Podcast (#67)

Wie die Deutsche-Bank-IT von „lousy“ auf „Cloud“ wechselt

Die IT der Deutschen Bank hat schon viele Menschen verzweifeln lassen. Das vielleicht prominenteste Beispiel war der damalige Vorstandschef John Cryan, der sie gleich bei seinem ersten öffentlichen Auftritt 2015 als „lousy“ bezeichnete – ein Begriff, der sich ins kollektive Gedächtnis des größten hiesigen Kreditinstituts eingegraben hat. Mindestens ebenso legendär wurde bald darauf die Beschreibung „dysfunktional“. Diese bezog sich zwar genau genommen auf die Bank als Ganzes, kam allerdings nicht ohne Grund von der damaligen IT-Chefin Kim Hammonds.

Freilich: All das ist nun auch schon wieder ein paar Jahre her. Und dass man sich trotzdem so gut daran erinnert, liegt vielleicht auch daran, dass seitdem in puncto Deutsche-Bank-IT nicht mehr allzu viele erinnerungswürdige Schoten hinzugekommen sind.

Seit mittlerweile fast drei Jahren wird die Sparte von Bernd Leukert verantwortet, einem vormaligen SAP-Manager, der als Deutsche-Bank-Vorstand vor allem dadurch öffentlich auffällt, dass er öffentlich nicht auffällt. Dabei könnte Leukerts Agenda als Vorstand für Technologie, Daten und Innovation relevanter und prallgefüllter kaum sein.

  • Er ist der Mann, der die jahrelang rumpelnde Migration der Postbank-IT auf die Plattformen der Deutschen Bank vollenden soll (ein Projekt, das Leukert – nebenbei bemerkt – die Osterfeiertage gekostet hat).
  • Er ist der Mann, der den Umzug wesentlicher Core-Banking-Komponenten in die Google-Cloud betreibt.
  • Er ist der Mann, der die Deutschen Bank im hart umkämpften Markt um IT-Talente zu positionieren versucht (auch darum die Sache mit dem neuen Tech-Zentrum in Berlin).
  • Und nicht zu vergessen: Letzten Endes ist es Leukerts Job, die bis 2025 eingeplanten IT-Investition von 5,4 Mrd. Euro so zu allokieren, dass die ehrgeizigen Ziele des Instituts zumindest nicht nochmal an „lausigen“ IT scheitern.

Kurzum, es war höchste Zeit, Bernd Leukert endlich mal in unseren Podcast einzuladen.

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