von Christian Kirchner und Heinz-Roger Dohms, 14. Juli 2022
Ein simpler Grund für das rasante Wachstum von SumUp waren immer dessen niedrige Einstiegspreise. Die Mini-Terminals des inzwischen mit 8 Mrd. Euro bewerteten deutsch-britischen Payment-Fintechs waren in der einfachsten Variante auch schon mal für 19 Euro zu erhalten. Und die Gebühren waren bzw. sind überschaubar: Keine Fix-Gebühren. 0,9% auf Girocard-Umsätze. 1,9% auf Kreditkarten. Da können kleine Einzelhändler (vom Buchhändler über das Café bis hin zum Kioskbetreiber) gut mit kalkulieren.
Nun allerdings bläst im deutschen Markt ausgerechnet die genossenschaftliche DZ Bank zum Angriff auf SumUp. Und zwar in Gestalt ihres hauseigenen Payment-Providers VR Payment – mit einem Anteil von rund einem Fünftel an allen Bezahlterminals einer der größten Player im hiesigen POS-Geschäft. Das 2019 als Einstiegsangebot für kleine Händler eingeführte Mini-Terminal-Angebot “VR Pay Me” verzichtet seit Anfang Juli auf Grundgebühr und Bindungsfristen. Stattdessen sortieren sich die pauschalen Transaktions-Kosten von 1% zumindest bei Kreditkarten-Transaktionen nun deutlich unterhalb von SumUp und erst Recht von iZettle (2,75%) ein. Zudem streicht VR Payment die pauschalen Transaktionsgebühren. Ob das angesichts begrenzter Marketing-Power allerdings ausreicht, um den Fintechs in nennenswertem Maße Marktanteile abzuknöpfen – das steht abzuwarten.