von B. Neubacher, C Kirchner und G. Hädicke , 30. November 2024
In unserem „Auslands- und Spezialbanken“-Ticker beleuchten wir all jene Banken, die ansonsten eher wenig beleuchtet werden – von den Sutors bis hin zu den Advanzias, von den Förderbanken bis hin zu den Kirchenbanken, von den Whitelabel-Spezialisten bis hin zu den Auslandsbanken.
Hier unser Ticker für November 2024:
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Dass die Oldenburgische Landesbank in den ersten Monaten satte 255 Mio. Euro Vorsteuergewinn gemacht hat, dass sie zuletzt gerade mal Risikovorsorge im Umfang von annualisiert 22 Basispunkten gemessen am Forderungsvolumen bilden musste, dass die Eigenkapitalrendite (nach Steuern, wohlgemerkt) fast 17% beträgt – das ist alles gut und schön und bezogen aufs Ergebnis selbstverständlich auch ein neuer Rekord (auch dem Umstand geschuldet, dass die übernommene Degussa Bank jetzt vollständig ins Zahlenwerk einbezogen ist) … Wirklich bemerkenswert finden wir aber etwas anderes: FS Premium
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Ende Legende – die frühere Mainfirst gibt ihren Vollbank-Status auf
Am Finanzplatz Frankfurt ist die KT Bank ein Unikum – als „erste Bank in Deutschland, die ein vollwertiges Angebot an islam-konformen Produkten und Finanzdienstleistungen anbietet“. Im Jahr 2015 stattete die Bafin das türkischstämmige Institut mit einer Vollbank-Lizenz aus. Inzwischen allerdings: Haben die Bonner Aufseher das islam-konforme Geldhaus mächtig auf dem Kieker. Unsere exklusive Recherche: FS Premium
Der ganz große Job-Boom ist zwar ausgeblieben. Zu den Brexit-Gewinnern gehörte Frankfurt aber trotzdem, die „Europe SEs“ und eine (bezogen auf alle Auslandsbanken) explodierte Bilanzsumme von zuletzt 2.400 Mrd. Euro zeugen davon. Indes: Viele Nicht-EU-Banken erwärmen sich längst auch für andere EU-Finanzplätze. J.P. Morgan und Goldman Sachs beispielsweise sind inzwischen in Paris stark vertreten, dasselbe gilt (auf Kosten Düsseldorfs, nicht Frankfurts) bekanntlich für HSBC – und kürzlich erst berichtete „Le Figaro“, dass die UBS Europe im kommenden Jahr zumindest einige Händler vom Main an die Seine verschiffen will. Das aber ist noch nicht alles. Denn: Eine hiesige Auslandsbank verlegt jetzt sogar ihren Sitz von Deutschland ins benachbarte Ausland – wenn auch nicht nach Paris, sondern nach Amsterdam (wo, aber das nur nebenbei, zuletzt ja auch schon die einst in Berlin gestarteten Fintechs Mambu und Modifi ansiedelten). Die Details: FS Premium
Ende September verkündete die BNP Paribas die Übernahme des deutschen Private Bankings der HSBC. Damals hieß es, man werde durch den Zukauf die hiesigen Assets under Management von bislang rund 20 Mrd. Euro auf „über 40 Mrd. Euro“ mehr als verdoppeln. Nun indes wurde in der letzten Oktober-Woche der Q3-Bericht von HSBC publik – und aus dem geht hervor, dass die Briten per 30. September für sich allein genommen auf deutsche Kundengelder in Höhe von 28 Mrd. Euro kamen. Was hat das zu bedeuten? Hat die BNP Paribas bei ihren eigenen 20 Mrd. Euro reichlich aufgerundet (nachdem man generöserweise schon die Affluent-Gelder aus dem Personal Banking der Consorsbank den eigenen Wealth-Management-Assets zugeschlagen hatte)? Oder sind mit den „über 40 Mrd. Euro“ tatsächlich 48 Mrd. Euro gemeint? Das hätte den Vorteil, dass, wenn bald die 50 Mrd. Euro geknackt werden, es sich dann liest, als hätte die fusionierte Einheit schon 10 Mrd. Euro draufgepackt.
Im Fördergeschäft mit Unternehmenskrediten machen sich bei der KfW leichte Erholungstendenzen bemerkbar: Wie sich aus dem gestern publizierten Neunmonatsbericht ableiten lässt, reichte das bundesweit größte Förderinstitut im dritten Quartal 2,9 Mrd. Euro an Mittelstandskrediten aus: Das sind zwar immer noch 29% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – aber gegenüber dem Vorquartal bedeutet das immerhin einen Anstieg von 7%. Wie nachhaltig die Tendenz ist, bleibt jedoch abzuwarten. Denn das Firmenkundengeschäft der KfW wurde in den vergangenen Monaten von den „eingeschränkten Spielräumen in der Konditionengestaltung“ beeinträchtigt, wie es in der Mitteilung heißt. Damit ist gemeint, dass überregionale Förderbanken wie die KfW oder die Rentenbank ihre Programmkredite nicht unter dem EU-Referenz-Zinssatz anbieten dürfen, und der lag in diesem Jahr teilweise bei 5% und mehr (siehe dazu auch unseren Spezialbanken-Ticker aus Juli/August). Über alle Geschäftsbereiche hinweg lag das Fördervolumen der KfW in den ersten neun Monaten bei knapp 54 Mio. Euro – und damit rund ein Drittel unter Vorjahresniveau.
Sämtliche „Auslands- und Spezialbanken“-News aus dem Oktober 2024
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