11/03/20: Kapital-Regeln, Bafin, Commerzbank, Sparkasse Düsseldorf, Kreditech, Monedo

Buba, Bafin und BMF erwägen Kapital-Erleichterungen: Als hätten Sie, liebe Bankerinnen und Banker, in der gegenwärtigen Krise nicht genug mit sich selbst zu tun, sollen Sie jetzt bitteschön auch noch die Realwirtschaft retten. So berichtet das „Handelsblatt“ heute Früh, dass das Finanzministerium für diesen Freitag zu einem Spitzentreffen einlädt zu der Frage, wie die Kreditwirtschaft insbesondere solchen (Firmen-)Kunden helfen kann, die durch die Folgen der Corona-Epidemie in finanzielle Probleme zu geraten drohen. Offenbar im Gegenzug wollen Politik und Aufseher dafür die Kapital-Fesseln lockern. Das zumindest berichtet „Bloomberg“. Demnach erwägt der Ausschuss für Finanzmarktstabilität (das ist das Dreispitz-Gremium aus Buba, BMF und Bafin), den sogenannten antizyklischen Kapitalpuffer zu reduzieren. Zur Erinnerung: Eigentlich war vorgesehen, dass die hiesigen Kreditinstitute bis Jahresmitte zusätzliche Eigenmittel in Höhe von 5,3 Mrd. Euro aufbauen. Gut möglich, dass darauf nun verzichtet wird. BÖZ, Yahoo/Bloomberg, HB (Paywall)

Also, dass das, was da draußen passiert, für die GuVs unsere Banken aller andere als gesund ist – das liegt ja auf der Hand und die entsprechenden Zusammenhänge haben wir mittlerweile auch oft genug aufgedröselt (siehe hier, hier und hier). Weil wir das Thema allerdings auch nicht ignorieren können, haben wir gestern rund ein Dutzend Analysten-Studien durchstöbert – und sind dabei zumindest auf drei, wie wir finden, einigermaßen frische Gedanken gestoßen: 1.) Dass die für den morgigen Donnerstag erwarteten geldpolitischen Beschlüsse der EZB den taumelnden Banken wirklich helfen, ist höchst fraglich. 2.) Anders als in früheren Krisen trifft die Corona-Panik vermutlich nicht die großen Banken am härtesten – sondern die, die aufs KMU-Geschäft spezialisiert sind. Und 3.) Banken und Sparkassen gehen mit recht dicken Kapitalpolstern und halbwegs aufgeräumten Kreditbüchern in die Krise. Wenigstens das!!! Hier die Ausformulierung der drei Thesen in unserem „Kurz gebloggt“: Finanz-Szene.de 

Die Aktie der Commerzbank erholt sich um 3,2%, die der Deutschen Bank um 0,5%: Nein, keine Bange – wir sind meilenweit davon entfernt, irgendeine Trendwende auszurufen. Aber: Immerhin hat der gestrige Börsentag gezeigt, dass es zumindest keinen Automatismus gibt, wonach die Aktien unsere Geldhäuser jetzt jeden Tag aufs neue brutal verprügelt werden. Dafür ist man ja schon fast dankbar.

Corona-Kurznews: Bei der Deutschen Bank in Frankfurt gibt es den ersten Corona-Fall, und zwar im Wertpapierhandel (FAZ) +++ Auch in mehreren Deutsche-Bank-Filialen sind Erkrankungen zu beklagen, unter anderem in Köln und in Detmold (Website) +++ Die Commerzbank hat ihr Büro in Mailand geschlossen, die rund 50 Beschäftigten arbeiten nun von zu Hause aus (HB/Paywall) +++ Der für diesen Donnerstag geplante hessische Bankentag ist abgesagt worden (investing.com)

Sind Sie bereits Abonnent? Hier geht's zum Login!

Weiterlesen mit dem Premium-Abo von Finanz-Szene

Finanz-Szene ist das Nr.-1-Medium für Banken und Fintechs. Jetzt Premium-Abonnent werden und Zugang zu allen Inhalten sichern. Ab 9,99 Euro (für den 1. Monat). 

Alle Premium-Optionen auf einen Blick

  • Erhalten Sie 5x pro Woche unseren preisgekrönten Premium-Newsletter
  • Sichern Sie sich vollen Zugriff auf sämtliche Scoops, News, Analysen und sonstigen Inhalte auf Finanz-Szene.
  • Lesen Sie, was die Top-Entscheider in der deutschen Finanz-Szene lesen

Rechtehinweis

Die Artikel von Finanz-Szene sind urheberrechtlich geschützt und nur für den jeweiligen Premium-Abonnenten persönlich bestimmt. Die Weitergabe – auch an Kollegen – ist nicht gestattet. Wie Sie Inhalte rechtssicher teilen können (z.B. via Pressespiegel), erfahren Sie hier.

Danke für Ihr Verständnis. Durch Ihr Abonnement sichern Sie ein Stück Journalismus!

To top