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Funding-Probleme beim BVR-Prestigeprojekt „Amberra“

Als der Genosektor im Juni den Launch eines eigenen Accelerators ankündigte – da klang der Plan eigentlich ganz knorke. Im Kern geht es bei dem „Amberra“ getauften Projekt um den Aufbau einer Beteiligungsgesellschaft, die in digitale Geschäftsideen rund um den genossenschaftlichen Bankensektor investiert. Wie fast immer bei solchen Initiativen sollten der Verband und die großen Verbundunternehmen bei der Finanzierung vorangehen, die Primärebene in einem zweiten Schritt nachziehen (siehe unsere Berichterstattung vom 14. Juni).

Genau hiergegen gibt es aber nun Widerstände, wie die „Börsen-Zeitung“ (Paywall) am Wochenende berichtete. Demnach sperren sich zumindest einzelne VR-Banken gegen den ursprünglichen Plan, dem BVR nach drei Jahren dessen 49%-igen Anteil an „Amberra“ zum Nennwert abzukaufen. Der „BÖZ“ zufolge wird stattdessen nun nach Wegen gesucht, die einschlägigen Holding-Gesellschaften (über die die Primärbanken zum Beispiel ihre Anteile an der DZ Bank halten) stärker in die Finanzierung einzubeziehen.

Was übrigens in dem BÖZ-Artikel zumindest anklingt (und ziemlich plausibel wäre): Womöglich handelt es sich beim Zwist um das „Amberra“-Funding ja auch um einen Stellvertreterkonflikt und reichen die eigentlichen Dissonanzen tiefer. Zur Erinnerung: Die Verbundebene hat sich zuletzt ja durchaus unternehmenslustig gezeigt, siehe neben „Amberra“ beispielhaft die geplante Rückkehr ins EPI-Projekt, den Kauf von Fincompare oder die Smart-Data-Visionen von Atruvia-Chef Ulrich Coenen. Wenn darüber hinaus nun die Bain-Berater, wie „Platow“ neulich berichtete, für die Atruvia einen Investitionsbedarf von mindestens 1 Mrd. Euro diagnostizieren – dann nimmt nicht wunder, wenn der ein oder andere Volksbank-Chef seinen Brustbeutel vielleicht ein bisschen enger am Körper führt.

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