von Heinz-Roger Dohms, 10. Mai 2022
Lustiges Vorstände-Raten bei der OLB: Die Oldenburgische Landesbank setzt ihren Vorstandsumbau – bei dem es sich um ein hochambitioniertes Endlos-Projekt zu handeln scheint – fort. Wie gestern verlautete, wird der bisherige Generalbevollmächtigte Chris Eggert (der der alten Bremer Kreditbank entstammt, die ja vor ein paar Jahren in der OLB aufgegangen war) von Juli an die Funktion des Risikovorstands übernehmen. Wem Eggert folgt, geht aus der gestern rumgeschickten Mitteilung nicht hervor – ein sicheres Indiz, dass die Bank längst selbst den Überblick verloren hat. Wenn wir raten dürfen: Sieht so aus, als würden sich Eggerts Zuständigkeiten ganz grob aus dem speisen, was früher mal Herr Barth (der ja inzwischen Chef ist) sowie Frau Katerbau (die ja inzwischen raus ist) gemacht haben.
Unsere J.P.-Morgan-Geschichte gestern (-> Das Berliner Geheimprojekt) ist von manchen Leserinnen und Lesern offenbar derart ungläubig aufgenommen worden, dass uns die Rückfrage erreichte, ob wir da nicht etwas gründlich missverstanden hätten. Weil: Wenn J.P. Morgan an seinem (von uns vermuteten) neuen Berliner Standort jemanden sucht, die/der weiß, wie man eine Girocard „integriert“ – müsse man da nicht eher auf einen Merchant-Solutions-Ansatz tippen? (Zumal sich J.P. Morgan letzten Herbst ja einen 75%-Anteil an VW Payments gesichert hatte.) Sprich: Acquiring statt Issuing. Corporate Bank statt Retail-Geschäft. Internationale Online-Händler, die mithilfe von J.P. Morgan den Bezahlvorgang abbilden und die für den deutschen Markt eine Girocard-Lösung suchen (zumal wenn die Girocard demnächst in Giropay implementiert wird) …
… Um es kurz zu machen: Dass wir Dinge gründlich missverstehen, kommt fast täglich vor, ist also auch im konkreten Fall nicht auszuschließen. Allerdings, wenn wir noch mal aus den in Rede stehenden Job-Anzeigen zitieren dürfen: Gesucht werden Experten „within the consumer banking segment„. Und es geht explizit um „card issuing„. Wir konnten es ja selbst kaum glauben. Aber es steht da.
Sind Sie bereits Abonnent? Hier geht's zum Login!
Finanz-Szene ist das Nr.-1-Medium für Banken und Fintechs. Jetzt Premium-Abonnent werden und Zugang zu allen Inhalten sichern. Ab 9,99 Euro (für den 1. Monat).
Die Artikel von Finanz-Szene sind urheberrechtlich geschützt und nur für den jeweiligen Premium-Abonnenten persönlich bestimmt. Die Weitergabe – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Wie Sie Inhalte rechtssicher teilen können (z.B. via Pressespiegel), erfahren Sie hier.
Danke für Ihr Verständnis. Durch Ihr Abonnement sichern Sie ein Stück Journalismus!