"Landes- & Hypobanken"-Ticker

Alle News zu Landes- und Hypo-Banken aus Dezember und Januar

In unserem „Landes- und Hypobanken“-Ticker widmen wir uns der LBBW ebenso wie der Aareal Bank, der BayernLB ebenso wie der Deutschen Pfandbriefbank. 

Lesen Sie hier unseren Ticker für Dezember 2022 und Januar 2023:

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Kurz getickert

  • Die Deka findet Joint-Venture-Partner für ihre vor einem Jahr gestartet Blockchain-Plattform Swiat. In einer neuen Finanzierungsrunde steigt unter anderem die LBBW als Gesellschafter ein (Mitteilung

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Zu viel Wachstum? Sparkassen zetteln Streit um die NordLB an

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Kurz getickert

  • Der Europäische Ausschuss für Systemrisiken warnt vor einem möglichen „Systemrisiko“ bei der Finanzierung von Gewerbeimmobilien. Begründung: Immobilienkonzerne könnten angesichts hoher Inflation und schwachen Wachstums große Probleme mit der Refinanzierung bestehender Schulden bekommen.
  • Als letzte große Landesbank überweist nun auch die NordLB ihren Mitarbeitern eine steuerfreie Inflationsprämie, und zwar in Höhe von 1.500 Euro (Bloomberg/Paywall)

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Warum hält J.P. Morgan jetzt 8% an der Aareal? 

War die Schlacht um den Wiesbadener Immobilienfinanzierer nicht eigentlich geschlagen? Und zwar dergestalt, dass die aufständischen Aktionäre (also Teleios und Konsorten) ihren Widerstand gegen die Übernahme durch Advent und Centerbridge aufgegeben haben – und Letztgenannte nun bequem über jene 95%-Marke spazieren, die es ihnen erlaubt, die restlichen Anteilseigner herauszudrängen? Also, letzten Endes wird es vermutlich genau so kommen. Trotzdem förderten die vergangenen Tage ein paar erstaunliche Entwicklungen zutage. So veröffentlichte die Aareal Bank (die gefühlt doch eigentlich fast schon delisted ist) eine ganze Reihe von Stimmrechts-Mitteilungen, aus denen hervorging, dass die UBS urplötzlich mehr 3% an ihr hielt (oder sogar noch hält) und J.P. Morgan sogar 7,8%. Nun dürften weder die amerikanische noch die eidgenössische Großbank auf eigene Rechnung agieren. Aber auf wessen Rechnung dann? Aller Wahrscheinlichkeit nach: auf Rechnung von Advent und Centerbridge. Alles andere? Wäre sehr spannend!

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Kurz getickert

  • Auch die LBBW ermöglicht laut „Bloomberg“ jetzt Home-Office im Ausland – und zwar an bis zu 15 Tagen im Jahr
  • Die Helaba wagt sich (siehe z.B. auch hier und hier) Schritt für Schritt gen Fintech – und investiert nun 5 Mio. Euro in einen Proptech-Fonds, also ein Vehikel, das in Technologie-Startups aus dem Immobilienbereich investiert (Mitteilung

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Helaba launcht „Trade Finance“-Plattform für Sparkassen

Die Helaba steht vor dem Launch einer „Trade Finance“-Plattform für das Auslandsgeschäft von Sparkassen. Über das Vehikel (Arbeitstitel “S Trade Finance Marktplatz”) sollen die Kommunalinstitute ihre Risiken aus Handelsfinanzierungen mit anderen Häusern im Verbund teilen und auf diese Weise letztlich größere Transaktionen wuppen können. Ziel sei, dass große Unternehmen wegen Auslandsgeschäften vermehrt bei Sparkassen anklopften, sagte der zuständige Projektleiter Reinhard Wüst gegenüber „Bloomberg“. Hintergrund: In der Handelsfinanzierung spielen die öffentlich-rechtlichen Primärinstitute bislang kaum eine Rolle.

Als Argument für die Plattform führt Wüst unter anderem höhere Renditen ins Feld: “Die Margen im Auslandsgeschäft sind schließlich höher als etwa in der ländlichen Immobilienfinanzierung”, wird der Helaba-Manager bei „Bloomberg“ zitiert. Daneben dürfte es aber auch um den Abbau von überhängenden Einlagen und eine Diversifikation der Aktivseite gehen. Schließen besteht diese bei vielen Sparkassen stark aus privaten Baufinanzierungen (hier brach das Neugeschäft zuletzt ein) und Depot-A-Geschäft (wo die Risiken im Zuge der Zinswende signifikant gestiegen sind).

Der Helaba eröffnet der neue Marktplatz die Chance, die Einnahmen im Geschäft mit Sparkassen auszubauen – und zwar auch mit solchen außerhalb des eigenen Geschäftsgebiets auszubauen. Mit LBBW und Nord/LB hatte die hessisch-thüringische Landesbank im vergangenen Jahr vereinbart, das dokumentäre Auslandsgeschäft sowie den Auslandszahlungsverkehr für Sparkassen in Frankfurt zu bündeln. Die Institute in Stuttgart und Hannover stellen ihre jeweiligen Aktivitäten zum Jahreswechsel ein und empfehlen ihren Kunden, sich an die Helaba zu wenden.

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Kurz getickert

  • LBBW berichtet von boomendem Schuldschein-Geschäft: Ein bisschen frech ist es ja schon, dass die Stuttgarter Landesbank am Schuldschein-Markt nicht nur als handelnde Partei auftritt, sondern zugleich den unabhängigen Marktbeobachter mimt. Aber was soll man machen? Bessere Marktdaten als die, die von der LBBW gestern rumgeschickt wurden, haben wir leider nicht bei der Hand. Und also: 1.) Der Markt für Schuldschein-Darlehen hat 2022 mit einem Neumissions-Volumen von 31 Mrd. Euro (plus 70% zum Vorjahr) „bislang unerreichte Höhen erklommen“ – schreibt jedenfalls die LBBW; 2.) Marktführer blieb mit einer „federführenden Beteiligung“ an Deals im Umfang von 15,9 Mrd. Euro die, äh, ach ja: LBBW – schreibt jedenfalls die LBBW; und 3.) Für 2023 prognostiziert niemand anderes als die LBBW ein leicht schrumpfendes Marktvolumen von 25 Mrd. Euro.
  • HCOB verschiebt ihren Angriff in der gewerblichen Immobilienfinanzierung: Eigentlich wollte die frühere HSH Nordbank im vergangenen Jahr neue Kredite im Umfang von 2,7 Mrd. Euro vergeben – stattdessen sind es nur rund 1,5 Mrd. Euro geworden, wie Bereichsleiter Peter Axmann der „BÖZ“ (Paywall) gebeichtet hat. Auch für 2023 zeigte sich der Manager verhalten. Avisiertes Zielvolumen: etwa 2 Mrd. Euro.
  • Empfindliche Niederlage für Portigon: Die WestLB-Nach­folgerin darf ihre Cum-Ex-Steuerschulden in Höhe von rund 1 Mrd. Euro doch nicht auf die „Erste Abwicklungsanstalt“ (also die WestLB-Bad-Bank) abwälzen, hat das OLG Frankfurt entschieden – und damit das Urteil der Vorinstanz gekippt. FAZ
  • Veränderungen im Wealth Management der LBBW: Die Stuttgarter Landesbank baut die Vermögensverwaltung ihrer Tochter BW Bank um. Laut einer Mitteilung soll es künftig ein „Wealth Management Süd“ (Bayern + BaWü) sowie ein „Wealth Management Nord“ (alle sonstigen Standorte) und darüber hinaus noch eine Einheit für besonders vermögende Kunden geben. Der zuständige Bereichsvorstand Uwe Adamla steigt im Zuge der Neustrukturierung in den Vorstand der BW Bank auf.

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Deutsche Pfandbriefbank wird zum Asset Manager

Die Deutsche Pfandbriefbank wagt sich in ein gänzlich neues Geschäftsfeld. Wie am Dienstag verlautete, will der Gewerbeimmobilien-Finanzierer künftig auch als Spezialfondsanbieter auftreten – also reines Provisionsgeschäft betreiben, ohne Risiken auf die eigenen Bücher zu nehmen. Noch im ersten Halbjahr will die PBB die Voraussetzungen für die Auflage eines ersten offenen Immobilien-Spezialfonds schaffen. Zudem prüfe man “Kooperationen mit anderen Marktteilnehmern”. Mit Blick auf die Struktur der Gesellschaft liegt der Schluss nahe, dass es dabei um eine KAG oder um eine Vertriebsgesellschaft gehen dürfte.

Geführt wird der neue Geschäftsbereich ab April von Pamela Hoerr, die vom Münchner Asset Manager Real I.S. kommt, wo sie innerhalb des Vorstands bislang für das Fondsmanagement verantwortlich zeichnet. Hoerr soll zunächst als Generalbevollmächtigte firmieren und – sobald die Bafin grünes Licht gibt – innerhalb des PBB-Vorstand das neu geschaffene Ressort „Real Estate Investmentmanagement“ übernehmen. Die neue Sparte soll autonom agieren, um Interessenkonflikte mit dem hauseigenen Kreditgeschäft zu vermeiden, wie PBB-Chef Andreas Arndt in einem Interview im Intranet der Bank erklärte. Stellenausschreibungen für den neuen Bereich laufen dem Vernehmen nach bereits. Zu Ertragszielen und dem geplanten Investitionsvolumen äußerte sich die Bank auf Anfrage nicht.

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Kurz getickert

  • Auch die BayernLB gewährt ihren Mitarbeitern einen Inflationsbonus, und zwar in Höhe von 1.500 Euro, gestreckt über zwölf Monate (Bloomberg/Paywall)
  • Die LBBW will zusätzliche KMU-Kredite in Höhe von knapp 1 Mrd. Euro vergeben – und stützt sich dabei auf die Europäische Investitionsbank, die für die entsprechende Verbriefung eine Garantie über 160 Mio. Euro gibt (Mitteilung)

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Alle relevanten News zu Landes- und Hypobanken im Oktober & November

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