von Christian Kirchner, 14. Oktober 2020
90 Cent Ertrag pro Kunde und Monat – und demnächst dann ein Unicorn … Wie neulich bereits kundgetan, sind wir der Ansicht: Eine junge, angeblich weltverbessernde Startup-Bank, die in Zeiten der Corona-Pandemie frisches Geld einwerben will, sollte bitteschön die Cojones mitbringen, sich mit diesem Anliegen den Simon Schminckes und Florians Heinemanns und Hendrik Brandissens dieser Republik zu stellen – statt mit Social-Media-Tamtam und Pseudo-Prospekt die Kleinanleger anzupumpen. Indes: 1.) Natürlich kann man auch anderer Ansicht sein; 2.) Wir sind nicht die Verbraucherzentrale; und 3.) So wichtig, dass wir jetzt auf „Schaum vorm Mund“-Journalismus umschalten, ist die Sache nun auch wieder nicht. Drum: Sehen wir das Ganze doch einfach positiv! Denn: Der Umstand, dass die Hamburger Challenger-Bank Tomorrow mit Pseudo-Prospekt um offiziell 2 Mio. Euro (oder sind’s in Wirklichkeit 8 Mio. Euro??? Naaa?????) an Crowd-Mitteln wirbt, hat zur Folge, dass der besagte, gestern vorgelegte Pseudo-Prospekt etliche Antworten auf eine hochspannende Frage bereithält: Wie steht die gemessen an den Kunden zweitgrößte deutsche Fintech-Bank hinter N26 denn eigentlich geschäftlich da? Voilà – hier kommen die Zahlen (und die Sache mit den 8 Mio. Euro klären wir übrigens auch): Finanz-Szene.de
Erst 14 Monate ist es her, dass wir die tektonischen Verschiebungen in der deutschen Finanzbranche daran festgemacht haben, dass das Berliner Ur-Fintech Hypoport (das sind die mit der privaten Immofinanzierung) gemessen am Börsenwert an der Wiesbadener Aareal Bank vorbeigezogen war. Und heute, 14 Monate später? Ist Hypoport nicht mehr nur mehr wert als die Aareal Bank, sondern mehr als die Aareal Bank und die Deutsche Pfandbriefbank zusammen. Wobei man der Vollständigkeit halber sagen sollte: Hypoport ist nicht einfach nur mehr wert als Aareal+PBB sondern ziemlich genau doppelt so viel wert wie Aareal+PBB (3,7 Mrd. Euro vs. 1,8 Mrd. Euro) …
… Wie kommt’s? Nun, dass sich die gewerblichen Immofinanzierer in gefühlter Selbstauflösung befinden, ist das eine. Das andere sind die trotz Corona-Krise weiterhin gigantischen Wachstumszahlen von Hypoport: Wie gestern vermeldet, legte das vermittelte Kreditvolumen im Q3 gemessen am Vorjahresquartal um 27,5% zu, auf 9M-Sicht beträgt das Plus sogar 30%. Das eigentliche Interessante ist indes etwas anderes: Hypoports einzelne Sparten wachsen höchst unterschiedlich, nämlich auf 9M-Sicht von surrealen 85% bis hin zu mageren 2,5%. Hier, welche vier Thesen sich daraus ableiten lassen: Finanz-Szene.de
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