von Clemens Behr, 16. April 2025
Alles wieder im Lot – diese Botschaft sandte Oddo BHF am Mittwoch in den hiesigen Private-Banking-Markt. Nachdem das deutsch-französische Geldhaus im Januar eine Abgangswelle in der Münchner Niederlassung hatte verkraften müssen, kam gestern nun die Mitteilung, dass Frank Ebach, langjähriger Leiter des Standorts Köln, in die bayerische Landeshauptstadt beordert worden sei. Als neuer München-Chef.
Bleibt die Frage: Und was ist mit dem alten München-Chef?
Der bisherige Standort-Leiter heißt Stefan Vollherbst. Unter seiner Führung war es zu Jahresbeginn zu der zweistelligen Zahl an Kündigungen gekommen. Insider sagen, manche Mitarbeiter seien regelrecht geflüchtet. Bemerkenswert: Vollherbst hatte neben seiner Tätigkeit als Niederlassungsleiter auch noch Zeit für eine spannende Nebentätigkeit. Laut seines Linkedin-Profils führt er nämlich seit Februar 2023 ein Single Family Office – eine eher unübliche Konstellation.
Ein Oddo-BHF-Sprecher betont, dass Vollherbst sein Amt als Niederlassungsleiter „vollberuflich“ ausgeübt habe. Die Geschäftsführung des Single Family Office sei eine „bewilligte ergänzende Tätigkeit“. Offenbar wollte die Bank ihrem München-Mann diese Tätigkeit nicht verwehren. Dem Vernehmen nach hatte Vollherbst nämlich ein ausgesprochen großes Kundenbuch, angeblich das größte unter den Münchner Oddo-BHF-Leuten.
Wobei: Hatte? Hat!
Vollherbst gibt zwar die Leitungsposition auf. Bleibt der Bank und dem Standort allerdings erhalten. Der Manager habe entschieden, „sich künftig noch stärker auf die Betreuung seiner bedeutenden Kundenbeziehungen sowie auf die Gewinnung neuer Mandate zu konzentrieren“, heißt es in der gestrigen Mitteilung. Diese spart übrigens nicht an Lob für den Ex-Chef. So ist die Rede von einem „eindrücklichen Leistungsausweis in der Betreuung von sehr vermögenden Kunden“, Vollherbst bleibe „eine wichtige Stütze für die Niederlassung, die er so erfolgreich aufgebaut hat“.
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