Primärbanken-Monitor (#3)

Die effizienteste deutsche Sparkasse – Hidden Champion oder Pulverfass?

Wenn Sparkassen oder Volksbanken heutzutage fusionieren, dann sind die Gründe meist defensiver Natur. Die überbordende Regulatorik! Der digitale Wandel! Die fehlenden Fachkräfte! Wie soll man solche Herausforderungen als kleines Institut dauerhaft meistern? In den frühen 90ern war das noch anders – zumindest im nordwestlichen Sauerland. Als die Vertreter der damals eigenständigen Sparkassen Altena-Nachrodt, Balve-Neuenrade und Plettenberg-Werdohl am 20. November 1992  im Festsaal der Burg Altena zusammenkamen, um ihre Verschmelzung zur „Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis“ zu besiegeln, da taten sie dies nicht, weil die Umstände sie dazu zwangen. Sondern: Weil sie expandieren wollten!

Im Märkischen Kreis boomte seinerzeit der Mittelstand. Ortsansässige Unternehmen riefen nach Investitionskrediten, die die kleinen Sparkassen aufgrund ihrer geringen Kreditrahmen kaum gewähren konnten, wie es in zeitgenössischen Quellen heißt. Also: Fusionierte man. Und begann zu wachsen, wobei das Kreditbuch der Vereinigten Sparkasse im Märkischen Kreis allein in den letzten zehn Jahren um fast zwei Drittel auf gut 1,7 Mrd. Euro angeschwollen ist. Folge: Auf Basis ihrer starken Präsenz im regionalen Firmenkunden- und Immobiliengeschäft erwirtschaftete das in Plettenberg ansässige Institut zuletzt ein Zinsergebnis von rekordverdächtigen 2,99% der durchschnittlichen Bilanzsumme. Da der Vorstand überdies die Kosten im Griff zu haben scheint, lesen sich auch das Betriebsergebnis vor Bewertung (2,43% der DBS) und die Cost-Income-Ratio (35,5%) so exzellent wie bei keinem oder kaum einem anderen* Kommunalinstitut hierzulande.

Alles bestens also? Nicht ganz! Warum die scheinbar beste deutsche Sparkasse mit ein paar Schrammen aus unserem Rating-Verfahren herauskommt.

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