von Christian Kirchner, 9. Juni 2022
Die Fürstlich Castell’sche Bank schafft in ihren Geschäftsberichten zwar gerne mal Platz fürs Wesentliche (so wurde Fürstin Sophia zu Castell-Rüdenhausen und Fürst Otto zu Castell-Rüdenhausen im 2020er-Abschluss zur Geburt ihres Sohnes Lelio gratuliert) – am Unwesentlichen (also an den Geschäftszahlen) wird aber gern gespart wird. Zum Hintergrund: Vorstandssprecher Mandt hatte diese Woche ja dem „Handelsblatt“ anvertraut, die Kosten (plus 8,6 Mio. Euro) seien zwar stärker gestiegen als die „operativen Erträge“ (plus 4,7 Mio. Euro), trotzdem sei das Vorsteuerergebnis, anders als der Taschenrechner es vermuten lassen würde, nicht etwa gefallen, sondern um 3,4 Mio. Euro angewachsen. Was ja nichts anderes bedeutet, als dass der GuV aus irgendeiner Quelle 7,3 Mio. Euro (8,6 + 3,4 – 4,7 …) zugeflossen sein müssen. Interessanterweise findet sich im gestern vorgestellten und 32seitigen 2021er-Abschluss nun aber nicht der geringste Hinweis auf die Herkunft dieses Geldes (Angaben über den Zinsüberschuss, den Provisionsüberschuss und die laufenden Erträge ließ man, anders als noch im vergangenen Jahr, einfach mal komplett weg) – und das, obwohl es diesmal keine Geburt zu vermelden gab, also eigentlich genug Platz zur Verfügung stand. So bleibt abzuwarten, ob die Castellbank wirklich Fortschritte macht, wie Mandt behauptet, oder ob sie nicht eher weiterhin von der Substanz und sonstigen Aktivitäten lebt. Denn nur noch mal zur Erinnerung: In den vergangenen Jahren war es ja vor allem die Tochter „Mercator Leasing“ gewesen, die die Privatbank so einigermaßen in den schwarzen Zahlen hielt.
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