aus Nico Baader und Oliver Riedel besteht). „Bis diese Besetzung erfolgt sein wird, wird es aber voraussichtlich noch dauern.“

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Exklusiv: Abgänge und Kündigungen bei Creditshelf

Auffälliger Abrieb im mittleren Management von Creditshelf: Bereits Anfang Mai hat HR-Chefin Natali Bily den Frankfurter KMU-Finanzierer laut Finanz-Szene-Informationen verlassen (und zwar, um bei United Internet anzudocken). Anfang Juli endete zudem das Mandat von Berater Sebastian Seibold, der die letzten fünf Jahre als „Head of Business Development“ bei Creditshelf zugange war.

Die zwei Abgänge könnten Vorboten größerer personeller Umwälzungen bei dem Fintech sein. Denn wie Finanz-Szene von Branchen-Insidern erfahren hat, gab es bei Creditshelf zuletzt mehrere betriebsbedingte Kündigungen, die Rede ist von insgesamt zwei Entlassungsrunden. Dazu passt, dass einige der rund 70 Creditshelf-Beschäftigten auf dem Karrierenetzwerk Linkedin ihrem Profil inzwischen den Hinweis „Open to work“ hinzugefügt haben. Zudem hat das Unternehmen in den letzten vier Wochen alle offenen Stellen von seiner Karriereseite entfernt.

Das bekanntlich schwer kriselnde Frankfurter Startup (siehe zuletzt unseren Scoop -> Creditshelf legt „Bestandsgefährdung“ im Kontext des Goldman-Sachs-Deals offen) wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

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Kurz getickert

  • Die Kreissparkasse Rhein-Hunsrück macht Klaus Adams zum neuen Vorstandsvorsitzenden, sein Vorgänger Wolfgang Nass geht in Rente.
  • Bei der Volksbank Alzey-Worms steigt der bisherige Vize Tobias Schmitz zum Vorstandschef auf.
  • Die Frankfurter Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe holt Sophia Schelo von Merck Finck ins Team – mit dem expliziten Arbeitsauftrag, als „Corporate Influencerin“ in Sachen nächste Generation zu fungieren.

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N26 bis Solaris, Mambu bis Baader, SWK Bank bis Flatex: Überall wechseln die CFOs

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Kurz getickert

  • Bei N26 ist Ersatz für den im März ausgeschiedenen Risikovorstand Thomas Grosse gefunden – und zwar in Gestalt von Carina Kozole, die (wie übrigens auch N26-Aufsichtsrätin Barbara Roth) bislang bei der Hypo-Vereinsbank Karriere gemacht hat, zuletzt als „Head of Credit Risk Operations“. Grosses Interims-Nachfolger, der frühere BayernLB-Banker Jan Stechele, soll ebenfalls dauerhaft im Vorstand der Berliner Neobank bleiben.
  • Die BayernLB verlängert den ursprünglich bis Juni 2024 laufenden Vertrag ihres Vorstandschefs Stephan Winkelmeier vorzeitig um weitere fünf Jahre. Der 55-Jährige war 2019 von der FMS Wertmanagement zur Bayerischen Landesbank gestoßen.
  • Bei der LBBW übernimmt der bisherige Risikovorstand der Tochter Berlin Hyp, Alexander Stuwe, als neuer Bereichsvorstand künftig in Personalunion auch das Risikomanagement in der gewerblichen Immobilienfinanzierung der Stuttgarter Landesbank.

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Helaba findet neue Risikochefin bei der direkten Konkurrenz

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Ex-Renell-Chef heuert als „Senior Manager“ bei der Deka an

Dass die Vorgänge bei der Frankfurter Renell Bank zuletzt mindestens mal kurios anmuten, haben wir Ihnen in den vergangenen Tage ja schon erzählt. Da war 1.) die bislang zwar unbestätigte, allerdings auch unwidersprochene Geschichte, dass der Wertpapierhändler justament alle Beschäftigten entlassen hat, 2.) die Tatsache, dass die Website des Unternehmens seit Tagen „im Wartungsmodus“ ist, und 3.) gibt es nun auch noch einen Eintrag im Google-Unternehmensregister, welcher das Haus als „dauerhaft geschlossen“ ausweist.

Doch während vom aktuellen Renell-CEO Michael Puschmann dieser Tage nichts zu vernehmen ist, nimmt die Karriere seines Vorgängers eine neue Wendung: Rund neun Monate nach seinem überraschenden Abgang aus dem Management der gleichnamigen Bank (siehe hier), hat Marc Renell nun bei der Deka als „Senior Manager“ im Bereich „Digital Assets, Custody, Market Data, Bank Regulation“ angeheuert.

Wie der Fondsanbieter der Sparkassen auf Anfrage von Finanz-Szene bestätigt, berichtet er dort an die COO für Bankgeschäftsfelder und das Verwahrstellen-Geschäft, Marion Spielmann. Unklar bleibt noch, ob für Renell innerhalb der wachsenden Abteilung auf Sicht eine Führungsposition vorgesehen ist – wobei das für einen einstigen Bank-CEO ja vermutlich ein erstrebenswertes Ziel wäre.

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Kurz getickert

  • Sven Simons, zuletzt knapp zehn Jahre „Executive Director“ fürs Wealth Management bei der UBS in Düsseldorf, ist als geschäftsführender Gesellschafter beim Düsseldorfer Vermögensverwalter Anchora Capital aufgeschlagen.
  • J.P. Morgan rekrutiert hierzulande weiter fleißig Digitalos als „Vice Presidents“ für ihr nebulöses Endkunden-Projekt (siehe etwa hier, hier und hier) in Berlin: Zu den Neuzugängen der letzten Wochen gehören Fabian Knigge, zuvor „Chief Investment Officer“ beim Frankfurter Robo Advisor Ginmon; Stefan Haupthoff, davor Marketing-Experte beim Berliner Essenslieferdienst Hello Fresh; sowie Dominik Heinz, zuletzt Manager für „Digitale Transformation“ bei Henkel.
  • Die DKB verliert Marketing-Leiterin Jane de Vries. Wie die Managerin auf ihrem Social-Media-Auftritt verkündet, wird sie die Berliner Direktbank im Herbst verlassen, ihr neuer Arbeitgeber ist noch nicht bekannt.
  • Bei der zu Jahresbeginn aus einer Fusion hervorgegangenen Sparkasse Hellweg-Lippe erklärt Vorstandschef Jürgen Riepe nach sechs Monaten im Amt überraschend seinen Rückzug für Ende 2023.
  • Der frühere Commerzbanker Nils Hofmann wechselt aus dem Vorstand der Sparkasse Bodensee ins Führungsgremium der Nord-Ostsee Sparkasse, wo er für das Firmen- und Privatkundengeschäft verantwortlich zeichnet.
  • Die Volksbank Ulm Bieberach macht den vorherigen Vizechef Stefan Hell zum Vorstandssprecher.
  • Und bei der Volksbank Mittlerer Neckar rückt der Vorstand für Banksteuerung, Markus Schaaf, auf den Chefposten, sein Vorgänger Heinz Fohrer geht in den Ruhestand.

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Wie die Stadtsparkasse München die Mitarbeiter der Münchner Bank angräbt

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Kurz getickert

  • Der Vorstandsumbau bei der Deutschen Bank ruft die EZB-Bankenaufsicht auf den Plan. Laut „Handelsblatt“ (Paywall) stören sich die Aufseher konkret an der Doppelrolle von Stefan Simon, der als Compliance-Chef einerseits die operative Regeltreue überwacht – als US-Chef aber neuerdings auch selbst operativ auftritt.
  • Das um eine Bafin-Lizenz buhlende Berliner Trading-Fintech Lemon Markets holt nach Ex-N26-Bank-Chef Markus Gunter einen weiteren erfahrenen Banker in die Geschäftsführung – nämlich den früheren BNP-Paribas-Deutschland-Manager Dirk Schlömer. (Finance Forward)

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Von Personal bis Aufsicht: Die vielen Baustellen der Frankfurter Citigroup

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Warum BdB-Vize Peucker geht – und wie das Nachfolgeprofil aussieht

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Kurz getickert

  • Die LBBW überträgt die Leitung ihres Bereichs „Financial Institutions & Corporates“ an den bisherigen Wells-Fargo-Banker Daniel Wrobel. Er ersetzt Christian Sagerer, der als „Head of Global Markets Germany & Austria“ zur Société Générale wechselt.
  • Die Baader Bank verliert – durchaus überraschend, nach nicht einmal drei Jahren und mit unmittelbarer Wirkung – ihren Finanzvorstand Dietmar von Blücher. Der Aufsichtsrat sei Blüchers „Wunsch nach einem vorzeitigen Austritt nachgekommen“, heißt es in einer Mitteilung, in der AR-Chef Helmut Schreyer auffallend warme Worte für den scheidenden Manager findet („Danken Ihm für sein sehr hohes Engagement“, „Bedauern sein Ausscheiden sehr“, „Wünschen ihm für seinen beruflichen Weg weiterhin viel Erfolg!“). Blücher war Ende 2020 von der Comdirect zu Baader gewechselt und nach wenigen Monaten in den Vorstand aufgestiegen. Seine Aufgaben würden von Vorstandschef Nico Baader und Vize Oliver Riedel übernommen, heißt es.

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Diese 18 Deutschbanker lenken jetzt das Privatkundengeschäft

Der gestern bekannt gegebene Umbau in der Privatkundensparte der Deutschen Bank (siehe alle Details hier) führt zu einem Kahlschlag im Management-Zirkel rund um Neu-Vorstand Claudio de Sanctis. Demnach wird das künftige „Executive Committee“ nur noch aus 20 Personen bestehen statt wie bislang aus 42 Personen, die auf drei Gremien verteilt waren.

Hier die 18 bereits gesetzten Namen (es fehlt übrigens auffälligerweise: Philipp Gossow)– sowie die zwei Positionen, die bislang nur interimistisch besetzt sind:

Name Bereich
Lars Stoy Wealth Management & Private Banking Germany
Noch unbesetzt (interimistisch: Lars Stoy) Personal Banking Germany
Marco Pagliara Private Bank Emerging Markets
Inigo Martos Private Bank Italy, Spain & Belgium
Arjun Nagarkatti Private Bank Central Europe & US
Alessandro Caironi Banking, Lending and Investment Solutions
Christian Nolting Chief Investment Officer
Sandra Wirfs Chief Operating Office
Noch unbesetzt (interimistisch: Sandra Wirfs) Business Risk & Controls
Manuel Loos Service Solutions & Operations
Julian Thurston Strategy, Marketing & Global Client Management
Gülabatin Sun Audit
Graham Kent Compliance
Thorsten Seyfried Legal
William Dodsworth Anti Financial Crime
Kay Wolf Risk
Matthias Hauser Finance
Marcus Heidmann Technology, Data and Innovation
Volker Steuer Human Resources
Nicolas Nonnenmacher Communications

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Kurz getickert

  • Die LBBW hebt den Diplomaten Ulrich Sante, der zuletzt als deutscher Botschafter in Argentinien amtierte, auf den neu geschaffenen Posten „Vice Chairman“, wo Sante künftig Kunden im Auslandsgeschäft beraten soll.
  • Nochmal LBBW: Für ihre beiden Töchter, die MMV Bank und die MMV Leasing, holt die Landesbank im November Thomas Söhlke in die Geschäftsführung. Der kommt von der aus der IKB Leasing hervor gegangenen PEAC Finance und ist bei der MMV im kommenden Jahr als Nachfolger für den in Rente gehenden Vorstandssprecher Maximilian Meggle vorgesehen.
  • Tariq Noori, der bislang die Abteilung für Konzernstrategie und Nachhaltigkeit bei der DZ Bank leitet, wechselt innerhalb des Sektors zum genossenschaftlichen Zahlungsdienstleiter VR Payment, wo er als Generalbevollmächtigter in die Geschäftsleitung aufsteigt.
  • Bei der Privatbank Merck Finck übernimmt der bisherige Leiter des Bereichs Investment Advisory, Stefan Duderstedt, nun die Verantwortung für Investment & Client Solutions.
  • Die UBS Europe in Frankfurt macht Philipp Neuhofen, bislang verantwortlich für das Geschäft mit den Finanzintermediären, zum neuen „Leiter Global Wealth Management“ für das hiesige Geschäft mit vermögenden Kunden.
  • Der UBS-Banker Dirk Simon wiederum wechselt als Regionalleiter Nord zur DZ Privatbank, nachdem Vorgängerin Birgit Elsinghorst ja zur Deka rübermacht (siehe unseren Personalien-Ticker aus dem Mai) …
  • … während just jene Deka im Rahmen ihrer Private-Banking-Offensive gleich fünf Neuzugänge verkündet, nämlich Jan Vormelker (von der DZ Privatbank), Johannes Franke (vormals M.M. Warburg), Daniel Robert (von der Sparkasse Westmünsterland), Michael Nowak (vormals Münsterländische Bank Thie & Co.) und Florian Preissler (zuletzt bei Threadneedle).
  • Der frühere Chef der Münchener Hyp, Louis Hagen, wird Aufsichtsratsmitglied der Baader Bank.
  • Gero Götzenberger wird neuer Finanzchef der Mercedes-Benz Bank, seine Vorgängerin Christina Schenck wechselt zu einer anderen Tochter des Autokonzerns.

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Wussten Sie schon?

… dass sich der Vorstandsausbau bei der Volksbank Mittelhessen verzögert? Wie „Fonds Professionell“ berichtet, muss die vermeintliche neue Generalbevollmächtigte Sabine Curt eine zweijährige „Cooling Off“-Phase einhalten – weil sie als Wirtschaftsprüferin bei der Kanzlei BDO zuletzt noch den 2022er-Abschluss der Gießener Volksbank geprüft hatte. Statt als Generalbevollmächtigte soll Curt im Herbst nun erst einmal als „Bankdirektorin“ loslegen.

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Kurz getickert

  • Die zum gleichnamigen Berliner Einlagen-Broker gehörende Raisin Bank hat einen neuen Finanzchef, nämlich Ulrich Sprenzel, bislang in selbiger Position beim Frankfurter Fintech Debitos unterwegs.
  • Die bayerischen Sparkassen haben einen Nachfolger für ihren an die Spitze des DSGV rückenden Präsidenten Ulrich Reuter gefunden – nämlich den Fürther Landrat Matthias Dießl. Der 47-Jährige bekleidet laut einer Mitteilung auch heute schon diverse Positionen innerhalb des bayerischen Sparkassenverbands, etwa als „zweiter Verbandsvorsitzender“ oder als „Mitglied im Fachbeirat“. Ausführlich verweist der SVB auf Dießls Vita. Demnach absolvierte der CSU-Politiker Ende der 90er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Fürth und arbeitete danach weitere zehn Jahre lang für das Institut.

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Vorstands-Abgang bei der LBBW

LBBW-Firmenkundenchef Karl Manfred Lochner (61) wird seinen Posten zum Jahresende abgeben – dem Vernehmen nach vor dem Ende der eigentlichen Vertragslaufzeit. Laut einer gestern versandten Mitteilung soll Joachim Erdle die Nachfolge antreten. Der 55-Jährige ist seit 2013 im Corporate Finance der Stuttgarter Landesbank tätig, firmiert seit 2021 als Bereichsvorstand und wird nun ein Portfolio übernehmen, das allein im vergangenen Jahr um fast 10% auf 98 Mrd. Euro angewachsen ist.

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BVR-Funktionär Altmüller dankt als Tourismus-AR-Chef ab

Dass der Chef der viertgrößten Volksbank hierzulande, Wolfgang Altmüller, auch ein umtriebiger Tourismus-Manager ist – das hatten wir im Februar ja ausführlich aufgedröselt (siehe unseren Artikel –> „Big in Bavaria. Die schillernde Vita des Volksbankers Altmüller“). Ein gewichtiges Mandat in diesem Bereich ist der Vorstandschef der „meine Volksbank“ in Rosenheim nun allerdings los: Wie das „Handelsblatt“ (Paywall) berichtet, hat Altmüller den AR-Vorsitz bei dem strauchelnden Münchner Touristik-Konzern FTI an den ägyptischen Milliardär Samih Sawiris abgegeben. Hintergrund: Sawiris ist Mehrheitseigner der FTI, ihm gehören aber Anteile an der RT Raiffeisen Touristik (RTG), an der wiederum auch die Altmüller-Volksbank beteiligt ist. Aus dieser Verbandelung heraus war Altmüller 2021 zum Chef des FTI-Aufsichtsgremiums gekürt worden.

Was genau dazu geführt hat, dass Altmüller das Gremium nun wieder verlässt, bleibt diffus. Offenkundig ist lediglich, dass die FTI seit geraumer Zeit mit diversen Affären zu kämpfen hat. Der frühere CEO Ralph Schiller war bei seiner Ernennung zum FTI-Chef bereits wegen Betrugs vorbestraft, zuletzt gab es auch noch einen Datenskandal. Bei diesem spielt laut „Handelsblatt“ auch eine Tochter der RTG (deren Vorstandschef Altmüller weiterhin ist) eine Rolle. Konkret soll die RTG-Tochter der FTI angeblich über Jahre Umsatzzahlen von Konkurrenten zugespielt haben. Altmüller war erst im Februar zum Vorsitzenden des BVR-Verbandsrats gewählt worden – eines der einflussreichsten Gremien innerhalb der genossenschaftlichen Bankengruppe überhaupt.

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Kurz getickert

  • Die Deutsche Bank verliert ihre Berliner Cheflobbyistin Simone Wießmeyer (die erst 2021 von der ING Diba gekommen war) an den Kreditkartenkonzern Mastercard. Dort firmiert Wießmeyer jetzt als „Director Public Policy DACH“
  • Nächster prominenter Abgang bei N26: Der Anfang 2020 verpflichtete Chef-Lobbyist Jan Böhm, der darüber hinaus auch als „Director Corporate Development“ firmierte, wird die Neobank nach eigenen Angaben verlassen. Böhm hatte vor seiner Zeit N26 mehr als zehn Jahre lang für die Deutsche Bank gearbeitet (also wo Frau Wießmeyer jetzt weg ist). Bei dem Berliner Fintech stand er zwischen August 2021 und August 2022 auch zwölf Monate lang dem Aufsichtsrat der hauseigenen Banktochter vor.
  • Bei der Frankfurter Dependance der Standard Chartered Bank steigt Finanzchef Alexander Engel in den Vorstand auf. Der einstige Deutschbanker war Anfang 2019 von der Solarisbank zu dem britischen Geldinstitut gewechselt.
  • Einer unserer Leser macht uns darauf aufmerksam, dass wir in der Auflistung der „deutschen“ EPI-Manager (siehe unseren Juni-Rückblick ganz unten) einen wichtigen Namen übersehen haben – nämlich Produktchef Ralf Müller. Sorry!

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Die „deutschen“ EPI-Macher. Ilgner geht. Und 60 weitere Personalien aus dem Juni

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