von Christian Kirchner und Jochen Siegert, 19. Juni 2025
Ja, klar, zum digitalen Euro ist schon sehr viel gesagt und noch mehr geschrieben worden. Auch bei uns hier. Vor anderthalb Jahren widmeten wir dem Thema mal eine penible Graswurzel-Recherche (–> EPI vs. EZB: Das stille Ringen um die europäische Payment-Herrschaft). Und einen begleitenden Podcast haben wir damals auch angefertigt, sehr user-zentrierter Titel: „Alles, was Sie zum digitalen Euro wissen müssen“.
Eigentlich könnten wir es uns also leicht machen und einfach auf den alten Kram verweisen. Aber würde man damit der Lage gerecht??? Nicht wirklich, denn: Die Lage ist kurz gesagt die, dass der digitale Euro unter Bankern gerade vom amorphen Nerd-Thema zum konkreten „Shit, das geht ja auch mich etwas an“-Thema kristallisiert. Oder, wie ein führender deutscher Payment-Manager jüngst mit ungekünstelter Verblüffung ausrief: „Denen ist das wirklich ernst!“ (denen=EZB, das=digitaler Euro). Kein Zufall also, dass die Kreditwirtschaft jetzt die Lobby-Maschine angeworfen hat (–> Banken-Studie zum digitalen Euro führt zu Zoff unter beteiligten Banken). Motto: Wir sollen für den digitalen Euro bezahlen – aber profitieren tun die anderen.
Frage: Stimmt das überhaupt? Wo kommt der plötzliche Druck her? Geht’s bei der Debatte im Kern wirklich um EPI (also um die Frage, ob der bankeneigene Bezahldienst Wero durch den digitalen Euro überflüssig würde)? Und wer da draußen hat eigentlich Angst vor wem, die Banken vor der Zentralbank – oder die Zentralbank vor den Stablecoins der Banken und anderer privater Akteure?
Kurz gesagt, die Gemengelage ist verworren. Weshalb wir Jochen Siegert gefragt haben (der ja nicht nur unserer regelmäßiger Podcast-Experte ist, sondern von 2021 bis 2023 auch der EZB-„Advisory Group“ zum digitalen Euro angehörte), ob er sich noch mal ein dreiviertel Stündchen Zeit nimmt, um das Gestrüpp zu zerschlagen.
„Finanz-Szene – Der Podcast“, Folge 167, auf geht’s:
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