von Heinz-Roger Dohms, 4. Februar 2021
Der Vorstand der Commerzbank hat die „Strategie 2024“ verabschiedet, wie am späten Mittwochabend offiziell mitgeteilt wurde. Auch der Aufsichtsrat (der formell nicht zustimmen muss) befasste sich mit den Plänen und trägt diese nun „inhaltlich und fachlich“ mit, wie es in der Mitteilung heißt (wobei Verdi-Sekretär Wittmann gegenüber dem „HB“/Paywall noch einmal betonte, den geplanten Stellenabbau nicht zu unterstützen). Darüber hinaus gab die Commerzbank bekannt, im abgelaufenen Geschäftsjahr einen „operativen Verlust“ von 233 Mio. Euro erlitten zu haben – verglichen mit zuletzt erwarteten 174 Mio. Euro. Rechnet man die drastisch gestiegene Risikovorsorge, die Abschreibungen und die Restrukturierungs-Aufwendungen hinzu, belief sich das Minus sogar auf knapp 2,9 Mrd. Euro (hier waren die Analysten zuletzt von 2,8 Mrd. Euro ausgegangen). Eher unerwartet legte die Commerzbank auch weitere Details zur Strategie offen. So soll das Angebot der (mittlerweile in die Gesamtbank integrierten) Comdirect weitgehend erhalten bleiben und künftig allen elf Millionen Commerzbank-Kunden zur Verfügung stehen. Tiefe Einschnitte stehen derweil in der Firmenkunden-Sparte an. Wer sich speziell dafür interessiert – hier gibt’s einen raschen Überblick: Finanz-Szene.de
Täuschen wir uns – oder ist dieses Thema hier möglicherweise sehr relevant, auch wenn es bislang nur in Spezialdiensten verhandelt wird? Und zwar: Apple hat diese Woche an seinen Richtlinien für den App-Store rumgeschraubt – mit der Folge, dass es unter Punkt 3.2.1 (viii) jetzt plötzlich heißt (unsere Übersetzung): „Apps, die dem Trading, dem Investieren und der Geldverwaltung dienen, sollten von denjenigen Finanzdienstleistern kommen, die diese Dienstleistungen auch anbieten.“ Gestrichen wurde dabei ein Halbsatz, wonach dies (bislang!) auch Anbieter sein konnten, die die von den Finanzdienstleistern zur Verfügung gestellten API-Schnittstellen nutzen. Was heißt das jetzt? Ist dies das Ende mancher Drittdienste (wie zum Beispiel Multibanking-Anbietern)? Kommen in Zukunft nur noch Finanz-Apps von Banken bzw. streng regulierten Finanzdienstleistern in den App-Store? Hat das Ganze eventuell was mit den Reddit-Tradern zu tun?
… oder ist’s am Ende eher so, dass die Änderungen dramatischer klingen, als sie es letztlich sind. Zumal von „should“ die Rede ist. Die Apps sollen also von Finanzdienstleistern kommen, „müssen“ steht da nicht. Sie merken: Wir selber sind noch ziemlich wacklig in unserem Urteil, zumal wir erst spät gestern Abend auf das Thema aufmerksam geworden sind. Aber in Kenntnis setzen wollten wir Sie trotzdem schon mal. iFun, Twitter, Die Richtlinien im Original
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