von C. Kirchner, H.-R. Dohms, G. Hädicke & B. Neubacher, 30. Juni 2023
In unserem Spezialbanken-Ticker beleuchten wir all jene Banken, die ansonsten eher wenig beleuchtet werden – von den Sutors bis hin zu den Advanzias, von den Förderbanken bis hin zu den Kirchenbanken, von den Whitelabel-Spezialisten bis hin zu den kleinen Auslandsbanken.
Hier unser Ticker für Juni:
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Die Oldenburgische Landesbank nimmt nach der Übernahme der Degussa Bank weitere Zukäufe ins Visier. Wie Vorstandschef Stefan Barth gegenüber „Bloomberg“ (Paywall) sagte, könne es dabei um „ganze Banken“ ebenso gehen wie um „einzelne Portfolios“. Weitere Snippets aus dem Interview: 1.) Die Marke Degussa wird im Zuge der Integration verschwinden; 2.) unwirtschaftlichen Degussa-Standorten droht die Schließung; 3.) Was den geplanten IPO angeht, ist Barth sehr zurückhaltend: Ob sich in diesem Jahr noch mal ein Fenster öffne, sei „schwer zu sagen“.
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UBS Europe schreibt hierzulande wieder schwarze Zahlen – und baut kräftig um
Iran-Geschäfte und Retail-Einlagen: Jetzt wird der „Fall Varengold“ brisant!
Eigentlich hat es sich ja ausgelauncht mit den Neobanken hierzulande. N26 ist gekommen, um zu bleiben. Die C24 Bank sollte man trotz ihres gemächlichen Starts vermutlich weiterhin auf dem Zettel haben. Und bei Vivid Money sowie Tomorrow muss man mal abwarten. Aber sonst??? Wenn wir es richtig erinnern, sind zuletzt mehr Neobanken verschwunden als neue hinzugekommen – sei es, weil sie von potenteren ausländischen Playern aufgesogen wurden (Penta) oder weil ihnen schlicht das Funding ausgegangen ist (man denke an Nuri oder die diversen „GenZ“-Banking-Frontends). Davon abgesehen hat J.P. Morgan zwar schon letztes Jahr einen Startblock in den Berliner Boden gerammt, um die hauseigene Mobile-Bank „Chase“ auch hierzulande ins Rennen zu schicken – vor 2025 dürfte der Startschuss allerdings nicht ertönen. Bleibt noch wer? Ach ja, upps – bleibt die BNP Paribas!!! Nur noch mal zur Erinnerung: Wie berichtet, setzt die größte französische Bank wider den Zeitgeist auf die Renaissance des klassischen „Point of Sale“ – und zwar mittels eines „Nickel“ genannten Angebots, das über Kioske und Lotto-Annahmestellen ausgerollt werden soll (siehe –> Der Kiosk als Bank: Wie die BNP Paribas unsere Sparkassen angreift). Laut exklusiven Informationen von Finanz-Szene steht der Deutschland-Launch des anderswo in Europa erstaunlich erfolgreichen Modells unmittelbar bevor. Hier die Details – inklusive der Pricing-Strategie (die durchaus ein paar Überraschungen birgt): FS Premium
60 Mio. € Schaden – niemand hat Schuld: Bafin entlastet DWP-Bank-Führung
Im August 2021 verkündete die V-Bank (also die auf freie Vermögensverwalter spezialisierte Münchner Depotbank), dass sie sich erstens auf den Durchbruch von Krypto-Währungen vorbereite – und dass sie deshalb zweitens eine Kryptoverwahr-Lizenz beantragt habe. Noch im Verlauf des Jahres 2021 sollte die Erlaubnis eintrudeln. Tatsächlich ist es nun aber so, dass die V-Bank gestern zwar endlich verkündet hat, in die Abwicklung sogenannter Finanzkommissionsgeschäfte “mit verschiedenen Krypto-Währungen” einzusteigen. Allerdings ohne eigene Lizenz. Sondern mithilfe des Münchner Verwahr-Dienstleisters Tangany. Ein Sprecher der V-Bank erklärte die Verzögerung damit, dass die aufsichtliche Zuständigkeit für den eigenen Antrag von der Bafin auf die EZB übergegangen sei. Eine eigene Lizenz sei aber weiterhin das Ziel.
Aktie minus 70%!!! Die Hintergründe des Bebens bei der Varengold Bank
Sämtliche Meldungen zu Spezial- und Auslandsbanken aus dem Mai
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