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Kartenmanagement: Mit Apps gegen den Wallet-Wust

Traditionell ist Deutschland ein Bargeld-Land. An der Ladenkasse oder gar morgens beim Bäcker mit Karte zahlen – das kam für die Mehrheit der Kunden noch vor Kurzem nicht in Frage. Doch was lange nur eine Alternative für wenige war, ist spätestens seit Corona zum Standard geworden. Mittlerweile sind hierzulande mehr als 150 Millionen Bank- und Kreditkarten im Umlauf. Und sie werden nicht mehr nur beim Internet-Shopping wie selbstverständlich genutzt, sondern auch an der Kasse im Supermarkt oder in anderen stationären Läden. Bereits sieben von zehn Kunden zahlen mittlerweile mindestens einmal pro Woche im Geschäft vor Ort mit Karte, ermittelte der Branchenverband Bitkom.

Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen halten viele Bürger – gerade in Pandemie-Zeiten wichtig – das kontaktlose Zahlen für deutlich hygienischer als das Bezahlen mit Bargeld. Zum anderen wollen viele den Zeitvorteil nicht mehr missen, weil kontaktlos zu bezahlen schneller geht, als Münzen und Scheine erst hervorzukramen und dann das Wechselgeld wieder zurück in das Portemonnaie zu sortieren. Und dass die Schlangen an den Kassen damit insgesamt kürzer werden, kommt allen Konsumenten zugute.

Viele Menschen haben den Überblick bei ihren Karten verloren

Doch in dem Maße, wie es normal geworden ist, selbst kleine Beträge mit Karte zu zahlen, reicht es der Mehrzahl der Kunden nicht mehr aus, Giro- und Kreditkarten nur griffbereit im Portemonnaie zu haben. So zeigt eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage des Digitalisierungs- und Innovationsexperten ti&m unter mehr als 1.000 Bundesbürgern, dass bereits 43% der Befragten zumindest zeitweise den Überblick über die eigenen Karten verlieren. Offenkundig vermissen die Kunden ein Tool, um die Ausgaben im Blick zu behalten und die Karten selbst zu verwalten.

Eine Deutung der Umfrage könnte sein: Wer heute mit Karte bezahlt, will nicht nur am Desktop Transaktionen überprüfen, sondern auch per Smartphone jederzeit und überall die Kontrolle über seine Karten haben. Dazu gehört das Setzen von Limits für einzelne Karten sowie das Festlegen von Zahlungskanälen, Anbietern und Regionen.

Eine Kartenmanagement-App löst den Mobile-first-Wunsch der Kunden. Wichtig ist dabei, dass eine einfache Bedienung des Tools durch eine aufgeräumte Oberfläche sichergestellt ist.

Die Banken können dabei schon heute im Sinne einer kurzen Time-to-Market-Strategie auf bestehende Lösungen setzen. Das hat eine Reihe von Vorteilen: Zum einen sparen sie Zeit und Kosten. Zum anderen bietet sich traditionellen Finanzinstituten die Möglichkeit, ihre Glaubwürdigkeit zu nutzen, um mit Neobanken wie N26 auf Augenhöhe zu bleiben. Denn auch das ergab die aktuelle Umfrage: Sechs von zehn Kunden ziehen die eigene Hausbank als Anbieter einer Kartenmanagement-Lösung einem Drittanbieter vor.


*Markus Sell ist Geschäftsführer beim IT- und Digitalisierungsspezialisten ti&m in Frankfurt; ti&m gehört zu den „Premium-Partnern“ von Finanz-Szene.de. Mehr zum Partner-Modell erfahren Sie hier.

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