von Christian Kirchner, 9. Januar 2022
Jahrzehntelang war die Oldenburgische Landesbank eine ziemlich normale Regionalbank. Von ihrer Peergroup unterschied sie sich eigentlich nur dadurch, dass es sich bei ihr eben nicht um eine Sparkasse oder Volksbank handelte – sondern um ein Privatinstitut, das infolge historischer Zufälligkeiten im Portfolio der Allianz gelandet war.
Die strategische Fantasie des Münchner Versicherers erschöpfte sich freilich irgendwann darin, die OLB nur noch irgendwie loswerden zu wollen. Und so griff vor fünf Jahren der US-Finanzinvestor Apollo zu, verschmolz die OLB mit zwei parallel erworbenen norddeutschen Spezialbanken – und wagt seitdem ein geradezu unerhörtes Experiment: Lässt sich eine verschlafene Regionalbank trotz Niedrigzins-Ära in ein gieriges Rendite-Monster verwandeln?
Um die Strategie der „neuen OLB“ zu beschreiben, hatte Finanz-Szene schon 2019 den Begriff des „Radikalo-Bankings“ geprägt. Damals allerdings ging es, wie man heute weiß, erst richtig los. Gefühlt folgt in Oldenburg seitdem Kostenprogramm auf Kostenprogramm. So wurde kurz vor Weihnachten bekannt, das die OLB weitere rund 15% ihrer Arbeitsplätze streichen, das Filialnetz nochmals drastisch kappen und die Zahl der SB-Standorte um 84% (!!) reduzieren will. Die Ziele? 45% Cost-Income-Ratio, eine zweistellige EK-Rendite – und nächstes Jahr dann an die Börse.
Kann dieses Experiment gelingen? Wo sollen künftig die Erträge herkommen? Welche Rolle spielt bei alldem die Digitalisierung? Und was machen private-equity-geführte Institute wie die OLB oder die HCOB anders als der Rest der Branche? Wir freuen uns sehr, für unseren ersten Podcast des Jahres den OLB-Chef Stefan Barth gewonnen zu haben.
Unser Dank gilt dem Sponsor der heutigen Ausgabe, nämlich dem Prüfungs- und Beratungs-Unternehmen Deloitte.
Und auf geht’s:
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