Exklusiv

Girocard plant Revolution – und will erstmals „Scheme Fee“ durchsetzen

Die Frage, was ein Payment Scheme ist (und was nicht), ist zunächst einmal – nerdig. Und vielleicht auch ein bisschen philosophisch. So gibt es Payment-Nerds, die problemlos einen ganzen Abend und auch noch die halbe Nacht darüber diskutieren könnten, ob es sich zum Beispiel bei der Girocard um ein vollwertiges Payment Scheme handelt. Jenseits der philosophischen Komponente geht es bei der Frage, was (bzw.: wer) ein Payment Scheme ist, allerdings auch um knallharte wirtschaftliche Interessen. Wenn man die Sache nämlich auf den Punkt bringen wollte, könnte man auch definieren: Ein Payment Scheme ist jemand mit der Lizenz zum Gelddrucken. Wie man an Visa und Mastercard sieht.

Bei diesen beiden handelt es sich nämlich ohne jeden Zweifel um Payment Schemes. Sie sind also nicht nur Zahlungsanbieter, die eine Zahlungsmethode bereitstellen. Sondern sie unterhalten darüber hinaus ein ganzes Zahlungsverkehrs-Ökosystem mit eigenem Regelwerk und allem Pipapo. Und lassen sich dafür entsprechend bezahlen. Denn: Die Interchange Fee, also die regulatorisch gedeckelte, einigermaßen transparente, maximal 0,3% hohe Gebühr, die vom Händler an die kartenausgebende Bank fließt und von der mittelbar auch Visa und Mastercard profitieren – sie ist nur das eine. Daneben gibt es auch noch: die Scheme Fee. Oder genauer gesagt: die Scheme Fees, Plural. Das sind Gebühren, die direkt an Visa und Mastercard fließen – und anderen Parteien auch schon mal die GuV verhunzen (siehe zuletzt –> Sparkassen-Acquirer: Visa und Mastercard fräsen sich in die Marge von Payone).

Und das erklärt auch, warum in den engsten Zirkeln der deutschen Payment-Industrie dieser Tage große Aufregung herrscht. Wie Finanz-Szene nämlich von Insidern erfahren hat, will nun auch die Girocard erstmals eine solche Scheme Fee erheben. Es ist ein fast revolutionärer Akt. Und mit entsprechenden Bandagen wird gerade an den regulatorischen und sonstigen Fronten gerungen.

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