von Christian Kirchner, 9. November 2021
DKB senkt Minuszins-Grenze für Neukunden auf 25.000 Euro: Als wir jüngst einen eher oberflächlichen Blick in die Q3-Zahlen der ING Deutschland warfen, da fielen uns drei Dinge auf: 1.) Das Provisionsergebnis hatte sich erstaunlich gut entwickelt (langweilig); 2.) Der Zinsüberschuss hatte sich zumindest mal stabilisiert (langweilig); und 3.) Irgendwie hatte die ING Diba es fertiggebracht, den Einlagenbestand binnen nur drei Monaten um 3,9 Mrd. Euro zu drücken (erstaunlich!!!). Nun ahnt man natürlich, wie es zu dem Depositen-Abfluss gekommen ist – schließlich hatte die Oranje-Bank Ende Juni angekündigt, von November an ein „Verwahrentgelt“ ab einer Einlagenhöhe von 50.000 Euro zu erheben, auch bei Bestandskunden. Weniger offensichtlich ist: Wo sind die 3,9 Mrd. Euro hingeflossen? Klar, am liebsten wäre es den Banken, die Kunden würden ihre Spareinlagen in Wertpapiere umschichten. Lebensnäher dürfte bei etlichen Kunden allerdings die Annahme sein, dass sie sich für einen Teil ihrer Ersparnisse einfach eine weitere Bank suchen … Dass nun also die DKB gestern Nachmittag mitgeteilt hat, den soeben erst auf 50.000 Euro gesenkten Freibetrag für minuszinsbefreite Einlagen von diesem Mittwoch an für Neukunden sogar auf 25.000 Euro zu drücken, deutet folglich auf zweierlei hin: 1.) Wir könnten es hier – auch – mit einer Abwehrmaßnahme gegen ING-Diba-Kunden zu tun haben; und 2.) Was die Freigrenzen beim „Verwahrentgelt“ angeht, ist das Race to the bottom noch lange nicht beendet.
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