von Bernd Neubacher, 29. August 2023
In unserem Private-Banking-Ticker fokussieren wir uns auf die klassischen Privatbanken, von Metzler bis Berenberg, von Donner & Reuschel bis M.M. Warburg
Hier unser Ticker von Juni bis August:
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Auch wenn die Bethmann Bank im vergangenen Jahr mit deutlichen Asset-Abflüssen zu kämpfen hatte (siehe unten) – das Ergebnis zeigt sich dank Zinswende signifikant verbessert. So berichtet Bethmann-Chef Hans Hanegraaf im Gespräch mit Finanz-Szene, dass der Zinsüberschuss um 48% auf 44,8 Mio. Euro geradezu explodiert sei. Dabei profitierte die Frankfurter Privatbank in den ersten Monaten des Jahres noch von negativen Zinsen der eigenen Einlagenkunden – im weiteren Jahresverlauf ließen dann die plötzlich positiven Einlagenzinsen der EZB den Überschuss anwachsen.
Weitere zentrale Kennziffern entwickelten sich laut Hanegraaf derweil wie folgt:
Damit habe Bethmann die eigenen Erwartungen übertroffen, betonte Hanegraaf gegenüber Finanz-Szene. Zahlen zum Kosten-Niveau nannte der Manager keine. 2021 hatte die Aufwandsquote bei 99% gelegen. Für 2022 braucht die Bank keine Zahlen mehr zu veröffentlichen, weil es sich bei Bethmann nur noch um eine Niederlassung handelt – nicht mehr um ein eigenständiges Institut.
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Wie die DZ Privatbank im H1 abgeschlossen hat, erfahren Sie hier …
Rekord! Und sonst? Die Zahlen aller DZ-Bank-Töchter in der Einzel-Analyse
Die Liechtensteinische Landesbank präzisiert ihre Expansionspläne für den deutschen Markt (über die wir ja Ende 2023 in unserem Private-Banking-Ticker schonmal ausführlich berichtet hatten). Für Anfang kommenden Jahres kündigt die LLB die Eröffnung einer deutschen Zweigniederlassung mit drei Standorten sowie insgesamt rund 40 Beschäftigten an – und zwar in Frankfurt, Düsseldorf und München.
Die LGT Bank forciert ihre Rückkehr auf den deutschen Markt. So sollen sich zum bereits eröffneten Standort in Hamburg ab dem kommenden Jahr eine Düsseldorfer Niederlassung zuzüglich eines Kölner Büros gesellen. Für die NRW-Aktivitäten kalkuliert das liechtensteinische Institut mit rund 15 Mitarbeitern. Der Kern des Teams speist sich wie auch schon in Hamburg aus bisherigen Mitarbeitern der Bethmann Bank – darunter die beiden Niederlassungsleiter Jens Ennenbach und Matthias Wesseling. Mitteilung
ESG-Effekt: Bethmann verliert fast 5 Mrd. Euro an Private-Banking-Assets
Der Berliner Robo-Advisor Quirion akquiriert aktuell so viele Kundengelder wie nie zuvor. Bis Ende Mai beliefen sich die Nettomittelzuflüsse auf bemerkenswerte 380 Mio. Euro, wie aus einer aktuellen Präsentation der Quirin Bank (also der Mutter) hervorgeht. Damit verzeichnet das Fintech in diesem Jahr bereits mehr Zuflüsse als im kompletten vergangenen Jahr (254 Mio. Euro) – und die Chancen stehen gut, dass auch der bisherige Rekordwert aus 2021 (damals waren es aufs Gesamtjahr bezogen 489 Mio. Euro) geknackt wird. Alles in allem kommt Quirion inzwischen auf Assets under Management in Höhe von 1,8 Mrd. Euro.
Kernbank-Manöver von M.M. Warburg wirft Fragen auf. Atruvia dementiert Wechsel
Wie der krasse Verlust bei M.M. Warburg zustande kommt – und wie’s weitergeht
Wie das Gewinnwunder bei Hauck Aufhäuser Lampe zustande kam
Sämtliche Privatbank-Meldungen von März bis Mai
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