von Clemens Behr, 4. Dezember 2025
Ob es bei der Sparkasse Bottrop jetzt einen Konferenztisch aus Mahagoni gibt? Daran sechs cognac-braune Lesersessel? Und an der Wand dezente Ölgemälde? Okay, vermutlich eher nicht.
Was es bei der Sparkasse Bottrop (Bilanzsumme: gerade mal 1,55 Mrd. Euro) seit einigen Monaten allerdings sehr wohl gibt, das ist ein eigenes Private-Banking-Team, spezialisiert auf Kunden „mit sehr speziellen Anliegen“, wie es in einer entsprechenden Mitteilung hieß. Für jene Bottroperinnen und Bottroper, die möglicherweise nur eine vage Vorstellung davon haben, was mit den sehr speziellen Anliegen gemeint sein könnte, wurde beispielhaft auf „steueroptimierte Anlageformen“, „Stiftungs-Management“ und „Generationen-Management“ hingewiesen. Also Themen, die man sonst eher bei den Berenbergs und Metzlers dieser Republik vermuten würde.
Tatsächlich ist die Sparkasse Bottrop nur eine von vielen Sparkassen, die in den letzten Jahren das Geschäft mit den vermögenden Kunden für sich entdeckt haben. Rund 220 Kommunalinstitute sollen einer Erhebung zufolge mittlerweile eine eigene Private-Banking-Abteilung unterhalten (das wären fast zwei Drittel aller Sparkassen) – nicht eingerechnet jene Häuser, die zumindest ein paar ausgewiesene Private-Banking-Berater beschäftigen, wenn auch ohne eigene Abteilung.
Auf den ersten Blick kommt diese Fokussierung eher überraschend. Schließlich unterhalten die Sparkassen für die vermögende Klientel einen bundesweit tätigen Spezialisten, nämlich die zur Helaba gehörende Frankfurter Bankgesellschaft. Plus: Auch die Deka (siehe zuletzt hier) dringt immer stärker ins Private Banking. Und dann gibt es in der S-Finanzgruppe ja auch noch ein paar Solitäre wie die Weberbank, also die Private-Banking-Tochter der Mittelbrandenburgischen Sparkasse.
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