Personalien-Ticker

Ex-WestLB-Banker zieht Jackpot – und weitere rund 80 Personalien aus dem April

In unserem Personalien-Ticker beleuchten wir die personellen Veränderungen bei Banken und Fintechs hierzulande.

Hier unser Ticker für den April 2023:

Exklusiv: Ex-WestLB-Vorstand Puffer zieht bei der OLB den Jackpot

Mitte April berichteten wir exklusiv, dass der geplante Börsengang der Oldenburgischen Landesbank die Top-Manager des Instituts zu Spitzenverdienern im hiesigen Banking machen würde: Mit gut 1,5% wurden der sechsköpfige Vorstand sowie die Leiterin des Retail-Bereichs via Kapitalerhöhung an der OLB beteiligt – gemessen an den kursierenden Bewertungen könnten die Aktien rund 30 Mio. Euro wert sein. Dabei würden allein 8-9 Mio. Euro auf Vorstandschef Stefan Barth entfallen, der knapp 0,5% hält.

Dabei zeigen unsere Recherchen allerdings, dass Barth mitnichten der größte Profiteur eines Börsengangs wäre. Denn: Über die Ausübung einer Wandelanleihe und der dazugehörigen Ausgabe von knapp 250.000 OLB-Aktien stieg auch ein gewisser Manfred Puffer zum Aktionär der OLB auf – den Älteren noch bekannt als Vorstand der WestLB, deren Investmentbanking er von 2002 bis 2005 verantwortete. Seit vielen Jahren schon ist der gebürtige Österreicher für den US-Finanzinvestor Apollo unterwegs, also für den wichtigsten Anteilseigner der OLB. Puffer ist Aufsichtsrats-Vize des Instituts. Und ausweislich unserer Recherchen eben jetzt auch Aktionär. Auf rund 1% belaufen sich seine Anteile. Rund doppelt so viel wie bei Barth.

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Exklusiv: Ex-McKinsey-Mann steigt in den Vorstand der Raisin Bank auf

2018 wechselte der langjährige McKinsey-Partner Andreas Wolf zum Berliner Einlagenbroker Raisin (bekanntlich gegründet von drei anderen ehemaligen McKinsey-Beratern). Sein Job: Unter dem Dach des Fintechs eine Whitelabel-Bank aufbauen, als Dienstleister für Raisins eigene Aktivitäten, aber auch für andere Fintechs. Aus kleinen Anfängen (siehe unser damaliges Stück -> Fünf Gründe, warum Raisin eine Bank kauft) ist mittlerweile ein stattlicher „Banking as a Service“-Player geworden, mit mittlerweile rund 110 Mitarbeitern und neuerdings drei statt vormals zwei Vorständen. Womit wir wieder bei Andreas Wolf wären. Denn der trieb die Entwicklung der Raisin Bank als Chief Commercial Officer zwar maßgeblich voran. Als Vorstand aber firmierte Wolf nicht – mutmaßlich, weil er nie bei einer Bank gearbeitet hatte, die Bafin also kaum zugestimmt hätte. Das aber scheint sich nun geändert zu haben. Laut Impressum gehört Wolf dem Führungsgremium nämlich neuerdings an, neben Mirko Siepmann (ehemals Bankhaus Lenz) und Marco Lindgens (ehemals Norisbank).

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Kurz getickert

  • Kaum gestartet, hat die European Payments Initiative auch schon einen „Country Relationship Manager“ für den deutschen Markt – und zwar der durchaus szenebekannte Chris Scheuermann, die letzten Jahre Paypal, Finleap Connect und zuletzt Yapily (UND NICHT „Yapital“, wie in der Ursprungsfassung versehentlich geschrieben) unterwegs.
  • Der Chief Investment Officer der früheren Bethmann Bank (mittlerweile ABN Amro), Reinhard Pfingsten, wechselt in gleicher Position zur Apobank. Dort ersetzt er ab Oktober Hanno Kühn, der sich „neu orientieren möchte“.
  • Bei dem auf „Buy now, pay later“ für Firmenkunden spezialisierten Fintech Billie wird der frühere Paypal-Manager Sven Gruhl neuer Vertriebschef. Zuletzt leitete Gruhl interimistisch den DACH-Vertrieb für den niederländischen Payment-Parvenü Mollie (dessen BNPL-Partner Billie seit neuestem ist).
  • Die FlatexDegiro Bank macht ihren Prokuristen Thomas Windisch zum Executive Director fürs Controlling.
  • Bei der Privatbank Merck Finck bekommt Chefstratege Robert Greil noch einen zweiten Job und firmiert künftig zusätzlich als „Leiter Investment & Client Solutions Deutschland“.
  • Die Stuttgarter Privatbank Ellwanger & Geiger holt Philipp Stodtmeister als neuen Generalbevollmächtigten – der hatte zuletzt den Family-Office-Bereich der Frankfurter Bankgesellschaft (sprich der Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe) geleitet.
  • Bei der Sparkasse Mecklenburg-Schwerin verlängert Vorstandsmitglied Joachim Ziegler seinen zum Ende des Jahres auslaufenden Vertrag nicht. Er war 2021 als Vorstandschef der Sparkasse Parchim-Lübz im Zuge der Fusion mit Mecklenburg-Schwerin in das Gremium aufgerückt.
  • Die wiederum gerade vor einer Fusion stehende Sparkasse Miltenberg-Obernburg regelt ihre Vorstandsnachfolge: Ab Anfang Mai löst Philipp Ehni dort den in Rente gehenden Thomas Feußner ab, als sein Stellvertreter rückt Simon Eifert auf.

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Deutschbanker Ilgner manövriert sich mit Insider-Panne ins Abseits

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Deutsche Bank baut Vorstand um

Die Deutsche Bank hat gestern Abend (und damit wenige Stunden vor der Veröffentlichung ihrer Zahlen fürs erste Quartal) einen weitreichenden Umbau ihres Vorstands verkündet. Die Veränderungen im Einzelnen:

  • Neben Privatkundenchef Karl von Rohr (dessen Rückzug ja schon Mitte April verkündet worden war) wird auch Amerika-Chefin Christiana Riley die Deutsche Bank verlassen; die Managerin zieht es nach übereinstimmenden Medienberichten zur Santander.
  • Neu in den Vorstand kommt der bislang für das internationale Privatkundengeschäft zustände Claudio de Sanctis. Er soll spätestens per November die Leitung der Privatkundenbank übernehmen.
  • De Sanctis wird allerdings – anders als sein Vorgänger von Rohr – nicht für die DWS zuständig sein. Sondern: Die Verantwortung für den Asset Manager übernimmt Finanzchef James von Moltke, der somit (CFO + DWS + Vizechef) endgültig und sehr eindeutig der starke Mann neben Vorstandschef Christian Sewing ist.
  • Rechtsvorstand Stefan Simon übernimmt zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Zuständigkeit fürs Amerika-Geschäft. Zur Entlastung Simons hatte die Deutsche Bank zuletzt ja eine neue Compliance-Chefin und eine neue Chefjustiziarin verpflichtet.
  • Merklich ausgebaut wird die Rolle der bisherigen Transformations-Chefin Rebecca Short. Die Neuseeländerin firmiert künftig als Chief Operating Officer und soll in dieser Position auch Kosten und Personal verantworten.
  • Asien-Pazifik-Chef Alexander von zur Mühlen wird künftig auch für die EMEA-Region verantwortlich zeichnen.

Unterm Strich also etwas weniger Vorstand (neun statt bislang zehn Köpfe). Deutlich mehr von Moltke. Und deutlich weniger Frau (statt 2/10 nur noch 1/9).

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Sparkassen machen Mercedes-Topshot zum Chef der FI-TS

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Kurz getickert

  • Die Deutsche Bank hat eine Nachfolgerin für die Ende letzten Jahres zur DWS gewechselten Chefjustiziarin Karin Kuder gefunden: Per September soll Friederike Rotsch vom Darmstädter Pharmakonzern Merck nach Frankfurt wechseln und an Rechtsvorstand Stefan Simon berichten. Kürzlich hatte die Deutsche Bank bereits eine neue Compliance-Chefin präsentiert, nämlich Laura Padovani, die von Barclays kommt.
  • Upvest trauert um Co-Gründer: Das Berliner „Investment as a Service“-Fintech Upvest, das letztes Jahr trotz allgemeiner Funding-Flaute von Investoren 42 Mio. Dollar erhalten hatte, hat am Wochenende mitgeteilt, dass sein Mitgründer und Managing Director Christian Schäfer gestorben ist.

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HVB verschmilzt die IT-Funktionen im Vorstand

Braucht eine Bank, die bereits eine Chief Operating Officer beschäftigt, darüber hinaus noch einen Chief Information Officer? Und darüber hinaus womöglich auch noch einen Chief Digital Officer? Erstmals hat die Hypo-Vereinsbank diese Frage vor zwei Jahren beantwortet, als sie ihrem COO Boris Scukanec Hopinski einen „CDIO“ an die Seite stellte, nämlich Artur Gruca (ein frühere Accenture-Mann, der seit 2010 innerhalb der Unicredit-Gruppe tätig ist). Dieser verantwortet innerhalb des zurzeit noch achtköpfigen HVB-Vorstands seitdem die Digital- und IT-Themen.

Nun beantwortet die Hypo-Vereinsbank die Frage gewissermaßen ein zweites Mal. Per Monatsende wird COO Scukanec Hopinski (der die Position seit 2020 innehatte) die Münchner Unicredit-Tochter nämlich verlassen. Seine Aufgaben – soll Gruca mit übernehmen. Der „Chief Digital & Information Officer“ ist künftig also auch noch für das Operations-Team verantwortlich. In ihrer entsprechenden Mitteilung spricht die HVB von einer „Optimierung der Struktur“ und davon, dass sie „den Schwerpunkt auf die digitale Sparte“ lege. Der Vorstand schrumpft von acht auf sieben Positionen.

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Kurz getickert

  • Auch im Vorstand der Helaba kommt es zu einer Veränderung. Wie die Landesbank mitteilt, wird Risikochef Detlef Hosemann das Institut mit Auslaufen seines Vertrags per Ende November verlassen, um sich „einer anderen beruflichen Herausforderung zu widmen“. Hosemann gehört dem Gremium seit 2009 an; wer dem Manager folgt, ist noch unklar.
  • Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat die Nachfolge der plangemäß ausscheidenden Vorstandschefin Karin-Brigitte Göbel geklärt. Zum Jahreswechsel übernimmt der innerhalb des Vorstands unter anderem für Risiko, Finanzen und IT zuständige Stefan Dahm die Führung des Instituts. Bereits zum 1. Mai zieht zudem Henrietta Six in das Gremium ein – sie wird dann für das Firmenkundengeschäft verantwortlich zeichnen.
  • Die DZ Bank bekommt eine neue Bereichsleiterin für Strategie und Konzernentwicklung – nämlich Imke Jacob, ehemals Deutsche Bank, seit 2016 dann McKinsey, zuletzt als Partnerin in der New Yorker Niederlassung.
  • Donner & Reuschel verliert den Leiter Technische Analyse Martin Utschneider, der nach eineinhalb Jahrzehnten bei der Hamburger Privatbank zur Frankfurter Renell Wertpapierhandelsbank wechselt. Dort soll er als Leiter Kapitalmarktanalyse auch einen eigenen Fonds verwalten.
  • Berenberg verstärkt die Frankfurter Niederlassung – und zwar mit Matthias Lehleiter, der für die Hamburger Privatbank zuletzt das Beratungsgeschäft am Standort London verantwortete und der in Frankfurt nun die Niederlassung und das Wealth-Management-Team leitet.

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Sparda München regelt CEO-Nachfolge intern – trotz diverser Fehlschläge

Trotz etlicher Fehlschläge in der jüngeren Vergangenheit (siehe dazu unser heutiges Exklusiv-Stück -> „Sparda-Banken wickeln nächstes Prestige-Projekt ab“) rekrutiert die Sparda München ihr Spitzenpersonal auch weiterhin aus den eigenen Reihen. So rückt anstelle des „aus Gesundheitsgründen“ ausscheidenden Vorstandschefs Helmut Lind  (siehe unsere März-Personalien) nun Peter Berger an die Spitze des Instituts. Der 47-Jährige arbeitet seit den späten 90ern für die Sparda München, gehörte seit 2019 zum Vorstandsstab und zog vor wenigen Monaten in den Vorstand ein. Vizechefin Petra Müller, die dem Vorstand seit 2014 angehört, bleibt dem Gremium ebenso erhalten wie die vielleicht wichtigste Protagonistin des gescheiterten Core-Banking-Projekts, nämlich IT-Chefin Silke Schneider-Wild. Aufsichtsratschef Berthold Ottmann, Erster Polizeihauptkommissar a.D., zeigte sich gestern zuversichtlich, dass Berger die Sparda München „in eine erfolgreiche Zukunft“ führen werde.

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Kurz getickert

  • Auch die VW Bank besetzt den Chefposten neu – und zwar mit Volker Stadler, der 2014 von der Deutschen Bank kam und zuletzt in der Geschäftsführung unter anderem für die Digitaleinheit verantwortlich zeichnete. Er löst im Juli Michael Reinhart ab, der dann in den Ruhestand geht.
  • Der frühere (und langjährige) Paypal-Deutschland-Manager Matthias Setzer macht da draußen offenbar weiterhin Karriere – wobei die Jobtitel immer ausgefallener werden. Zuletzt verordnete sein Linkedin-Profil ihn als „Global Director Merchant Services Facebook Financial F2“ in New York; nun darf er sich (immer noch in New York, immer noch bei Facebook und offenbar weiterhin an der Schnittstelle von Bigtech, Fintech und Payments) „Senior Director Business Product Marketing Meta Fintech“ nennen. Auch nicht schlecht!
  • Der bisheriger Commerzbanker Klaus Keilmann heuert als Strategiechef bei der in Frankfurt ansässigen Osteuropa-Bank ProCredit an.
  • Bei der PSD Bank West ist der bisherige Vertriebschef Christian Dorn in den Vorstand aufgestiegen.
  • Merck Finck verliert laut „Private Banking Magazin“ gleich zwei langjährige Standortleiter, nämlich Frank Hoppe in Köln sowie Thorben Schilling in Lingen.
  • Bei der frisch aus drei Häusern entstandenen Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter verabschiedet sich einer der früheren Vorstandschef aus dem Konstrukt – nämlich Olaf Kiefer von der Stadtsparkasse Delbrück (die ihren Namen im Zuge der Fusion aufgab). Kiefer war nach dem Zusammenschluss nur noch als Generalbevollmächtigter vorgesehen gewesen und geht nun „auf eigenen Wunsch“.

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Deutsche-Bank-Vize Karl von Rohr tritt ab. Wie fällt seine Bilanz aus?

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Kurz getickert

  • Die Deka stärkt ihr Management mit der bisherigen zeb-Partnerin Katrin Lumma. Laut „Platow“ soll die 55-Jährige gemeinsam mit Kalliopi Minga den Zentralbereich „Strategie & HR“ leiten
  • Der Vorstand der Apobank ist bald wieder komplett: Die beiden Eigengewächse Heiko Drews (derzeit für den Filialvertrieb zuständig) und Christian Wiermann (derzeit für die Gesamtbanksteuerung zuständig) ziehen als Vertriebs- bzw. Finanzvorstand in das dann fünfköpfige Führungsgremium ein.

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Exklusiv: HSBC Deutschland verliert Private-Banking-Chef Apenbrink

Die HSBC Deutschland verliert ihren nach CEO Nicolo Salsano zweitwichtigsten Manager – nämlich den langjährigen Private-Banking-Vorstand Rudolf Apenbrink. Laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene wird der 59-Jährige die hiesige Dependance zur Jahresmitte verlassen. Gegenüber der Belegschaft wurde die Trennung gestern mit Apenbrinks „persönlicher Lebensplanung“ begründet. Der Manager ist seit 30 Jahren für das seinerzeit noch als „Trinkaus & Burkhardt“ bekannte Düsseldorfer Institut unterwegs. Neben dem Private Banking war Apenbrink auch für das Asset Management zuständig.

Wie es aus dem Umfeld von HSBC Deutschland heißt, wird die Asset-Management-Sparte in Zukunft vom „Head of Sales“ Thorsten Michalik geleitet; im Private Banking wiederum soll Marktleiter Axel Hoffmanns einen Teil von Apenbrinks Aufgaben übernehmen. Allerdings: Sowohl Hoffmanns als auch Michalik sollen an Deutschland-Chef Salsano berichten. Das deuten darauf hin, dass Apenbrinks Position in der zurzeit noch vierköpfigen Geschäftsführung von HSBC Deutschland nicht wiederbesetzt wird (zur Erinnerung: nachdem die hiesige Dependance zu einer bloßen Niederlassung herabgestuft wurde, sind die früheren Vorstände „nur“ noch Geschäftsführer …). Alles in allem fügt sich die Personalie Apenbrink in das Bild, das die HSBC seit zwei bis drei Jahren im deutschen Markt macht: mehr Rückzug als Angriff.

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Kurz getickert

  • Der Vorstandschef der Sparkasse Niederbayern-Mitte, Walter Strohmaier, ist in seiner DSGV-Rolle als „Bundesobmann der deutschen Sparkassen“ für weitere drei Jahre bestätigt worden.
  • Die hiesige Dependance der britischen Großbank Barclays (oder genauer: die Hamburger Dependance, also die ehemalige Barclaycard) verliert ihren „Head of Strategy & Business Development“ Christian Pascal Meiske. Der nämlich kehrt zurück in die Beraterbranche (da war er schon mal, seinerzeit in Diensten von EY Innovalue und zeb), und zwar konkret zu EY-Parthenon, wo er sich unserer Vermutung nach unter anderem um Payment-Themen kümmern dürfte.
  • Die Hamburger Privatbank Otto M. Schröder schafft die Position des „Chief Investment Officers“ – und besetzt sie mit Sy Schlüter, bislang Vorstand einer Beteiligungsgesellschaft namens „Copernicus“.
  • Die Fürstlich Castell’sche Bank hat ihre bisherige Revisionschefin Lisa Haßelbacher zur neuen Abteilungsleiterin für das Vermögensmanagement berufen. In dieser Funktion ist die Managerin nun für die Kundenberater des Instituts zuständig. Und für die Beraterinnen natürlich auch.

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Exklusiv: Scalable Capital holt Dirk Franzmeyer in die Geschäftsführung

Es ist ein auffälliges (und für Fintechs nicht unbedingt typisches) Muster, dass sich die beiden immer noch recht jungen Scalable-Capital-Gründer Erik Podzuweit und Florian Prucker schon seit Jahren mit deutlich erfahreneren Führungskräften umgeben. In der Anfangsphase des 2014 gestarteten Investment-Fintechs war das der sogar als Mitgründer firmierende LMU-Professor Stefan Mittnik; 2020 zog der langjährige ING-Diba-Vorstand Martin Krebs als Finanzchef in die Geschäftsführung ein; 2021 folgte als Chief Strategy Officer der frühere Goldman-Sachs-Manager Dirk Urmoneit.

Und nun? Hat Scalable Capital nach Informationen von Finanz-Szene den nächsten namhaften Ex-Banker ins Top-Management geholt. Nämlich: Dirk Franzmeyer, als Gründer der (mittlerweile zu FlatexDegiro gehörenden und entsprechend umbenannten) biw Bank einst ein Pionier des Whitelabel-Bankings hierzulande. Wie Scalable Capital auf Anfrage bestätigt, arbeitet Franzmeyer schon seit Monaten – und bislang öffentlich unbemerkt – für das Münchner Fintech. Jüngst ist er anstelle von Peter Gaubatz (und an der Seite von Podzuweit, Prucker, Krebs und Urmoneit) in die fünfköpfige Geschäftsführung aufgestiegen.

Was Franzmeyers genaue Tätigkeit angeht, verweist Scalable lediglich auf dessen „langjährige Erfahrung in der Wertpapierbranche und der damit verbundenen Expertise in Compliance und Regulierung“. Vermutlich wäre es übertrieben, aus dieser Formulierung gleich abzuleiten, dass das Investment-Fintech ebenso wie sein wichtigster Wettbewerber Trade Republic (siehe unseren Scoop hier) eine eigene Banklizenz anstrebt. Allerdings: Dass sich Scalable (zur Gattung der Wertpapierinstitute gehörend und bei Bankdienstleistungen auf die Partnerbank Baader angewiesen) lizenzmäßig auf Sicht breiter aufstellen könnte – diese Mutmaßung dürfte sich in die Personalie Franzmeyer vermutlich doch hineinlesen lassen.

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Kurz getickert

  • Die Norisbank erweitert ihre Geschäftsführung um Maik Wennrich, seit einem Jahr bereits Generalbevollmächtigter der Deutsche-Bank-Tochter. Wennrich ergänzt damit die bislang zweiköpfige Geschäftsführung um den Vorsitzenden Thomas große Darrelmann sowie Marissa Horvatin.
  • Die britische Neobank Revolut findet offenbar Gefallen an hiesigem Fachpersonal. So hat Fynn Rittersberger – einstiger Head of Sales bei der Fidor Bank und hernach bei Wirecard und zuletzt bei Banking Circle beschäftigt – als „Head of Sales Northern Europe“ bei dem N26-Rivalen angeheuert.
  • Das französische Fremdwährungs-Fintech Ibanfirst und Deutschland-Chef Mark Elser trennen sich.
  • Die Commerzbank verliert ihren Digitalmanager Luca S. Wanek, der als „IT Project Lead“ zu Mercedes Pay geht.
  • Die Frankfurter Bankgesellschaft (also die Private-Banking Tochter der Helaba) bedient sich bei der UBS – und stärkt ihr Wealth Management im norddeutschen Raum mit Dominik Halder, der bei der Schweizer Großbank zuletzt als „Head Advisory & Sales“ für den Nahen Osten firmierte.
  • Stechele, den die Berliner Neobank letztes Jahr von der Kreditplattform Creditshelf abgeworben hatte und der bislang bei N26 als „Director Banking Excellence“ firmierte.
  • Und ein paar Wechsel auf eher mittlerem Hierarchieniveau: Marcel Rindfleisch, bislang „Head of Investment Solutions and Processes“ bei der deutschen Santander, wechselt ins Asset Management von Oddo BHF +++ Kaj Ulrich Meys, die letzten Jahre für die OLB zugange, firmiert jetzt als „Regional Manager Financial Institutions“ für das Afrika-Geschäft der Helaba +++ Nadine Lücke, bislang Direktorin bei der HVB, wechselt innerhalb Hamburgs ins Firmenkundengeschäft der LBBW +++ Ann-Christin Temme, bislang in Diensten des Bankhauses Metzler, wird Senior Project Managerin bei Fidelity in Kronberg +++ Sebastian Zehrer, die letzten zehn Jahre für die HVB-Sachwertetochter Wealthcap unterwegs, wird „Head of Communications“ bei der Deutschen Pfandbriefbank +++ Fabian Mutz, die letzten Jahre im Private Banking der deutschen HSBC unterwegs, macht als „Director“ rüber ins Private Banking der deutschen Citigroup +++ Christian Link, langjähriger BayernLB-Mann, hat per Anfang April als „Director – Debt Capital Markets Loans“ bei der Commerzbank angeheuert +++ Michael Bramkamp, zuletzt „Leiter Firmenkredit“ beim genossenschaftlichen KMU-Kreditvermittler Fincompare, firmiert jetzt als „Leiter Regionalbanken“ bei der Hypoport-Tochter Fundingport

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Exklusiv: Klaus Vehns dockt bei Oranje-Fintech Bunq an

So wahnsinnig viele deutsche Manager gibt es ja nicht, die bei einem ausländischen Fintech in verantwortlicher Position arbeiten (es sei denn, sie haben das Fintech gleich selbst gegründet wie Daniel Klein und Marc-Alexander Christ von SumUp oder Christoph Rieche von Iwoca). Oliver Prill fällt einem ein, also der Chef der britischen Neobank Tide. Oder Oliver Schreiber, der frühere Landesbanker, der über eine Zwischenstation bei N26 den Weg zum Londoner Milliarden-Fintech Revolut fand. Aber sonst? Da müsste man schon sehr scharf nachdenken, bevor einem weitere Namen in den Sinn kommen. Wenn überhaupt.

Immerhin, seit dieser Woche ist die noch karge Liste um einen Namen reicher. Die niederländische Neobank Bunq (siehe in unserem Archiv das Stück -> Wir haben die Bunq-Zahlen! Was kann der N26-Rivale wirklich?), die als wichtigster kontinentaleuropäischer Herausforderer von N26 gelten darf, hat sich nämlich die Dienste von Klaus Vehns gesichert. Der entstammt wie so viele hiesige Tech-Banker der Comdirect, wo er in den frühen Nullerjahren das Business Development leitete. Nach mehreren Jahren als „Head of Direct Banking“ der BMW Bank verschlug es Vehns 2012 zur niederländischen Rabobank, für die er mehr als zehn Jahre lang die Geschicke der deutschen Online-Tochter RaboDirect lenkte (siehe zu deren finalem Schicksal unser Stück -> 285.000 Kunden und 9 Mrd. Euro Einlagen zu verschenken …).

Und nun also: Firmiert Klaus Vehns seit dem 1. April als „Chief Growth Officer“ von Bunq – mutmaßlich einer der spannendsten Jobs im europäischen Neobanking. Schließlich wuchs das 2012 gegründete Oranje-Fintech jahrelang nach der „Bootstrapping“-Methode (also ohne größeres externes Funding), bevor Ende 2021 (just bevor die Branche in den Krisenmodus wechselte) das große Geld kam – rund 200 Mio. Euro seinerzeit. Wenn nicht alles täuscht, müsste davon noch genügend da sein, um den Jobtitel des „Chief Growth Officers“ mit Leben zu füllen. Zumal Bunq erst letzte Woche die Expansion in die USA angekündigt hat.

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Kurz getickert

  • Nach der geräuschvollen Trennung von Risikovorstand Thomas Grosse besetzt N26 dessen verwaiste Position erst einmal interimistisch – und zwar mit dem früheren BayernLB-Mann Jan Stechele, den die Berliner Neobank letztes Jahr von der Kreditplattform Creditshelf abgeworben hatte und der bislang bei N26 als „Director Banking Excellence“ unterwegs war.
  • Die Deutsche Bank schnappt sich laut „Bloomberg“-(Paywall) den obersten deutschen Investmentbanker der US-Investmentbank Lazard hierzulande – Ken Oliver Fritz. Der soll demnach im M&A-Beratungsgeschäft der Blauen künftig als „Vice Chairman“ für Europa und den Nahen Osten zuständig sein.
  • Die Kreissparkasse Köln, die in absehbarer Zukunft unter die EZB-Bankenaufsicht kommen dürfte, verstärkt sich im Bereich Regulierung, und zwar mit Svetlana Dimova, bislang „Director-General Resolution Planning“ bei der Bafin (und von 2012-2017 auch schon fünf Jahre lang für die FMSA unterwegs, also für den Soffin). Bei der zweitgrößten deutschen Sparkasse trägt die Managerin ausweislich ihres Social-Media-Profils den Titel „Managing Director Risk Controlling & Regulatory Affairs“.
  • Die BayernLB hat ihren Finanzvorstand Markus Wiegelmann mit einem neuen Fünfjahres-Vertrag (Laufzeit: bis 2028) ausgestattet. Wiegelmann war einst von der Deutschen Bank zur Münchner Landesbank gewechselt und gehört dem Führungsgremium seit 2014 an.
  • Die Sparkasse Südholstein verliert ihren bisherigen Vorstandsvertreter Carsten Müller an die Bürgschaftsbank Schleswig-Holstein, deren Geschäftsführer er wird.
  • Die Sparkasse Holstein (nicht zu verwechseln mit der: Sparkasse Südholstein) macht den langjährigen Commerzbanker Thomas Bothe zum Vorstand. Bothe war bei der Coba zuletzt Mitglied der Geschäftsleitung der Mittelstandsbank Nord/West.
  • Nachdem wir letzte Woche (siehe unten) zwei Abgänge bei der LBBW vermeldeten, haben wir heute einen Zugang in petto: Die Asset-Management-Tochter der Landesbank verstärkt sich nämlich mit Ulrike Modersohn, die zuletzt beim amerikanischen Index-Spezialisten MSCI das Deutschland-Geschäft verantwortete. In Stuttgart firmiert die Managerin nun als „Chief Client Officer“ und Generalbevollmächtigte.
  • Bei der Mittelbrandenburgische Sparkasse zieht die bislang stellvertretende Vorständin Diana Uhlmann als vollwertiges Mitglied in das Führungsgremium ein.
  • Die Interhyp – also der größte Vermittler von privaten Baufinanzierungen hierzulande – macht Katharina Tanimura zur „Head of Technology Transformation“
  • SAP Fioneer (also das Core-Banking-Spinoff des Walldorfer Software-Konzerns) macht die bisherige Hypoport-Managerin Maria Patschke zur Geschäftsführerin der Tochtergesellschaft „SAP Fioneer ESG Solutions GmbH“.
  • Der frühere Bundesbank-Präsident und künftige AR-Chef der Commerzbank, Jens Weidmann, wird „Professor of Practice in Central Banking“ an der Frankfurt School. Die Professur habe einen Umfang von 20%. (FAZ)

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Exklusiv: LBBW-Stratege nach sechs Monaten zurück zu Baader

Die LBBW muss eine Schlüsselposition innerhalb ihrer Strategieabteilung zum zweiten Mal binnen weniger Monate neu besetzen: Florian Schopf, der sich in seinem Social-Media-Profil „Group Head Konzernstrategie“ nannte und den Posten seit Oktober bekleidete, hat die Stuttgarter Landesbank schon wieder verlassen. Stattdessen schlägt der Manager bei seinem vorherigen Arbeitgeber auf, der Baader Bank. Dort war Schopf letzten Herbst als „Head of Group Strategy“ im Rang eines „Managing Directors“ gegangen. Nun kehrt er als „Head of Business Administration Management” (und als „Executive Director“) zurück. Schopf habe die LBBW auf eigenen Wunsch verlassen, teilt die Landesbank auf Anfrage mit. Seine Nachfolge in Stuttgart ist noch nicht geklärt. Interimistisch würden Schopfs Aufgaben von Strategie-Chef Ramin Keikavoussi mit übernommen.

Parallel zur Wiedereingliederung Schopfs hat die Baader Bank derweil die Position ihres für das Kundengeschäft zuständigen Vorstands Oliver Riedel aufgewertet: Dessen Vertrag wird um gleich fünf Jahre verlängert (obwohl die letzte Verlängerung noch keine zwei Jahre zurückliegt) – zudem steigt der 49-Jährige, der 2010 von der Hypo-Vereinsbank zu Baader gewechselt war, zum stellvertretenden Vorstandschef auf. Die vorzeitige Mandatsverlängerung untermauere die Wachstumspläne, teilte Baader mit. Als Präjudiz mit Blick auf eine etwaige Nachfolge von Vorstandschef Nico Baader sei Riedels Berufung aber nicht zu verstehen, erklärt eine Sprecherin auf Anfrage.

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Kurz getickert

  • Die Deutschland-Tochter der Citigroup trennt sich nach Informationen des „Handelsblatts“ (Paywall) von ihrem Investmentbanking-Chef Peter Kimpel. Der frühere Finanzvorstand von Rocket Internet war erst vor zwei Jahren zur Citi gestoßen.
  • Gleich noch ein Abgang im Strategiebereich der LBBW: Kristina Bouten, die insgesamt fast elf Jahre für die Stuttgarter Landesbank unterwegs war und seit 2020 als „Executive Director Strategy Global Markets“ firmierte, hat gestern via Social Media ihren Abgang verkündet. Sie dockt als CDO bei der DWP Bank an.
  • Der langjährige Investmentbanking-Chef von Nomura in Frankfurt, Patrick Zeigherman, wechselt zur Unicredit, wo er die neu geschaffene Rolle des „Head of Advisory & Capital Markets Germany“ einnehmen wird.
  • Der langjährige Sparkassen-Techie Martin Schaffranski (erst Finanz Informatik, dann Leiter des „Sparkassen Innovation Hub“, schließlich Manager Director beim sektoreigenen API-Spezialisten Wallis) wechselt zur DWS – und trifft dort auf einen anderen Techie, nämlich Strategiechef André Bajorat, der ja ebenfalls dem Sparkassen-Lager entstammt.
  • Und nochmal S-Finanzgruppe: Die Mittelbrandenburgische Sparkasse hat einen neuen Treasury-Chef, nämlich Jan-Philipp Schulz, der zuletzt in gleicher Position für die Sparkasse Südholstein tätig war. Wenn wir es richtig verstehen, kommt damit einer der größten „Depot A“-Bestände des Sektors unter neue Leitung.
  • Katharina Herrmann rückt bei der KfW plangemäß in den Vorstand auf. Die frühere ING-Diba-Managerin hatte im April letzten Jahres zunächst als Generalbevollmächtigte bei der Staatsbank angeheuert. Der Vorstand sei damit wieder komplett, teilte die KfW mit.
  • Der frühere Chef der Finanzagentur, Carsten Lehr, wird Vorstandschef der Efis AG – das ist ein in Dreieich nahe Frankfurt ansässiger Zahlungsverkehrs-Dienstleister, der sich auf Swift, Target2 und sonstige Infrastruktur-Themen versteht. Lehr war nach seinem Ausscheiden bei der Westend Bank im Jahr 2019 zunächst als Vizechef zu Efis gekommen und übernimmt den Vorsitz nun von Unternehmensgründer Armin Gerhardt.
  • Die frühere IBM-Managerin Bettina Rose wird Co-Geschäftsleiterin von Paycy, dem zum Hamburger Payment-Spezialisten PPI gehörenden „Request-to-Pay“-Startup, auf das unter anderem die DZ Bank beim Thema „RtP“ aufsetzen will.
  • Bei der Bank of America übernimmt der hiesige Head of Equity Capital Markets, Thorsten Pauli, zusätzlich die Position des Länderchefs für den Schweizer Markt.
  • Der Deutsche Sparkassenverlag hat den Nachfolger für das zum hauseigenen Bezahldienstleister Payone wechselnde Geschäftsführungs-Mitglied Ottmar Bloching präsentiert – nämlich Sven Korschinowski, der bislang bei KPMG als Partner den Bereich Payments & Innovation leitete.

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Sämtliche 64 Banking- und Fintech-Personalien aus dem März

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