Exklusiv

Fidor startet Liquidation. Kunden sollen via Check24 vermittelt werden

Eigentlich sollte die Liquidation der Fidor Bank „bis Mitte 2024“ erfolgen (siehe unsere Exklusiv-Meldung aus dem November). Nun drückt die französische Muttergesellschaft BPCE bei der Abwicklung ihrer Münchner Tochter aber offenbar ein bisschen stärker aufs Tempo.

Wie sich aus Finanz-Szene vorliegenden Dokumenten ergibt, haben erste Kunden jüngst Schreiben erhalten, laut denen die Geschäftsbeziehung per Mitte April gekündigt wird. Explizite Begründung: „Weil die Fidor Bank ihr Bankgeschäft einstellt“. Interessant: Den Briefen lässt sich entnehmen, dass Fidor bei der eigenen Auflösung offenbar mit dem ebenfalls in München ansässigen Vergleichsportal Check24 kooperiert. Konkret heißt es, mit Check24 seien „exklusive Sonderkonditionen namhafter Banken“ vereinbart worden. Auf einer individualisierten Zielseite können die Fidor-Kunden nun einen Check24-Kontovergleich starten, der anschließend exemplarisch für Girokonten zum Beispiel der Hypo-Vereinsbank, der DKB und der ING Diba wirbt. Inklusive bis zu 100 Euro Wechselprämie.

Wie viele Kunden schon ein Kündigungsschreiben von Fidor erhalten haben, ist unklar – gemessen an den Hinweisen, die „Finanz-Szene“ diese Woche erreichten, dürften es aber einige sein. Plausibel wäre, dass die Kündigungen in Wellen ablaufen, um den Prozess (und den daran geknüpften Aufwand) über einen längeren Zeitraum zu strecken. Die letzte offiziell kommunizierte Kundenzahl stammt aus dem Jahr 2020. Damals hatte Fidor laut Geschäftsbericht noch 166.000 Kunden. Es ist zwar anzunehmen, dass die Zahl seitdem deutlich gesunken ist – allerdings dürfte es sich vermutlich immer noch um eine sechsstellige Zahl handeln.

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