Deep Dive

Wie verbreitet ist Wero – und woran fehlt’s noch? Eine Graswurzel-Recherche

Neulich beschlich uns für einen Moment das Gefühl, dass Wero jetzt tatsächlich angekommen ist. Vielleicht noch nicht mitten in der Gesellschaft. Aber immerhin schon mal im feinen Hamburger Stadtteil Eppendorf. Da nämlich wussten bei einer Geburtstagsparty zwei Freundinnen zu berichten, dass es da diese neue Bezahl-Funktion gebe, auf die sie in ihrer Banking-App aufmerksam geworden seien – und die sie auch schon ausprobiert hätten. Weil man ja jetzt auch mal „im Sinne der europäischen Souveränität“ handeln wolle. Also in diesem Fall: Nicht im Sinne von Paypal.

Wäre Joachim Schmalzl zugegen gewesen, der Chairman der EPI Company (der Betreibergesellschaft von Wero) – womöglich wäre er vor Freude jubelnd um den Block gerannt.

Wobei natürlich zu fragen bleibt: Ist die kleine Anekdote wirklich schon repräsentativ??? Zumal das „Handelsblatt“ dieser Tage zwar von Wero-Störungen bei den Volksbanken berichtete – zugleich aber die Rede davon war, dass nur 6.700 Transaktionen betroffen gewesen seien. Was entweder bedeutete: Die Störungen waren geringfügig. Oder eben – Wero kann ruhig mal ausfallen, merkt eh noch kaum jemand.

Jedenfalls: Die offiziellen Zahlen machen durchaus Hoffnung. Die Sparkassen vermeldeten zuletzt mehr als 1 Mio. Aktivierungen, bei den Genossen waren es 650.000 – und ING Diba kam eine Woche nach dem Wero-Launch schon auf mehr als 100.000 aktive Kunden, bei „stetig linearer Zunahme“, wie Vorstandschef Lars Stoy freudig anmerkte. Wenn dann demnächst die „blaue“ Deutsche Bank dazustößt (die „gelbe“ Postbank ist ja schon dabei und Revolut ist ebenfalls schon gestartet) und man mit Wero demnächst dann hoffentlich auch im Onlinehandel bezahlen kann – könnte aus der European Payments Initiative dann tatsächlich eine Erfolgsstory werden??? Antwort: Gemach, gemach! „Aktiviert“ heißt ja nicht, dass Wero auch wirklich genutzt wird. Und die inzwischen rund 2 Mio. Aktivierungen über alle Banken hinweg sind ja noch nicht wirklich viel in einem Land, in dem mehr als 80 Mio. Menschen leben.

Wie verbreitet ist Wero also wirklich schon?

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