"Ungleiche Schwestern"-Serie (#2)

Die wahren Gründe, wieso die Sparkassen mehr Gewinn machen als die Volksbanken

So verschieden Sparkassen und Volksbanken in mancher Hinsicht sein mögen (Rechtsform, Eigentümerstruktur, historische Prägungen) – grundsätzlich ähneln sie einander. In ihrer lokalen Ausrichtung. Aber auch, was die Geschäftsmodelle angeht. Unterschiede zeigen sich eher zwischen großen und kleinen Instituten, zwischen urbanen und ländlichen, zwischen risikofreudigen und risikoaversen. Aber nicht unbedingt entlang der Sektorengrenze. Entsprechend weichen auch die Bilanz- und Ertragsstrukturen der beiden Verbünde kaum voneinander ab. Oder zumindest war das bis vor ein paar Jahren noch so.

Im Zuge der langen Niedrigzinsphase begannen sich die Geschäftsmodelle vieler VR-Banken dann allerdings zu verändern. Ein Umstand, der öffentlich kaum wahrgenommen wurde (es sei denn, es kam zu Auswüchsen wie beispielsweise in Schmalkalden), in seinen Konsequenzen aber tiefgreifend ist. Bereits im ersten Teil unserer „Ungleiche Schwestern“-Serie haben wir beleuchtet, wie sich entscheidende Kennziffern bei Sparkassen und Volksbanken in den letzten Jahren auseinander entwickelt haben. Im heutigen zweiten Teil wollen wir nun die Folgen analysieren. Denn: Dass der Genosektor gegen Ende der Niedrigzinsphase deutlich profitabler war als die S-Finanzgruppe, bevor sich die Dinge im Zuge der Zinswende dann spektakulär ins Gegenteil verkehrten – das kommt nicht von ungefähr.

Grob gesagt richteten die genossenschaftliche Primärbanken ihre Geschäft in den 2010er-Jahren in zweierlei Hinsicht neu aus. Zum einem strebte eine signifikante Anzahl von Volks- und Raiffeisenbanken wegen der sinkenden Zinsen eine Ausweitung der zinsunabhängigen Erträge an. Mancherorts führte das zu Exzessen wie bei der schon erwähnten „Effenberg-Bank“ aus Schmalkalden. Aber auch jenseits exzentrischer Sonderfälle versuchten viele VR-Banken, ihre Aktivseite zu diversifizieren, indem sie in neue Geschäftsbereiche jenseits des klassischen Kreditgeschäfts investierten (ein typisches Beispiel ist die Volksbank Braunschweig-Wolfsburg, siehe unser Themen-Dossier hier).

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